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TBV Lemgo

„Pro, das ist auf jeden Fall positiv. Und vital klingt so lebendig“ – Die Fans des TBV Lemgo machen sich mit einem neuen Vereinsamen vertraut. Im Sommer stieg der Lebensmittelproduzent „heristo“ aus dem niedersächsischen Bad Rothenfelde bei den Westfalen als Hauptsponsor ein. Das Logo der Marke „Pro Vital“ ziert seit dieser Saison die Trikots der Lemgoer, die Spielbetriebs- und Marketing-Gesellschaft wurde kurzer Hand in „TBV ProVital Lemgo GmbH & Co. KG“ umbenannt, und dank des neuen Mehrheitsgesellschafters „heristo“ erfolgte bereits eine Kapitalerhöhung, die die wirtschaftliche Zukunft des TBV Lemgo auf Dauer sichern soll.
Das letzte Mosaiksteinchen soll nun die Umbenennung des Klubs in „TBV Provital Lemgo“ sein. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung votierte eine überwältigende Mehrheit für die neue Bezeichnung. Doch die Umsetzung des Beschlusses lässt noch auf sich warten. Grund: Die Spielordnungen der TOYOTA Handball-Bundesliga und des DHB lassen die Aufnahme eines Sponsors in den Vereinsnamen nicht zu. Deshalb schenkte TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe den Anwesenden reinen Wein ein: „Wir können nur unsere Absicht erörtern, denn juristisch gibt es noch viel zu klären.“
Wie dieser Vorgang auch enden mag, auf jeden Fall steht er für die enormen Veränderungen, die den Deutschen Meister von 1997 und 2003 erfasst hat. Die Umwälzungen sind auch in Volker Zerbe personifiziert, der den Posten des Geschäftsführers von Fynn Holpert übernommen hat. Sein Hauptaufgabengebiet liegt im sportlichen Bereich. Im Marketing wird er vom 38-jährigen ehemaligen Bundesliga-Profi Jens Lause unterstützt, als kaufmännischer Leiter stieg der erst 26-jährige studierte Sport-Manager Benjamin Chatton ein. „Der TBV hat eine Größe erreicht, die es zwingend erforderlich gemacht hat, die anfallenden Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen“, erklärte Volker Zerbe.
Parallel zu den Veränderungen im Umfeld erhielt das Team ein „Face-Lifting“. Mit Markus Baur, Filip Jicha und Christian Schwarzer verließen einige markante Gesichter der Vergangenheit den Klub. Dafür gibt es zahlreiche neue Hoffnungsträger. Etwa der junge Linkshänder Rolf Hermann, der talentierte Rückkehrer Sven-Sören Christophersen, der Däne Lasse Boesen, der junge Kreisläufer Jörg Lützelberger oder der wurfgewaltige Rückraum-Shooter Lars Kaufmann, der zuletzt an einer Knieverletzung laborierte.
Schließlich gelang es auch im „Sommer-Schlussverkauf“ Weltmeister Michael Kraus aus Göppingen loszueisen. Der zunächst ab 2008 laufende Kontrakt konnte vorzeitig in Kraft treten. Über die Ablösesumme wurde von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart. Unter dem Strich zeigt sich „Leitwolf“ Florian Kehrmann für die Zukunft optimistisch. „Die Mannschaft hat sehr gute Perspektiven, wird wohl nicht dieses, aber in Zukunft wieder an der Spitze angreifen.“ Den Umbruch verhehlt niemand in Lemgo. Niederlagen in Großwallstadt oder sogar zu Hause gegen Melsungen offenbarten große Schwankungen im Leistungsniveau. „Diese Punkte müssen wir uns anderswo zurückholen“, fordert Florian Kehrmann. „Vielleicht gelingt uns in Flensburg ja eine Überraschung.“


Daten TBV Lemgo