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HSG wird zur Charakterfrage

Wie so oft muss die SG Flensburg-Handewitt nach einer Champions-League-Begegnung schnell wieder den Hebel auf Bundesliga-Alltag umstellen. Allerdings steht die heutige Partie bei der HSG Düsseldorf (20 Uhr, Live-Ticker 19.30 Uhr, DSF 20 Uhr) sicherlich unter einem anderen Vorzeichen als bisher.
Denn das Aus gegen Ciudad Real im Halbfinale der Champions League war alles andere als Balsam für ein angeknackstes Selbstvertrauen. Zu kopf- und mutlos präsentierte sich der Deutsche Vizemeister vor allem im zweiten Durchgang der Partie gegen den spanischen Vertreter. Aber davon will SG-Trainer Kent-Harry Andersson nichts wissen. "Ich versuch immer, das Positive aus einer Situation zu nehmen. Deshalb schaue ich auf die ersten 25 Minuten gegen Ciudad, wo wir meiner Meinung nach, den besten Handball gespielt haben, den die Mannschaft spielen kann", sagt Andersson vor der heutigen Partie in Düsseldorf.

Der Einsatz von Johnny Jensen ist noch ungewiss.

Vor allem die Deckung habe exzellent gearbeitet und nur fünf Gegentreffer in 20 Minuten zugelassen. "Ich will deshalb auch nicht auf einzelne Spieler und ihre Leistungen eingehen. Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft", so der Trainer. Gerade hier wäre sicherlich ein Ansatz zu finden, um die Ursachen, die zur Niederlage führten, zu suchen. Denn vor allem seine beiden Halbpositionen ließen im zweiten Durchgang den nötigen Biss und Willen vermissen. "Aber gerade in solchen Begegnungen brauchst du Spieler wie Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic", nimmt er beide Spieler in Schutz und lässt ungeklärt, warum er ihnen nicht eine kleine Pause gönnte und Kasper Nielsen und Jan Thomas Lauritzen ins Spiel brachte.
Nun schaue er nach vorne, und da warte mit der HSG schon ein schwere Aufgabe. Mit Düsseldorf treffe man auf eine Mannschaft, die ums Überleben kämpfe. "Besonder Alexandros Vasilakis müssen wir in den Griff kriegen - der ist sehr explosiv und sehr torgefährlich. Außerdem hat die HSG schon in Kronau beim 25:26 gezeigt, dass man sie nicht unterschätzen darf", sagt der Schwede.
Ein Fragezeichen stehe allerdings nicht nur hinter dem Einsatz von Johnny Jensen, der sich mit einer Sehnenentzündung am Fuss rumplagt. Ein Fragezeichen muss auch hinter die gesamte Mannschaft gestellt werden. "Auch ich weiß nicht, wie die Niederlage und das Aus vom Sonnabend verkraftet wurden. Nach dem Spiel werden wir eine Antwort haben", ist sich Kent-Harry Andersson sicher. Somit dürfen die Fans der SG Flensburg-Handewitt gespannt sein, wie es um den Charakter der Mannschaft bestellt ist, und sie auf die schmerzhafte Niederlage in eigener Halle reagiert.