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Gibt es ein zweites Torfestival gegen Melsungen?

Hessen-Spiele Teil zwei: Drei Tage nach dem 38:29 bei der HSG Wetzlar empfängt die SG Flensburg-
Handewitt heute (15 Uhr, Campushalle) die MT Melsungen. Dabei trifft der erfolgreichste Angriff der Liga auf die schwächste Abwehr.
Am 17. November 2007 in der Meirotels-Arena geriet selbst Fynn Holpert ins Schwärmen. "So einen Hochgeschwindigkeitshandball habe ich noch nicht gesehen", meinte der Manager der SG Flensburg-Handewitt damals. Mit 47:40 hatten die Flensburger bei der MT Melsungen gewonnen und damit die zweithöchste Torquote in der Geschichte der Handball-Bundesliga erreicht. Heute um 15 Uhr gastieren die Nord-Hessen in der Campushalle, da ist erneut ein Torfestival zu erwarten. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir wieder 47 Tore werfen", sagt Trainer Kent-Harry Andersson. "Aber es wäre nicht gut, wenn Melsungen wieder 40 Mal trifft."
Der 58-jährige Schwede hat gehörigen Respekt vor dem heutigen Gegner. "Melsungen ist eine sehr torgefährliche Mannschaft und ist im Rückraum mit Sanikis, Stojanovic und Valo sehr stark besetzt. Diese drei müssen wir in den Griff bekommen", fordert er von der SG-Abwehr, die in den letzten Begegnungen nicht den stabilsten Eindruck hinterlassen hat.
Das Tempospiel ist eine Stärke der Hessen, die individuellen Fähigkeiten der Rückraumspieler eine zweite. "Das geht alles sehr schnell im Angriff", weiß Andersson und hofft, dass seine Deckung an die Leistung der zweiten Hälfte von Wetzlar anknüpfen kann. "Da standen wir hinten ganz okay."
Doch nicht nur in der Defensive hatten die Flensburger zuletzt Probleme. Auffallend war auch die hohe Fehlerquote im Angriff. "Das liegt vielleicht daran, dass wichtige Spieler im Augenblick nicht ihre beste Form haben", vermutet der 58-Jährige. Blazenko Lackovic zum Beispiel, der gegen Göppingen und Wetzlar total neben sich stand. Oder Thomas Mogensen, der seiner Form aus der Hinserie nachläuft. Doch Andersson wird ihnen weiter sein Vertrauen schenken: "Ich hoffe, dass sie schnell wieder kommen. Denn in den nächsten drei Auswärtsspielen in Großwallstadt, Magdeburg und Mannheim brauchen wir jeden Mann."
Heute trifft der stärkste Angriff (1001 Tore) der Liga auf die schwächste Abwehr (1034 Gegentreffer). Da gibt es für Kent-Harry Andersson keine Zweifel, "dass die Punkte in Flensburg bleiben". Allerdings warnt er seine Spieler davor, die Partie ähnlich locker anzugehen wie das letzte Heimspiel gegen Göppingen. "Wenn du nicht von der ersten Sekunde an bei der Sache bist, kriegst du gegen Melsungen ein Problem."

Eggert wird ausgeliehen

Die Partie gegen Melsungen wird für Anders Eggert  vorerst eine der letzten im SG-Trikot sein. Der 25-jährige Linksaußen hatte mehrfach den Wunsch geäußert, für ein Jahr den Verein zu wechseln, da er zu sehr im Schatten von Routinier Lars Christiansen stehe und zu wenig Spielanteile erhalte. Für die Serie 2008/2009 leiht die SG den Linksaußen nun an den dänischen Erstligisten Skjern Handbold aus.
"Er wollte 80 Prozent Spielanteile und Lars auch. Aber so viele Spielanteile haben wir nicht", sagt Andersson dazu. "Es wird für seine Entwicklung gut sein, wenn er künftig 60 Minuten durchspielen kann."
Bis zu Eggerts Rückkehr im Sommer 2009 soll Neuzugang Lasse Boesen die Lücke auf Linksaußen abdecken. "Er hat schon in der dänischen Nationalmannschaft erfolgreich auf dieser Position gespielt", so der SG-Trainer. "Aber nur für den Fall, dass Christiansen einmal nicht spielen kann." Eine weitere Alternative wäre Lasse Johannsen. Der Däne spielt seit 2006 im Junior-Team der SG und besitzt seit 2007 ein Doppelspielrecht.