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Der Pott ist weg – jetzt heißt das Ziel Platz vier

Der Pott blieb in Kiel, und damit hatten die Spieler der SG Flensburg-Handewitt kein Geschenk für Kent-Harry Andersson zum 58. Geburtstag. Jetzt hofft der Trainer auf ein verspätetes Präsent. „Wieder einen Platz in der Champions League für die neue Saison, ein Platz unter den ersten Vier ist dafür nötig, das muss jetzt unser Ziel sein“, fordert der Schwede vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen GWD Minden (heute 20 Uhr, Campushalle).
Am Sonntag nach dem verlorenen Finale und am trainingsfreien Montag herrschte tiefste Tristesse im SG-Lager. Alle waren sich darüber bewusst, in der Ostseehalle eine historische Chance vergeben zu haben. „Du hast nicht oft im Leben die Chance, die Champions League zu gewinnen. Wir hatten in Kiel die Möglichkeiten, aber wir haben zu viele Chancen ausgelassen“, meinte Andersson im Rückblick. „Die Rote Karte gegen Boldsen und die Verletzung von Stryger haben uns das Genick gebrochen“, meinte Manager Thorsten Storm. „Dennoch wäre es möglich gewesen. Wenn wir besser gespielt hätten, hätten wir auch gewonnen.“
Doch das Leben geht weiter. „Jetzt müssen wir uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren“, sagt der Trainer. Und auf das erneute Erreichen der Champions League. „Das ist unsere verdammte Pflicht, das sind wir dem Verein und unseren Anhängern einfach schuldig“, fordert Storm unmissverständlich. Ein Selbstgänger wird es nicht, die SG kämpft mit dem SC Magdeburg, VfL Gummersbach und der HSG Nordhorn um zwei zu vergebende Tickets. Kiel und der HSV Hamburg sind bereits sicher in der Königsklasse.
Dabei müssen die Flensburger auf Blazenko Lackovic verzichten. Der Kroate wird heute in Damp am lädierten Meniskus im rechten Knie operiert. Seit der WM hatte der Olympiasieger kaum trainiert und unter Schmerzen gespielt. „Obwohl er nicht fit war, sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet“, so Storm. „Allerdings ist er schon das zweite Mal nach einer WM oder EM nur bedingt einsatzfähig und muss darüber nachdenken, ob er seinem Knie die Belastung Nationalmannschaft und SG weiter zumuten will.“
In den letzten acht Saisonspielen werden Kasper Nielsen und der gerade von einem Kreuzband genesene Frank von Behren die Rolle von Lackovic übernehmen. „Und sie müssen sich voll reinhängen“, fordert der Manager. Der Trainer weiß jedoch, dass von Behren noch nicht wieder da ist, wo er vor seiner Verletzung war. „Ich hatte in dieser Saison eigentlich gar nicht mehr mit Frank gerechnet“, so Andersson. „Aber jetzt ist er wieder da“ – und wird gebraucht. Denn auch Sören Stryger (Wadenzerrung) fällt gegen Minden voraussichtlich aus. „Die Punkte müssen dennoch in Flensburg bleiben“, gibt es für den Trainer keine Zweifel.