Stripes
Stripes
Archiv

Auftrag Achtelfinale

SG Flensburg-Handewitt gegen den TV Großwallstadt - so lautet die Paarung in der 3. Runde um den DHB-Pokal, die heute Abend um 20 Uhr (19.30 Uhr Live-Ticker) in der Campushalle angepfiffen wird. Eingebettet zwischen der Meisterschaft und der Champions League strebt die SG im nationalen Pokalwettbewerb den Einzug ins Achtelfinale an. "Zu Hause gibt es kein Alibi für eine Niederlage", verdeutlicht SG-Trainer Viggo Sigurdsson, "da zählt nur ein Sieg."
Allerdings hat der Isländer nach dem jüngsten Ausfall von Kapitän Søren Stryger (Anriss Kreuzband) nicht nur neue personelle Sorgen, sondern übt generelle Kritik an der Terminhatz seiner Schützlinge. Gerade einmal eine Trainingseinheit steht Sigurdsson zur Verfügung, um den dreifachen DHB-Pokalsieger auf das schwere Match gegen die Unterfranken einzustimmen. Grund: Das Gros seiner Mannschat war in der letzten Woche in Sachen Nationalmannschaft unterwegs und kehrte erst vorgestern wieder nach Flensburg zurück.
"Die Belastungen sind einfach enorm. Viele haben in den letzten Tagen bis zu fünf Länderspiele absolviert und das zehrt sehr an den Kräften. Und nur zwei Tage nach dem letzten Länderspiel müssen sie schon wieder im DHB-Pokal ran. Das ist auf die Dauer einfach zu viel und nicht zu verantworten", klagt Sigurdsson an.

Viggo Sigurdsson wettert gegen den Terminplan.

Als traurige "Nebenerscheinung" der Terminhatz ordnet der Vizemeister auch die Verletzung Strygers in gewisser Form ein. Hohe Belastung kombiniert mit geringer Erholungszeit sorgen für ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Für den geplanten Sprung in die Runde der letzten 16 Teams müssen die Mannen um Torwart Jan Holpert in den "sauren Apfel" beißen und in Teamwork die Aufgabe lösen.
"Zum Glück sind alle anderen Spieler fit und einsatzbereit", erklärt Sigurdsson, der auch auf Joachim Boldsen zurückgreifen kann. Der "Traktor" hatte sich beim World-Cup-Einsatz mit der dänischen Nationalmannschaft einen "Pferdekuss" zugezogen und im Halbfinale sowie im Kampf um Platz 3 pausiert.
In eine ganz besonderen Situation steckt hingegen Torge Johannsen. Für den Rechtsaußen schlägt jetzt als Ersatzmann von Stryger jetzt die "Stunde der Wahrheit". Dazu Sigurdsson: "Torge wird von Beginn an gegen Großwallstadt spielen. Das steht völlig außer Frage." Der SG-Coach hofft ohnehin darauf, das sein Team nahtlos an die starken Leistungen anknüpfen kann, die es zuletzt bei den Heimspielen gegen Skopje, Nordhorn, Moskau und Hamburg an den Tag gelegt hatte. "Da waren wir auf einem guten Weg. Diese Linie gilt es nun fortzusetzen", fordert Sigurdsson.
Allerdings dürfen die Gastgeber gewarnt sein, stellt sich mit dem TVG doch eine äußerst robuste und als Gegner durchaus unangenehme Mannschaft in Flensburg vor. Das Team von Trainer Michael Roth ist laut Sigurdsson "auf allen Positionen stark besetzt und agiert sehr kompakt und konstant in den Leistungen." Mit Keeper Chrischa Hannawald, den Isländern Einar Holmgeirsson und Alexander Petersson sowie Jan-Olaf Immel und Anders Oechsler verfügt der TVG über Spieler, die an guten Tagen ein Spiel fast im Alleingang entscheiden können. "Es ist ein starker Gegner", verspricht Sigurdsson eine spannende Partie,die live im DSF übertragen wird.