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Flensburg nur zu Beginn mit Mühe

Es war vom Papier her das Duell zweier Handball-Welten. Während die SG Flensburg-Handewitt zu den absoluten Top-Teams in der Bundesliga zählt, geht es für Aufsteiger MT Melsungen zunächst einmal ums sportliche Überleben in der deutschen Eliteklasse. Doch die Hessen haben mit ihrer unorthodoxen und aggressiven 4:2-Deckung schon manch einen Gegner zur Verzweiflung getrieben. So auch zumindest zu Beginn der Begegnung den Pokalsieger. Im ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften kamen die Schleswig-Holsteiner am Dienstagabend aber letztlich zu einem klaren 42:27 (20:11)-Erfolg gegen den Neuling.

Glenn Solberg hatte am Anfang auch seine Probleme.

"Wir müssen gegen Melsungen viel Geduld im Angriff haben. Das wird heute der Knackpunkt sein", hatte SG-Coach Kent-Harry, der wegen muskulärer Probleme kurzfristig auf seinen Kapitän Sören Stryger verzichten musste, bereits im Vorfeld der Partie prognostiziert. Der Trainer sollte Recht behalten. Es dauerte beinahe sechseinhalb Minuten, ehe sein Team zum ersten Treffer kam und rund eine Viertelstunde, bis sich die favorisierten Gastgeber auf die Kontrahenten eingestellt hatten. Hinzu kam, dass Keeper Zoran Djordjic im Melsunger Tor über sich hinauswuchs und zahlreiche Bälle entschärfte - darunter drei Flensburger Siebenmeter in der Anfangsphase. Doch auch sein Pendant Dan Beutler zeigte sich vor 6.000 Zuschauern in der ausverkauften Campushalle in glänzender Form und verhinderte, dass die Hausherren höher als mit 1:4 (9.) in Rückstand gerieten. "Ich habe in letzter Zeit viel gespielt, das gibt Selbstvertrauen", erklärte Beutler sein Erfolgsrezept.
In der 14. Minute fasste die Andersson-Formation endgültig Fuß und ging erstmals mit 5:4 in Führung. Im Anschluss sah es sogar so aus, als würden die Schleswig-Holsteiner nun ihrerseits den Gegner überrollen. Angriff und Deckung agierten tadellos, Regisseur Joachim Boldsen, der seine Spanien-Pläne zunächst ad acta gelegt hat und mindestens bis 2007 in Flensburg bleibt, zog geschickt die Fäden. Spätestens gegen Ende des ersten Abschnitts zeigte sich, dass die SG das Spielgeschehen fest im Griff hatte. Melsungen kam lediglich noch über Tempogegenstöße zum Erfolg, war aber keine ernsthafte Gefahr mehr, sodass Andersson nach der Pause auch den zweiten Anzug aufs Parkett schicken konnte.