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Klassenunterschied erkennbar

Obwohl die SG Flensburg-Handewitt derzeit von erheblichen Personalsorgen geplagt ist, scheint ihr Leistungs-Potenzial unerschütterlich zu sein. Gegen die HSG Düsseldorf bot der Vizemeister trotz einer langen Liste an verletzungebedingten Ausfällen und angeschlagenen Spielern eine starke Gesamtvorstellung und besiegte den Außenseiter aus Düsseldorf vor 6000 Zuschauern in der Campushalle souverän mit 41:26 (19:9)-Toren. Damit hat das Team von SG-Coach Kent-Harry Andersson seinen Platz in der Spitzengruppe ebenso wie die siegreiche Konkurrenz SC Magdeburg, THW Kiel, VfL Gummersbach und TBV Lemgo gesichert.
In der dreiwöchigen Bundesliga-Pause kann die SG allerdings keine "Krankenpflege" betreiben, sondern muss nun Pflichtaufgaben in der Champions-League in Kaunas (23. Oktober) und in eigener Halle gegen Banik Karvina (5. November) erledigen. Die HSG aus Düsseldorf war nach dem Auswärtserfolg in Göppingen mit reichlich Vorschuss-Lorbeeren in Flensburg angetreten, blieb aber über die volle Spielzeit den Beweis für den Achtungserfolg schuldig.

Michael V. Knudsen traf sieben Mal.

Die Gastgeber hingegen mussten auf die verletzten Søren Stryger, Glenn Solberg, Johnny Jensen und Dan Beutler verzichten und schickten zudem mit Michael V. Knudsen und Joachim Boldsen zwei weitere Kräfte angeschlagen ins Spiel. Wer jedoch gedacht hatte, die Hausherren wären an jenem Abend in Verlegenheit zu bringen, wurde im Handumdrehen eines Besseren belehrt. Wie aus einem Guss spulte das Andersson-Team sein Programm ab und überrannte die hoffnungslos überforderten Düsseldorfer bereits nach 14. Minuten mit 9:2-Toren. Die 6:0-Deckung agierte hart und kompromisslos, dahinter schwang sich Torhüter Jan Holpert zur gewohnten Stärke auf und gestützt auf diese Defensiv-Leistung, brannte die SG im Angriff eine Feuerwerk an Spielkultur und Tempo-Handball ab.
Mit Treffern von allen Positionen wurde der mutlos aufspielende Gast nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und schon zur Halbzeit war nach dem 13:5 (20.) beim 19:9 die vielzitierte »Messe gelesen. Die HSG musste sich mehr und mehr mit der Rolle des "Kaninchen vor der Schlange" abfinden und ließ keinen einzigen Lichtblick erkennen. Lediglich der Ex-SGer Robert Runge erhielt dank seiner Treffer und dem Wiedersehens-Effekt Sonderbeifall von den Rängen.

Robert Runge erhielt Sonder-Applaus.

Die zweite Spielhälfte bot den SG-Fans ein unverändertes Bild. Die Gastgeber zeigten sich wenig "gastfreundschaftlich", genossen stattdessen ihre Übermacht in vollen Zügen aus und setzten den Weg zum Kantersieg gnadenlos fort. Igor Kos und Kasper Nielsen gaben ihrem Tordrang wie ihre Mitspieler freien Lauf und spätestens das 24:11 (36.) erstickte auch das allerletzte Fünkchen Hoffnung der HSG auf eine Besserung, vom Gedanken an eine Aufholjagd ganz zu schweigen. 27:15 (42.), 32:20 (50.) und 36:24 (55.) waren die Zwischenstationen einer Bundesliga-Partie, die bis zum 41:26-Endstand nicht einseitiger und entsprechend spannungsfreier hätte verlaufen können.
Mit je sieben Treffern steuerte Michael V. Knudsen und Landsmann Kasper Nielsen die meisten Treffer zum glatten Heimsieg bei, der in Jan Holpert ebenfalls einen "Vater" hatte. Der "Magier" schuf mit einer Glanzvorstellung wieder einmal die Voraussetzungen für das bei der Konkurrenz gefürchtete Tempospiel der SG.