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Flensburg wirft den HSV aus dem Pokal

Bravourös gekämpft, eine tolle Moral bewiesen - doch am Ende standen die Handballer des HSV mit leeren Händen da. Die Hamburger unterlagen in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels um den DHB-Pokal Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinale mit 27:33 (12:15). Damit hat sich der Bundesliga-Tabellenführer am Dienstag bereits 100.000 Euro Prämie gesichert, die jedem Halbfinalisten zustehen. Das Final Four findet am 16./17. April ebenfalls in Hamburg statt.
"Ich freue mich aufs Final Four, denn dort ist immer eine Riesenstimmung. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, dass wir gewinnen“, freute sich Flensburgs Kreisläufer Jonny Jensen nach der Partie. Weniger Grund zum jubeln hatte Nationalspieler Torsten Jansen, der über die Niederlage sehr enttäuscht war. "Wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten, dann wäre auch mehr drin gewesen. Doch wir waren einfach zu unkonzentriert“, bilanzierte der 27-Jährige.
Die 4.200 Zuschauer in der ausverkauften Alsterdorfer Sporthalle sahen zu Beginn ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlwürfen. Vor allem die Hamburger Ballakrobaten kamen mit der aggressiven Deckung des Pokalsiegers nicht zurecht. Zudem parierte Flensburgs Jan Holpert (16 Paraden) immer wieder Würfe der Hanseaten. Auf der anderen Seite machten es die Schleswig-Holsteiner besser und führten nach fünf Minuten mit 3:0. Doch so einfach ließ sich der HSV nicht abschütteln und kämpfte sich durch einen Treffer von Neuzugang Alois Mraz auf 9:10 (21.) heran.

Johnny Jensen freut sich schon auf das "Final Four".

Bitter für die Hamburger: Mraz, der erst am Montag vom Zweitligisten SG Solingen bis zum Saisonende verpflichtet wurde, verletzte sich bei dieser Aktion schwer. Der tschechische Nationalspieler musste mit Verdacht auf Achillessehnenriss ausgewechselt werden. Die Hausherren wirkten danach wieder ein wenig unkonzentriert, so dass die Flensburger mit einer Drei-Tore-Führung (15:12) in die Pause gingen.
In der zweiten Halbzeit betrieb der HSV weiter sein kraftvolles Spiel und blieb anfangs an den Gästen dran - 20:22 durch einen verwandelten Siebenmeter von Torsten Jansen (43.). Allerdings schafften es die Hamburger nicht, mit einfachen Toren oder Tempogegenstößen den Pokalsieger von der Förde in Bedrängnis zu bringen. Lars Christiansen (9) und Marcin Lijewski (6) waren die erfolgreichsten Werfer bei den Gästen, beim HSV ragte Bertrand Gille mit sieben Toren heraus. Flensburg feierte durch den Erfolg eine gelungene Generalprobe vor dem Schlager-Spiel in der Bundesliga am Samstag gegen den THW Kiel. Diese Partie wird vom Sportclub extra im NDR Fernsehen live ab 14.00 Uhr übertragen.