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SG-Keeper Dan Beutler hatte vorrübergehend geschlossen

Die SG Flensburg-Handewitt hat zwei wichtige "Big Points" im Kampf um die Deutsche Meisterschaft eingesammelt und die HSG Nordhon mit 32:27 (19:13) geschlagen. In der Tabelle schob sich die SG somit an der HSG vorbei und belegt nach acht Spielen jetzte den dritten Rang.
Beide Teams legten zunächst einen verhaltenen Start hin. Allen Akteuren war anzumerken, dass sie großen Respekt vor einander hatten. Teilweise agierten die Spieler fast zarghaft. Auf Flensburger Seite änderte sich dies schlagartig, nach dem 9:10 (16.) durch HSG-Nationalspieler Holger Glandorf. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Ljubomir Vranjes überstand die SG unbeschadet mit 2:0-Treffern und bastelte fortan am Heimsieg.
Nach dem erneuten Ausgleich der Gäste (11:11/19.), legte die SG mit einem Zwischenspurt von vier Toren in Folge den Grundstein für den Erfolg. In dieser Phase war Dan Beutler der überragende SG-Akteur. Auf der anderen Seite hatte die Heimmannschaft keine Probleme, Peter Gentzel im HSG-Tor zu überwinden. Während Gentzel nur zwei Bälle hielt, packte Beutler unglaubliche 12 Würfe an. Neben dem SG-Keeper war es vor allem der Mittelblock, der großartige Arbeit leistete. Egal ob in Kombination von Michael V. Knudsen und Kasper Nielsen oder Johnny Jensen und Joachim Boldsen - die SG-Abwehr stand. Dazu überzeugte Marcin Lijewski mit vier Toren aus dem Rückraum und auf Außen die dänische Flügelzange Lars Christiansen und Søren Stryger. Während der Kapitän souverän sein Spiel machte, war vor allem Christiansen anzumerken, dass er nach dem schwachen Auftritt gegen Moskau einiges gut machen wollte. Der Däne war mit viel Leidenschaft dabei, im Abschluss hoch konzentriert und 100-Prozent treffsicher.

Blazenko Lackovic kommt wieder in Fahrt.

Eine zweite Vier-Tore-Serie der SG kurz vor der Pause bedeutete bereits die Vorentscheidung der Partie. Von 15:12 (24.) zogen die Hausherren auf 19:12 (29.) davon und gingen mit einem beruhigenden Vorsprung in die Pause. Nach dem Wechsel erneut ein verhaltener Start auf beiden Seiten. Diesmal lag es an vielen Fehlwürfen und -pässen sowie hecktischer Spielweise in beiden Reihen.
Nordhorn konnte sich jetzt zwar etwas heranschleichen und Tor um Tor verkürzen, dichter als auf 21:24 (47.) kamen die Gäste jedoch nicht heran. "Wenn wir in der zweiten Halbzeit nicht so arrogant spielen, gewinnen wir sicherlich höher. Insgesamt hatten wir heute jedoch keine Probleme und steigern uns derzeit von Spiel zu Spiel. Besonders die erste Hälfte war heute sehr gut", sagte SG-Kreisläufer Johnny Jensen.
Sein Mannschaftskapitän Søren Stryger sah es ähnlich: "In der ersten Hälfte haben wir nahezu perfekt gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas nachgelassen, doch das ist ganz normal. Wir hatten Donnerstag ein schweres Spiel und auch die Partie heute war hart. Wir haben den Sieg jedoch sicher geholt und somit zwei wichtige Punkte."

Für Ljubomir Vranjes war es ein besonderes Spiel.

Erfolgsgarant war auch in der zweiten Hälfte Dan Beutler, der sich zwar über seine 22 Paraden freute, jedoch selbstkritisch bemerkte: "In der ersten Halbzeit habe ich ein paar haltbare kassiert. Die Siege gegen Moskau und auch heute bedeuten jedenfalls sehr viel und geben uns viel Selbstvertrauen."
Besonders viel Freude am Spiel und am Sieg hatte Ljubomir Vranjes. Zum einen schenkte er seinen alten Kumpels vier Tore ein und zum anderen freute er sich über das Wiedersehen mit vielen Freunden - besonders HSG-Torwart Peter Gentzel. "Wir haben Nordhorn wütend gemacht, deshalb kamen sie in der zweiten Halbzeit nochmal ran", sagte der kleine Schwede und verschwand in Richtung HSG-Kabine.
"Ich bin sehr zufrieden", sagte SG-Trainer Viggo Sigurdsson, "sicherlich hätten wir höher gewinnen können, insgesamt haben wir jedoch sehr gut gespielt, wobei Dan Beutler ganz besonders gut gehalten hat." Sein Gegenüber, HSG-Coach Ola Lindgren war dagegen enttäucht, wollte dennoch das "Positive aus dem Spiel mitnehmen." Der Grund für die Niederlage lag für Lindgren in der fehlenden Konstanz seiner Mannschaft über 60 Minuten: "So  etwas ist tötlich gegen Spitzenmannschaften wie die SG."