Zur Generalprobe vor dem Duell in der Champions League mit dem FC Barcelona empfängt der Bundesliga-Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt heute (19 Uhr, Campushalle) den TuS N-Lübbecke.
Selten glückte der SG Flensburg-Handewitt nach einem großen Turnier ein so reibungsloser Einstieg in den Handball-Alltag wie nach der jüngsten WM. Ein souveräner Punktspielerfolg in Melsungen, ein in der Höhe sensationeller Triumph im Pokal in Wilhemshaven - Trainer Kent-Harry Andersson hat derzeit allen Grund zur Gelassenheit. Und so ließ er sich vor der Heimspiel-Premiere 2007 heute gegen den TuS N-Lübbecke sogar ein ungewöhnlich offensives Statement entlocken: "Wenn wir so spielen wie in Wilhelmshaven, dann haben die Nettelstedter keine Chance. Viele Mannschaften hätten dann keine Chance gegen uns“, meinte der Schwede.
Seine Spieler haben ihn am Mittwoch stark beeindruckt. Wo sich Kiel, Gummersbach und Magdeburg zu knappen Siegen quälten, trumpfte die SG mit 40:21 auf - noch nie kam der WHV in der Nordfrost-Arena derart unter die Räder. Es war wie eine Warnung an die Konkurrenz, was drohen kann, wenn die Flensburger ihr volles Potenzial abrufen.
"Wir haben unser eigenes Spiel gespielt und nicht auf das der anderen geachtet. Jeder hat für den anderen gekämpft“, sagte Kasper Nielsen, und Ljubomir Vranjes meinte: "Wir haben das erste Mal in dieser Saison über 60 Minuten gut gespielt. Das ist sehr wichtig für die Zukunft. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung.“
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Alle an Deck zur Generalprobe
Der Spielmacher, der unter Interimscoach Viggo Sigurdsson große Schwierigkeiten hatte, profitiert davon, dass der SG-Angriff unter Andersson zu einem strukturierterem System zurückgekehrt ist. "Ljubo hat unglaublich gut gespielt“, sagte Andersson, "sogar Blazenko Lackovic sagte mir, er wolle unbedingt spielen, nachdem er Vranjes zugeschaut hatte.“ Der kroatische Rückraumspieler wurde Mittwoch wegen Kniebeschwerden geschont, soll heute aber wieder auflaufen, um sich Spielpraxis für die Partie am kommenden Freitag gegen den FC Barcelona zu holen. Vor diesem Hintergrund hatte Andersson am Mittwoch auch Dan Beutler im Tor beginnen lassen, obwohl Jan Holpert zuvor in Melsungen überragend gehalten hatte. "In der Champions League und bei unseren weiteren Aufgaben brauche ich zwei starke Torhüter.“
Zufrieden registrierte der SG-Trainer zudem, dass derzeit auch auf die zweite Garde Verlass ist. Kasper Nielsen erledigte seinen Auftrag in der Innenverteidigung bravourös. "Anders Eggert vertrat Lars Christiansen mit sieben Treffern in 15 Minuten ausgesprochen effektiv.“
So soll es heute weiter gehen. "Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass es im Hinblick auf Barcelona wichtig ist, sich in jedem Spiel zu konzentrieren“, will Andersson die positive Anspannung gewahrt wissen und verlangt daher auch vor dem Tabellen-14. Lübbecke Respekt. Immerhin hatten sich die Ostwestfalen zuletzt beim 30:34 gegen Magdeburg achtbar geschlagen. Dabei zeichneten sich vor allem Stian Tönnesen und Rolf Hermann mit zusammen 18 Toren aus. "Die beiden müssen wir in den Griff kriegen“, sagte Andersson.
