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SG Flensburg-Handewitt ist vor Minden gewarnt

Kent-Harry Andersson ist bekannt dafür, jeden noch so schwachen Gegner seiner SG Flensburg-Handewitt vor der Partie stark zu reden. Für Sonntag werden die mahnenden Worte des Trainers sicherlich mehr als berechtigt sein, denn seine Mannschaft trifft in der Handball-Bundesliga bei GWD Minden an (17 Uhr Minden/Live-Ticker ab 16.30 Uhr).
Vom Papier her sicher eine klare Angelegenheit, wenn der Tabellenzweite beim 16. antritt. Das Spiel hat aber eine ganz neue Gewichtung bekommen, nachdem die Mindener am vergangenem Wochenende den THW Kiel bezwangen. "Wir können uns deshalb erst über dieses Ergebnis freuen, wenn wir selbst da gewinnen", so die ruhige Einschätzung des Trainers. Nach der Niederlage des THWs dachte der Schwede erst an einen Druckfehler im Videotext. "Dann aber war ich positiv überrascht."
Das mache es nun aber nicht leichter für die SG, ist sich Andersson sicher. Er erwarte eine ganz schwere Aufgabe, da sich der GWD von der personellen Situation stark verändert und verbessert präsentieren wird als noch in der Hinrunde. "Die Mannschaft ist nach vielen Verletzungen nun in der Lage auf den gesamten Kader zurückzugreifen. Das konnte man gegen den THW sehen, da haben sie variabel agiert", hat der SG-Trainer in der Videoanalyse erkannt.

Söreen Stryger schlägt sich noch immer mit Knie-Problemen herum.

So sah er, dass besonders der Rückraum mit Ivan Vukas, Ognjen Backovic, Jan-Fiete Buschmann, Snorri Gudjonsson und Stefan Just eine starke Leistung ablieferte. Kiel habe seiner Meinung nach nicht mal schlecht gespielt. Aber Minden konnte an diesem Tage vollends überzeugen. "Wir müssen sehr konzentriert spielen, wenn wir da gewinnen wollen", so Andersson.
Dass seine Mannschaft die EM-Müdigkeit abgelegt hat, setzt er voraus, denn man habe im Laufe der Woche nicht voll trainiert und bewusst versucht, die Spieler, die an der EM teilgenommen hatten, zu schonen. Auch Glenn Solberg habe nach seiner Grippe wieder trainiert. Allerdings hat der Norweger durch den Ausfall vier Kilo verloren. Er wird jedoch genauso mit von der Partie sein wie Søren Stryger, der sich nach wie vor mit Knieproblemen herumschlägt.
Am schlimmsten treffe Andersson jedoch der Ausfall von Kreisläufer Michael V. Knudsen (wir berichteten). "Das ist besonders ärgerlich, da Michael eine starke EM gespielt hat und sich auch immer mehr als wichtiger Spieler für uns entwickelt hat - sowohl im Angriff als auch in der Deckung. Nun liegt es wieder an Johnny Jensen, für viel Druck am Kreis zu sorgen", sagt Andersson, der auch Joachim Boldsen und Kasper Nielsen als Alternativen in der Hinterhand hält, für den Fall, dass Jensen im Laufe des Spiels eine Pause benötige. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Christian Berge, der mit einer Grippe das Bett hüten musste. Andersson hofft aber auf einen Einsatz seines Spielmachers.