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Lars Walther: „Wir werden bis zum Umfallen kämpfen“

Lars Walther ist Trainer bei Eintracht Hildesheim. Der Däne ist aber auch kein Unbekannter bei der SG Flensburg-Handewitt. In der Serie 2004/2005 trainierte er das Junior Team in der Regionalliga. Über einen Abstecher beim slowenischen Spitzenklub Gorenje Velenje landete der 41-Jährige im Spätherbst in Niedersachsen. Der KONTER sprach mit Lars Walther.

Lars, herzlich willkommen im hohen Norden! Bist du zum ersten Mal seit der Saison 2004/2005 wieder an der dänischen Grenze?
Lars Walther: Mit Gorenje Velenje war ich im Sommer 2005 beim Jacob Cement Cup, danach hatte ich einmal Tim Petersen besucht. Er war zu meiner Zeit bei der SG der Leiter des Junior-Teams. Ich werde nach dem Bundesliga-Spiel mit Hildesheim übrigens nach Handewitt fahren, wo die „Zweite“ ihren letzten Saisonauftritt bestreitet und mich danach zu einer Feier eingeladen hat. Das ist wirklich eine nette Geste von der Mannschaft. Ich freue mich schon darauf.

Wie fällt die Bilanz für deine Zeit bei Gorenje Velenje in Slowenien aus?
Lars Walther: Das war eine Super-Erfahrung. Handball in Slowenien ist ganz anders. Vor allem der Druck, der auf einem lastet. Auch in Deutschland herrscht großer Druck, aber man kann über Probleme immer sprechen. In Slowenien passierte hingegen viel hinter dem Rücken. Dennoch habe ich gute Freunde gewonnen und werte alles zusammen als großes Erlebnis. In der ersten Serie erreichten wir sogar das Achtelfinale in der Champions League. Die Saison beendeten wir wegen eines ungünstigen Modus als Dritter hinter Celje und dem Gold Klub.

Lars Walther hofft noch auf den Klassenerhalt.

Wie kam der Kontakt mit Eintracht Hildesheim zu Stande?
Lars Walther: Ich hatte schon 2004 mit Eintracht-Manager Gerald Oberbeck intensiv gesprochen, eine Zusammenarbeit kam damals aus verschiedenen Gründen nicht zu Stande. Als in Hildesheim der Trainerstuhl frei wurde, erinnerte er sich an mich. Ich war gerade in Velenje entlassen worden und war eigentlich auf Urlaub eingestellt. Letztendlich hatte ich aber nur zehn Tage frei. Im Nachhinein war dieser Wechsel in die Bundesliga schon sehr hektisch und stressig. Ich lebte über zwei Monate im Hotel, meine Freundin in Dänemark, und in der Mannschaft musste alles geändert werden. In den ersten Wochen in Hildesheim verlor ich sechs Kilo Körpergewicht.

Wie gefällt es dir in Hildesheim?
Lars Walther: Super. Hildesheim ist von der Größe ähnlich wie Flensburg. Die Leute sind sehr nett, der Verein ist wie eine kleine Familie. Im Moment planen wir gerade intensiv die nächste Saison.

Welche Chancen siehst du für den Klassenerhalt deines Teams und für das heutige Spiel?
Lars Walther: So lange rechnerisch etwas möglich ist, glaube ich an den Klassenerhalt. Wir haben noch Großwallstadt, Melsungen, Lübbecke und Wetzlar auf dem Programm. Die SG ist für uns vielleicht eine Mannschaft von einem anderen Planeten. Wir werden aber beweisen, dass wir uns nicht aufgegeben haben und werden bis zum Umfallen kämpfen.