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Rastner rettet dem HSV einen Punkt

Neuzugang Andreas Rastner hat dem HSV Hamburg nach einer furiosen Aufholjagd im Nord-Derby der Handball-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt mit seinem Treffer in letzter Sekunde einen Punkt gerettet. Der 37-jährige Routinier überwand SG-Keeper Jan Holpert mit einem Hüftwurf aus acht Metern zum 27:27-Endstand - bevor er in einer riesigen Jubeltraube verschwand. Derweil verließen die Flensburger das Parkett der Hamburger Color Line Arena mal wieder mit hängenden Köpfen. Zwar war dem Tabellenzweiten beim vierten Auftritt in Hamburg der erste Punktgewinn gelungen, jedoch hatte das Team von Trainer Kent-Harry Andersson Mitte der zweiten Halbzeit bereits mit fünf Treffern Vorsprung geführt. "Im Handball kann es sehr schnell gehen, dass man eine solche Führung verspielt. Wir haben große Probleme mit der offensiven Abwehr der Hamburger gehabt und eine Vielzahl von technischen Fehlern gemacht", resümierte Andersson.

Johnny Jensen holte den fast entscheidenden Siebenmeter raus.

Die Gäste aus Flensburg, die ohne ihren Kapitän Sören Stryger (Wadenzerrung), aber mit der Empfehlung eines 42:27-Kantersieges gegen den MT Melsungen an die Elbe gereist waren, gingen schnell mit 2:0 in Führung und hielten diesen Vorsprung bis zur Pause (14:12). Nach dem Wechsel erhöhte der Tabellenzweite dann die Schlagzahl, zog Tor um Tor davon. Beim 25:20 (48.) schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch die Hamburger ergaben sich ihrem Schicksal vor 10.769 Zuschauern nicht, sondern schlugen zurück. Mit einer offensiven Deckung brachten sie die Flensburger aus dem Konzept und hatten in Andreas Rastner, der vor zwei Wochen vom Regionalligisten TV Petterweil als Ersatz für den verletzten Bertrand Gille zum HSV gewechselt war, den Garanten für den Punktgewinn in ihren Reihen. "Dieser Mensch ist keine 37 Jahre alt", wunderte sich HSV-Trainer Schwalb: "Er hat gespielt wie ein 25-Jähriger." Mit acht Treffern war der Kreisläufer erfolgreichster Werfer der Partie. Bei der SG Flensburg-Handewitt trafen Joachim Boldsen und Marcin Lijewski jeweils sechsmal.
Für die Flensburger war es im Kampf um den Anschluss an Spitzenreiter VfL Gummersbach ein Rückschlag. Mit 19:3 Punkten haben die Norddeutschen nun schon fünf Punkte Rückstand auf den Rekordmeister. Für die Hamburger, die weiterhin im Tabellen-Mittelfeld festsitzen, war es nach der 28:36-Niederlage zuletzt bei der HSG Nordhorn ein willkommenes Erfolgserlebnis. Dennoch hatte Schwalb auch Schwachpunkte ausgemacht: "Wir haben aggressiv gedeckt und so ins Spiel zurückgefunden. In der Vorwärtsbewegung haben wir allerdings noch das eine oder andere Problem."