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Der Name elektrisiert

Die Buchstabenfolge "C E L J E" löst derzeit bei jedem SG Flensburg-Handewitt-Spieler erhöhten Blutdruck und schnelleren Pulsschlag aus. Je näher der Termin des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League rückt (Sonnabend 18 Uhr, Celje; 17.30 Uhr Live-Ticker), desto mehr schaut man in angespannte Gesichter. "Der Name alleine reicht schon, um die Mannschaft zum Kochen zu bringen. Da ist noch eine Rechnung offen", sagt SG-Keeper Dan Beutler zwei Tage vor dem Show-Down.
Wie akribisch die Mannschaft sich auf das Spiel vorbereitet, konnte man gestern Nachmittag erleben. Während Trainer Kent-Harry Andersson im kleinen Besprechungsraum die Videoanalyse mit der Mannschaft durchging, war Viggo Sigurdsson extra wieder aus Kopenhagen zurückgekehrt (er hatte seine Ehefrau Eva zum Flughafen gebracht), um die letzte Trainingseinheit in Flensburg zu leiten. "Das wird ein ganz schweres Spiel", so der Isländer, "allerdings werden wir nicht nach Slowenien fahren, um auf Ergebnis zu spielen. Wir wollen da gewinnen", so die deutliche Ansage.

Celje triumphierte 2004 - das soll diesmal verhindert werden.

Dass die Aufgabe nicht zu vergleichen sei mit dem Aufeinandertreffen von 2004, als RK Celje im Champions League-Finale die SG bezwang, weiß auch SG-Torhüter Jan Holpert. "Die Celje-Mannschaft heute und die damals, ist nicht zu vergleichen", so der Routinier. Kopfschmerzen bereitet ihm vielmehr die 5:1-Deckung des Gastgebers. "Die spielen sie perfekt. Die ist richtig stark." Als "Indianer" fungiert Eduard Kokscharov, der zudem auch auf der linken Außenbahn seine Stärken in die Waagschale wirft. "Celje zeichnet sich eher durch individuelle Stärken aus, als durch viele verschiedene Spielzüge", so Sigurrdsson. Akteure wie Mittelmann Denis Spoljaric, der Halblinke Siarhei Harbok und der kroatische Kreisläufer Renato Sulic seien in der Lage, ein Spiel alleine zu entscheiden.
"Zudem haben sie 6000 Zuschauer im Rücken, die fast schon feindseelig sind", sagt Sigurdsson. Aber das wisse seine Mannschaft zu verarbeiten. "Sie weiß, was zu tun ist und wie sie die Partie angehen muss", so der Trainer. Dan Beutler weist aber darauf hin, dass die enge Personaldecke nicht gerade ein Vorteil sei. So fällt neben den langzeitverletzten Frank von Behren und Søren Stryger auch Ljubomir Vranjes aus, der nach wie vor an einer Lungenentzündung laboriert. "Er wird aber im Rückspiel unser Ass im Ärmel sein", sagt Sigurdsson.
Nichtsdestotrotz macht sich der Deutsche Vizemeister heute Mittag auf den Weg nach Celje, um das nächste Abenteuer in der Champions League zu begehen. Es ist der Auftakt des schweren Monats Dezember, der neben den beiden Spielen gegen Celje auch noch die Highlights in Magdeburg und das von vielen Fans ersehnte Landesderby in Kiel zu bieten hat.