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Flensburg bleibt Kiel auf den Fersen

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt im Rennen um die deutsche Meisterschaft. Die Schleswig-Holsteiner setzten sich am Freitagabend mit 40:32 (16:17) gegen den VfL Gummersbach durch und rückten wieder bis auf einen Zähler an Tabellenführer THW Kiel heran. In der ersten Hälfte sah es allerdings keineswegs nach einem Sieg für die Mannschaft von Trainer Kent-Harry Andersson aus. Die Gastgeber, die erst ein Heimspiel in dieser Saison verloren haben, gingen zwar mit 4:2 (4.) in Führung, bekamen aber keine echte Linie ins Spiel. Gummersbach trumpfte dagegen stark auf und kaufte dem Favoriten zusehends den Schneid ab. In der zehnten Minute lagen die Gäste beim 6:5 erstmals in Front, drei Minuten später hatten sie das Polster auf drei Tore (9:6), schließlich sogar auf vier Treffer ausgebaut (13:9/21.). Glück für Flensburg, dass beim Team von Coach Alfred Gislason in den letzten fünf Minuten vor der Pause der Schlendrian Einzug hielt. Das nutzte die SG eiskalt aus und verkürzte immerhin noch auf 16:17.

Zunächst jubelte Gummersbach.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich beide Mannschaften erneut vollkommen unterschiedlich. Diesmal jedoch gaben die Nordlichter die deutlich bessere Figur ab, während der VfL nunmehr schwach agierte. Die Andersson-Formation glich zunächst aus (18:18/33.) und ging kurz darauf erstmals seit der sechsten Minute sogar wieder in Führung: 19:18. Gummersbach stellte frühzeitig jede Gegenwehr ein und überließ dem Kontrahenten beinahe widerstandslos das Feld. Sehr zum Ärger von Gislason, der die Handball-Welt nicht mehr verstand: "Das war katastrophal. Einige haben das Gehirn wohl in der Kabine gelassen." Flensburgs Anders Eggert, mit elf Toren überragender Werfer, jubelte dagegen: "Das war für mich ein Tag, an dem alles reinging. Das ist echt schön. Wir glauben, dass Kiel auch noch irgendwo verliert, dann klappt das auch mit der Meisterschaft." Voraussetzung dafür: Flensburg darf selbst keine Federn lassen. So reiste Andersson im Anschluss an die Partie zum Final Four am Wochenende in Hamburg und nimmt dort besonders die HSG Nordhorn in Augenschein. Der Ex-Club des Trainers, der Flensburg in der dritten Runde aus dem Pokal gekegelt hatte, ist am kommenden Mittwoch der nächste Gegner der SG in der Bundesliga.