Stripes
Stripes
Archiv

Die Spielanalyse

Trotz anstrengender Wochen mit vielen schweren Spielen hat die SG Flensburg-Handewitt die Lust am Handball nicht verloren. Das zeigte sie gegen einen hoffnungslos überforderten Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten. Obwohl die Gastgeber die Abwehrarbeit gegen den biederen Neuling vernachlässigten (Wer will ihnen das verdenken?), taten sie dennoch etwas für die Tordifferenz und begeisterten die 6000 Zuschauer in der Campushalle mit tollen Kombinationen im Wechsel mit Einzelaktionen, bei denen die SG-Akteure durch die gegnerische Abwehr tanzten und die Bundesliga-Neulinge wie Slalomstangen stehen ließen. Ein spannendes Spiel war auf Grund der Tabellensituation ohnehin nicht zu erwarten gewesen. Der Unterhaltungswert der Partie war jedoch hoch, weil die Gäste nicht Angriffe bis zum Zeitlimit vortrugen, sondern versuchten, das Tempo der SG mitzugehen. Dass dem Neuling dabei die Puste ausgehen würde, war nur eine Frage der Zeit. SG-Trainer Viggo Sigurdsson konnte die Partie nutzen, um den Leistungsträgern längere Pausen zu gönnen. So trugen sich alle Feldspieler in die Torschützenliste ein – bis auf Co-Trainer Jan Paulsen, der bei seinem einzigen Wurf in der 56. Minute an Gäste-Keeper Jürgen Müller scheiterte und sich darüber ärgerte, als hätte er gerade den entscheidenden Siebenmeter in einer Partie verworfen.

Spieler des Tages: Ljubomir Vranjes

Ljubomir Vranjes war in seinem Element.

Diese Partie war maßgeschneidert für Ljubomir Vranjes. Der kleine Schwede, der in den vergangenen Wochen ein kleines Formtief durchlief und deshalb in den letzten Begegnungen nur wenig Spielanteile hatte, durfte gegen HBW Balingen-Weilstetten fast 33 Minuten ran – so lange wie in der bisherigen Saison noch nicht. Gegen die 3:2:1-Abwehr wirbelte der schwedische Nationalspieler wie in besten Zeiten, glänzte mit blendenden Anspielen an den Kreis oder zu den Nebenleuten im Rückraum und erzielte selbst drei Treffer. Doch auch in der Abwehr stand der kleine Schwede seinen Mann – als verschobene Spitze zumeist gegen Daniel Sauer. Diese Aufgabe löste Vranjes ebenfalls locker – und verdiente sich Sonderbeifall, weil er dem Gegner gleich mehrfach den Ball „stibitzte“. Vranjes wollte seinen Auftritt und das Spiel jedoch nicht überbewertet wissen. „Wir haben unseren Job gemacht und zwei Punkte geholt. Mehr ist zu diesem Spiel eigentlich nicht zu sagen.“
Und Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen war froh, dass sich kein weiterer SG-Akteur verletzt hatte. „Schließlich bestand zwischen beiden Teams mehr als ein Klassenunterschied.“