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Glandorf und der "Wohlfühlfaktor"

Heute um 15 Uhr beginnen für die Spieler der SG Flensburg−Handewitt die "Nordhorner−Tage". Ab 15 Uhr (14.30 Uhr Live−Ticker) kommt es zunächst zum Bundesliga−Punktspiel mit der HSG Nordhorn und in zehn Tagen, am 30. Oktober (20.15 Uhr), gastiert die SG im Nordhorner Euregium zum Drittrunden−Spiel im DHB−Pokal.
Im Fokus des öffentlichen Interesses steht dabei im Moment nur ein Mann und der kommt nicht aus Flensburg. Sein Name ist Holger Glandorf, seineszeichens Halbrechter der HSG, deutscher Nationalspieler und Weltmeister 2007. Im Sommer 2008 läuft der Vertrag des 24−Jährigen in Nordhorn aus und seit einigen Wochen läuft das Tauziehen um den derzeit begehrtesten Spieler der ganzen Liga.
Unter den Mitbewerben befindet sich bekanntlich auch die SG Flensburg−Handewitt − sie ist jedoch nicht allein. "Ich weiß nicht, wo das Gerücht herkommt, aber es ist keine Entscheidung zwischen der Nordhorn oder Flensburg", sagte Holger Glandorf, gestern nach seiner Ankunft in Flensburg im Gespräch mit unserer Redaktion.

Holger Glandorf

Der Linkshänder fügte hinzu: "Meine Ansprechpartner wissen das auch und es ist nach wie vor alles offen, denn ich habe mich noch nicht entschieden." Neben der SG haben der HSV Hamburg, die Rhein−Neckar Löwen und der TBV Lemgo Interesse am 62−fachen Internationalen bekundet. "Wir können uns nicht mit Vereinen messen, die über einen doppelt so großen Etat verfügen, wie wir", sagte HSG−Trainer Ola Lindgren. Nach Angaben von "Sport1.de" soll Glandorf in Nordhorn derzeit 9000 Euro monatlich verdienen, dass Angebot aus Flensburg soll sich auf stolze 21.000 Euro beziffern. "Das Umfeld ist natürlich ein Faktor, der für uns spricht", so Lindgren. Es ist vor allem ein Faktor, der in Glandorfs Planungen eine wichtige Rolle spielt. "Finanziell muss es passen, sportlich auch und der Wohlfühlfaktor spielt eine wichtige Rolle", so Glandorf, der bereits seit 1999 bei der HSG spielt, was im heutigen Spitzensport nicht selbstverständlich ist. Für die HSG spricht weiterhin, dass Glandorf im nur rund 80 km entfernten Osnabrück geboren ist und erst im Sommer mit seiner Freundin Christin in Nordhorn ein Haus bezogen hat. Und seine Partnerin ist immerhin die Tochter des HSG−Vorsitzenden Peter Schwertheim.
Auf der anderen Seite liegt dem Deutschen die "schwedische Handballschule", die er auch schon unter Kent−Harry Andersson miterleben durfte. "Flensburg hat natürlich ein super Team, es wäre eine interessante Aufgabe und das schwedische Spiel würde mir zu Gute kommen", so Glandorf, der 2002/03 ein Jahr unter Trainer Andersson bei der HSG gespielt hat.
Für Flensburg spricht ebenfalls, dass die SG seit einigen Jahren dauerhaft in der Champions League vertreten ist. "Champions League ist keine Pflicht, jedoch schon ein Ziel, das ich anstrebe", so der Student der Wirtschaftswissenschaften.
Wann sich der Linkshänder zu seiner Zukunft äußern will, ließ er gestern offen, denn dazu "muss ich mich ja erstmal entscheiden", so der Nationalspieler. "Die beiden Spiele gegen Flensburg spielen keine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Es sind zwei ganz normale Spiele, die ich für meinen jetzigen Verein gewinnen will. Ebenso wenig haben sie Einfluss auf den Zeitpunkt, wann ich eine Entscheidung bekannt gebe", sagte Glandorf und verabschiedete sich zum Abschlusstraining in die Duburghalle.