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Im Spaziergang ins Achtelfinale

Der Lohn der Vier-Tage-Reise ins litauische Kaunas war für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt der Einzug ins Achtelfinale der Champions-League. Ansonsten hatte die Dienstreise der SG, die mit einem 38:26 (19:15)-Erfolg beim litauischen Meister Granitas Kaunas endete, eher den Charakter eines Betriebsausflugs, um nicht von einer Kaffeefahrt zu sprechen.
"Meine Finger waren am Anfang so kalt, ich hatte kaum Gefühl in darin", nannte Marcin Lijewski einen plausiblen Grund dafür, warum die SG erst nach rund einer Viertelstunde auf Touren kam. Immerhin hatte der Vizemeister nicht nur vor einer Geisterkulisse von knapp 300 Zuschauern spielen müssen. Auch die Temperaturen in der kleinen Halle sorgten mit rund zehn Grad nicht gerade für Wohlbehagen.

In Kaunas war es in der Halle zügig.

Auch ohne die vier Stammspieler Lars Christiansen, Søren Stryger, Glenn Solberg und Johnny Jensen agierten die Gästen mehr und mehr überlegen und gaben die Führung ab dem 8:7 (14.) nicht mehr ab. Richtige Betriebstemperatur erreichte der SG-Motor allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Mit einem starken Dan Beutler im Tor legten die Nordlichter den Grundstein für ihre Lieblingsbeschäftigung – Konter-Handball.
Im Minutentakt baute das Team von Trainer Kent-Harry Andersson den Vorsprung im Schongang weiter aus. 23:16 (36.), 30:19 (47.) und 33:20 (55.) waren die Stationen einer lockeren Auswärtsaufgabe, an dessen Ende ein souveräner 38:26-Erfolg stand,"Wir haben ein wenig Zeit gebraucht um ins Spiel zu kommen. Danach haben wir unser Spiel gemacht und mit der richtigen Einstellung das Spiel nach Hause gebracht", freute sich Andersson.

Sören Stryger verlängert um zwei Jahre.

Gegen den drittklassigen Gegner wussten auch die Youngster Simon Friis und Lars Bastian erste Akzente zu setzen. Rechtsaußen Bastian verbuchte mit zwei Toren bei zwei Versuchen sogar eine hundertprozentige Wurfausbeute.
Mit einem Heimsieg am 5. November gegen Banik Karvina kann die SG endgültig den Gruppensieg unter Dach und Fach bringen, was soviel wie Heimvorteil im Achtelfinal-Rückspiel bedeutet. Das eigentliche Geschehen in Kaunas wurde durch einige Personalfragen ohnehin an den Rand gerückt. Wie SG-Manager Thorsten Storm vor Ort auf Anfrage bestätigte, wird Glenn Solberg die SG nun endgültig im Sommer in Richtung Norwegen verlassen. Hingegen wird Søren Stryger seinen ebenfalls zum Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2008 verlängern. Dazu Storm: "Wir sind natürlich sehr froh Søren halten zu können. Es sind nur noch einige Formalitäten zu klären." Klären will Storm auch die Zukunft von Lars Christiansen, der über das Wochenende frei bekommen hatte und gemeinsam mit Partnerin Christina Roslyng in Kopenhagen weilte. "Wir wollen bis Ende nächster Woche Klarheit haben", erklärte Storm. Sollte neben Solberg auch Kultfigur Christiansen bei der SG seine Koffer packen, dann muss der SG-Manager in doppelter Hinsicht Ersatz für seine Stammkräfte besorgen.