Die SG Flensburg-Handewitt hat sich im Titelrennen zurückgemeldet. Drei Tage nach dem mageren 27:27-Unentschieden in Minden gelang der SG im Heimspiel gegen den TV Großwallstadt nach zähem Auftakt der langersehnte Befreiungsschlag. Auch wenn beim 35:28 (14:15) noch lange nicht alles Gold war, was glänzte. Die Formkurve zeigt rechtzeitig vor dem Champions-League-Auftritt am kommenden Dienstag beim THW Kiel nach oben.
Der erste Eindruck, den die SG in den ersten Minuten hinterließ, sollte nicht trügen. Auch gegen den TVG fand der Gastgeber weder im Angriff noch in der Abwehr zur alten Form zurück. Die 6:0-Deckung agierte recht passiv und ließ den TVG-Rückraum um Spielmacher Alexander Klein, Einar Holmgeirsson und Ex-SG-Spieler Nichlas Holm-Jørgensen häufig frei zur Entfaltung kommen. Und im Angriff agierte das Team von Trainer Kent-Harry Andersson verbissen und verkrampft und suchte die spielerische Linie gegen die erwartet starke 3:2:1-Abwehr der Mainfranken vergeblich.
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SG mit Befreiungsschlag
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Entsprechend ausgeglichen verlief die erste Halbzeit, wobei nur Keeper Dan Beutler, Lars Christiansen und Kasper Nielsen positive Akzente zu setzen wussten. Der 14:15-Pausenstand verdeutlichte die großen Schwierigkeiten, die die SG von Spieltag zu Spieltag wie tonnenschweren Balast schultert.
In der Kabine schienen die Worte von Andersson auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Denn nach Wiederanpfiff erlebten die 6000 Fans eine erstarkte SG, die sich ab dem 17:17 (35.), angeführt von Lars Christiansen und gestützt auf den eingewechselten Torhüter Jan Holpert, auf 24:19 (44.) absetzte und endlich einen "Lauf bekam". Der Knoten war geplatzt und unter dem aufflammenden Jubel der Fangemeinde, die jeden Treffer frenetisch feierte, bauten die Hausherren den Vorsprung vorentscheidend auf 28:23 (50.) aus. In der Schlussphase gab es kein Halten mehr und die Partie, die so zäh wie ein "altes Kaugummi" begonnen hatte, endete in einem tempobegeisterten Sturmlauf.
