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Bundesliga: Pflichtsieg in Delitzsch?

In Handewitt ist es noch ganz ruhig. Weißer Raureif sorgt am Morgen des zweiten Weihnachtstags für einen „feierlichen Zauber“. Doch der SG-Tross ruht nicht. In aller Früh beginnt die Reise nach Leipzig. Am morgigen Dienstag um 19.30 trifft die SG Flensburg-Handewitt im letzten Spiel der Hinrunde auf Aufsteiger Concordia Delitzsch. Dort macht man sich nur wenige Hoffnungen, dem großen Favoriten ein Bein zu stellen. Vorzeitige Glückwünsche lehnt SG-Coach Kent-Harry Andersson aber ab: „Im Handball hat man immer eine Chance.“
Am ersten Feiertag absolvierte jeder SG-Akteur ein individuelles Lauf-Training, dann stand Sachsen auf dem Kurszettel, wo am Montagabend in der Leipzig-Arena eine Übungs-Einheit terminiert ist. Drei Akteure stehen dann allerdings nicht mit auf der Platte. Während Michael Knudsen noch an der Gesichtsverletzung laboriert, verabschiedete sich Johnny Jensen (Innenband-Riss im Knie) zum Reha-Training ins heimische Norwegen. Auch Christian Berge ist zurück nach Skandinavien. Kurz vor Weihnachten musste er sich in Trondheim noch einmal operieren lassen, fängt in diesen Tagen aber mit der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in der Schweiz an. Für die drei fehlenden Spieler reisen Simon Friis, Matthias Hahn und Kay Blasczyk mit.
Die Bilanz von Concordia Delitzsch ist bislang ziemlich ernüchternd: ein Sieg, ein Unentschieden, aber 14 Niederlagen. Vor der Saison verließen Zweitliga-Torschützenkönig Lars Kaufmann und der talentierte Keeper Silvio Heinevetter den Aufsteiger. Dafür kamen der litauische Nationaltorwart Arunas Vaskevicius und der Weißrusse Andrej Kurtschew (Pfullingen). Mehr war nicht möglich. „Es gibt keinen finanziellen Spielraum“, haderte Trainer Uwe Jungandreas schon vor dem Start. Delitzsch steht lediglich ein 1,3-Millionen-Euro-Etat zur Verfügung.
Nach dem EHV Aue und dem SC Leipzig (jeweils Saison 1991/92) ist Delitzsch die dritte sächsische Mannschaft überhaupt in der Bundesliga. Der Klub wagte daher den Sprung aus dem heimischen Delitzscher Kultur- und Sportzentrum in die Arena Leipzig. Dort finden 6000 Fans Platz - durchschnittlich 3000 benötigt die Concordia, um die laufenden Kosten zu decken. Immerhin: Zwischen den Feiertagen erwartet man gegen die SG zwischen 3500 und 4000 Zuschauer.
Die SG wird mit einem Auge auch auf das Spiel in Köln schielen. Dort gastiert Tabellen-Führer THW Kiel (30:2) ab 19 Uhr beim Zweiten VfL Gummersbach (28:4). „Für mich wäre es eine Überraschung, wenn es die Gummersbacher schaffen würden“, sieht SG-Trainer Kent-Harry Andersson einen Lauf der „Zebras“. Manager Thorsten Storm schätzt die Situation anders ein: „Zuhause ist für den VfL auf jeden Fall etwas drin.“ Für die SG wäre es ein schöner Jahres-Abschluss, den Rückstand zum THW auf einen Zähler zu reduzieren.

Lars Christiansen spielt in Leipzig erstmals als Vater.

 

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