Stripes
Stripes
Archiv

SG zeigte Trotzreaktion

Die SG Flensburg-Handewitt "lebt"! Nur drei Tage nach der heftigen 31:41-Pleite in Celje, einem der dunkelsten Kapitel in der Vereinsgeschichte, feierte der Vizemeister mit einem 36:25 (18:9)-Auswärtssieg beim Bundesliga-Konkurrenten Eintracht Hildesheim eine "sportliche Auferstehung".
Mit einer in allen Belangen konzentrierten und überzeugenden Gesamtleistung setzte die SG in der "Halle 39" ein deutliches Hoffnungszeichen für den kommenden Freitag, wenn das "Wunder von der Förde" im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Celje vollbracht werden soll. Zugleich eroberte die SG die Tabellenführung vor dem spielfreien THW Kiel. Im mit 1800 Zuschauern restlos ausverkauften "Hexenkessel von Hildesheim" bewies die SG schon vor dem Anpfiff Schulterschluss, da mit Ausnahme von Ljubomir Vranjes (Lungenentzündung) alle verletzten SG-Spieler samt Coach Kent-Harry Andersson Anwesenheit zeigten. "Wir wollen eine Trotzreaktion auf das Celje-Spiel erleben«, hatte SG-Manager Thorsten Storm gefordert und seine Worte wurden prompt erhört.
SG-Trainer Viggo Sigurdsson kehrte nicht nur zur bewährten 6:0-Abwehrformation zurück, sondern überraschte mit einer ungewohnten Anfangsformation. So fand sich "Shooter" Blazenko Lackovic plötzlich auf der Spielmacher-Position wieder, Kasper Nielsen im linken Rückraum und Anders Eggert auf der linken Außenbahn. Stammkräfte wie Lars Christiansen, am Sonnabend in Celje noch elffacher Torschütze, Johnny Jensen oder auch Joachim Boldsen fanden sich zunächst nur auf der Bank wieder.
Hildesheim, seit einigen Wochen von Ex-SG-Trainer Lars Walther gecoacht, wirkte irritiert und sollte die "Frustbewältigung" der Gäste deutlich zu spüren bekommen. Die Hoffnungen der Niedersachsen, an die starke Heimvorstellung gegen den HSV Hamburg anknüpfen zu können, zerschlugen sich nach nur wenigen Minuten.

Es lief bei der SG.

Von Beginn an agierte die SG in der Deckung kompakt und zuverlässig, leistete damit enorme Hilfestellung für Torhüter Jan Holpert, der es bis zur Pause auf 13 Paraden brachte.
Aus dieser starken Defensive heraus zogen die Gäste ihr Tempospiel auf und setzten sich über 10:3 (14.) und 16:6 (26.) bis auf 19:8-Halbzeitführung souverän ab. Sehr gute Noten verdiente sich dabei besonders Michael V. Knudsen, der im Abwehrzentrum gemeinsam mit Landsmann Kasper Nielsen "ganze Arbeit" leistete und darüberhinaus noch im Angriff reichlich Akzente setzte.
Der Favorit untermauerte auch in den zweiten 30 Minuten seine Vormachtstellung. Bis auf wenige Minuten agierte das Sigurdsson-Team hochkonzentriert, zeigte sich in Sachen Tempospiel weiter in bester Laune und dominierte die Aktionen nach Belieben. Nach dem 25:14 (43.)  wuchs der Vorsprung beim 29:17 (50.) sogar auf ein Dutzend Treffer an und hatte beim 32:19 (53.) seinen Höchststand erreicht. Mit einem glänzend aufgelegten Jan Holpert zwischen den Pfosten, der "Magier" brachte es auf eine Quote von rund 50 Prozent, und einer kompakten 6:0-Deckung hatten die Gäste den Grundstein für den ungefährdeten 36:25-Pflichtsieg gelandet. Wie im Vorwege erhofft, hatte sich auf diese Art schnell große Sicherheit in die Aktionen der Nordlichter eingestellt und als neuer Bundesliga-Tabellenführer gilt nun die volle Aufmerksamkeit ganz dem Celje-Duell "Teil 2".