Stripes
Stripes
Archiv

TV Großwallstadt

2000 ging der letzte City-Cup – dieser Wettbewerb wurde danach in den Challenge-Cup umfirmiert – nach Großwallstadt. Dort feierte man diesen Titel euphorisch, lagen die letzten großen Erfolge der Vereinsgeschichte doch schon zu diesem Zeitpunkt eine Dekade zurück. Allerdings: Eine Trendwende bedeutete dieser Triumph nicht. Der Meister von 1990 kam in den folgenden Jahren nicht mehr über das Mittelfeld hinaus, spielte zeitweise sogar gegen den Abstieg. Erst seit der letzten Serie keimt wieder große Hoffnung in Unterfranken. Mit Platz sieben wurde das internationale Geschäft nur haarscharf verpasst. „Wir gehören zu den besten acht Teams der Liga“, betonte Trainer Michael Roth vor dem Startschuss. „Wir haben uns einen Europacup-Platz zum Ziel gesetzt.“
Ein 20-köpfiger Kader soll die Rückkehr des siebenmaligen Deutschen Meisters und fünfmaligen Europapokal-Siegers in den internationalen Handball-Himmel realisieren. Dabei kann der TVG auf eine eingespielte Truppe setzen, verzeichnete man mit Dominik Klein nur einen empfindlichen Abgang. Und der war lange bekannt. Neben einigen Talenten lotste der Traditionsverein den Dänen Anders Oechsler an den Main. Mit 2,03 Meter Körpergröße eine imposante Erscheinung. „Dieser Rückraumspieler wird uns sicher weiter bringen“, glaubt Michael Roth.
Neben den waschechten neuen Gesichtern gibt es auch zwei „Quasi-Neuzugänge“. Der Ukrainer Wiatscheslaw Lochmann fiel in der letzten Serie nach wenigen Spieltagen mit einem Kreuzbandriss aus. Jan-Olaf Immel bestritt wegen langjähriger Schulter-Probleme nicht einen Einsatz, wird inzwischen aber in der Abwehr eingesetzt. „Wir können taktisch ganz anders reagieren“, freut sich Michael Roth über die neuen Optionen. Und gleich am ersten Spieltag sorgten die Mainfranken für den ersten Paukenschlag – ein Unentschieden in der Kieler Ostseehalle. Inzwischen hat sich dieser Erfolg aber relativiert. Gegen FA Göppingen verspielte der TVG den ersten Heimzähler, bleibt aber seit 16 Spielen zu Hause ungeschlagen.
Insgesamt hat sich das einstige Sorgenkind der Liga – 2001 stand der TVG am Rande des Konkurses – längst konsolidiert. Mit einem Jahres-Etat von 2,2 Millionen Euro gehört man zwar nicht zu den Größen der Liga, aber verzeichnet schwarze Zahlen. Auch dank eines verstärkten Engagements des Hauptsponsors. Zudem kann der TVG auf ein treues Heimpublikum setzen. Die Hallenkapazitäten in Aschaffenburg (4200) und Elsenfeld (2600) begrenzen längst den Zuspruch.

Daten TV Großwallstadt