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Concordia Delitzsch

Der Traum ist nach einem Jahr vorbei. Concordia Delitzsch gibt in der Flensburger Campushalle seine Abschiedsvorstellung aus der Bundesliga. Schon vor mehreren Wochen haben sich die Sachsen mit dem letzten Platz abgefunden. Diese aussichtslose Position verdarb zu allem Übel auch den finanziellen Schnitt. Die Concorden, die mit einem Etat von 1,3 Millionen Euro angetreten waren, zogen in die Leipzig-Arena um und hofften auf einen Schnitt von 3000 Zuschauern. Zuletzt verloren sich teilweise aber nur noch 300 Besucher im weiten Rund.
In große Euphorie war vor Saisonstart niemand verfallen. Das Abenteuer „Bundesliga“, das nach sieben Jahren Zweitklassigkeit im letzten Frühjahr besiegelt worden war, entpuppte sich von Anfang an als kaum lösbar. „Der Klassenerhalt ist unser Ziel“, sagte Trainer Uwe Jungandreas vor dem Saisonstart. „Aber wir wissen auch, wie schwer das unter unseren Bedingungen wird.“ Immerhin verabschiedeten sich mit Goalgetter Lars Kaufmann und Keeper Silvio Heinevetter zwei Aufstiegs-Garanten zu anderen Bundesliga-Klubs.
Auf dem Transfermarkt betätigte sich der Neuling nur in bescheidener Weise. Mit dem litauischen Nationaltorwart Arunas Vaskevicius fanden die Verantwortlichen zumindest einen guten Schlussmann.  Linkshänder Andrej Kurchev, zuvor schon in Pfullingen und Hamburg, erfüllte sogar mehr als die Erwartungen und gehört zu den gefährlichsten Torschützen der Liga.  Für Lars Kaufmann fand man aber keinen geeigneten Nachfolger. Ein großes Handicap! Der Pole Michal Nowak erwies sich als „Flop“ und verabschiedete sich im Winter gen Schweiz. Nach einem Ersatz schauten sich die Delitzscher erst gar nicht um. „Es gibt keinen finanziellen Spielraum“, erklärte Uwe Jungandreas resigniert. Die Spielerdecke war aber für den Bundesliga-Betrieb nicht stark genug, schon im Herbst verloren die Sachsen den Anschluss ans untere Mittelfeld.
Die Pläne für die Zukunft laufen bereits. Es steht ein Umbruch ins Haus. Viele Akteure werden Delitzsch verlassen. „Die wirtschaftliche Lage hat die Verhandlungen bestimmt“, betont der neue Manager Peter Rost, der in früheren Jahren Eisenach und Magdeburg trainierte. Ein strikter Sparkurs wurde für die Zweite Liga verordnet, der Etat um rund 50 Prozent reduziert. „Der Verein befindet sich auf einem Konsolidierungskurs“, ergänzt Geschäftsführer Matthias Härzschel. Die Konsequenz: Man setzt mehr auf die Jugend. Schon in dieser Serie erhielten Talente wie Hannes Lindt oder Eric Jakob mehr Spielzeiten als erwartet.

 

Daten Concordia Delitzsch