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HSG Düsseldorf

Die HSG Düsseldorfer schnupperte lange an der Sensation, doch am Ende langte es nicht. Der SC Magdeburg entführte beide Zähler aus dem Burg-Wächter-Castello. 37:31! Es blieb dabei. Die Rheinländer nisten sich weiterhin tief im Tabellenkeller ein. Nur zwei Siege gegen die Aufsteiger Eintracht Hildesheim und HBW Balingen-Weilstetten sprangen bislang heraus. 4:18 Zähler! Doch von Katerstimmung ist an der „Kö“ keine Spur. „Die Mannschaft lebt und wird ihre Chancen noch nutzen“, glaubt Trainer Nils Lehmann.
Einige interessante Leistungsträger nähren die Hoffnungen auf den Klassenerhalt. „Ein bisschen Gyros, ein bisschen Feta und noch ein Tor“, skandierte Frank Flatten, Manager, Hallensprecher und Einpeitscher in Personalunion. Er bejubelte die beiden Griechen in seinem Team. Nikos Kokolodimitrakis, die Abwehr-Säule, erzielte sechs Treffer. Alexandros Vasilakis, der den Titel „gefährlichster Linkshänder der Liga“ trägt, schlug fünf Mal zu. Für ihn eine eher unterdurchschnittliche Quote. Nicht umsonst angelte sich bereits der SC Magdeburg den 27-jährigen Griechen für die nächste Saison. „Alexandros Vasilakis kann dort in einem internationalen Wettbewerb spielen – das können wir ihm nicht bieten“, sagte Manager Frank Flatten. „Schon vor Wochen habe ich gesagt, dass wir Spieler seines Kalibers nur dann in Düsseldorf halten können, wenn wir unseren Etat deutlich erhöhen.“
Die Nachfolge ist noch nicht geregelt. Zunächst rückt der Existenzkampf in den Vordergrund. Dafür haben die Düsseldorfer einige weitere Trümpfe in der Hinterhand. Zum Beispiel Rückkehrer Björn Navarin, der gegen Magdeburg endlich seine gewohnte Torgefahr demonstrierte. Oder Keeper Almantas Savonis, vielleicht die klarste Nummer eins des Handball-Oberhauses. Mit Frank Berblinger haben die Rheinländer einen routinierten Rechtsaußen in ihren Reihen, der gewöhnlich auch die Siebenmeter wirft. Zu gerne hätte man auch den 18-jährigen russischstämmigen Andrej Kogut präsentiert. Doch das Spielmacher-Talent erlitt in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss.
Neben den Klassenerhalt kämpft die HSG Düsseldorf auch um die öffentliche Wahrnehmung. Die Rheinländer besitzen den niedrigsten Zuschauerschnitt der Bundesliga. Auch gegen Magdeburg kamen nur knapp 1500 Zuschauer. Dementsprechend schwer fällt die Sponsorensuche. Vor der Saison haderte Manager Frank Flatten mit den Bierbrauern seiner Stadt: „Es kann nicht sein, dass eine Bundesliga-Mannschaft aus der Altbierstadt Düsseldorf keinen Altbiersponsor präsentieren kann.“

Daten HSG Düsseldorf