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Flensburg gelingt Pokal-Hattrick

Die SG Flensburg-Handewitt ist zum dritten Mal in Folge DHB-Pokalsieger. Im Endspiel in der Hamburger Color Line Arena besiegte der deutsche Meister den THW Kiel mit 33:31 (16:13). Der THW verpasste hingegen, erfolgreich Revanche für die Halbfinal-Niederlage des Vorjahres zu nehmen. Die erste Hiobsbotschaft erhielt THW-Trainer Noka Serdarusic bereits vor dem Anpfiff: Spielmacher Stefan Lövgren konnte aufgrund einer Bänderdehnung im Knöchel nicht auflaufen. Sein Fehlen war dem EHF-Cup-Sieger in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Ohne den Schweden fehlten die Ideen aus dem Rückraum, Flensburg ging mit 4:1 in Führung. Zwar konnte der THW noch einmal zum 4:4 ausgleichen, lief aber bis zum Seitenwechsel ständig einem Rückstand hinterher.

Blazenko Lackovic mit seinem ersten deutschen Titel.

Die zweite entscheidende Schwächung erhielten die Kieler in der 21. Minute. Der bis dahin sehr stark spielende Christian Zeitz sah nach einem herben Foul an Flensburgs Blazenko Lackovic die Rote Karte - eine Entscheidung, die bei fast allen Beteiligten und Experten auf Unverständnis stieß. "Das waren maximal zwei Minuten", meinte etwa Bundestrainer Heiner Brand. Auf Flensburger Seite konnte vor allem Lars Christiansen überzeugen. Ob von Linksaußen oder im Tempogegenstoß, der Däne war nicht aufzuhalten. Auch nicht von THW-Torwart Henning Fritz, der in den ersten 30 Minuten nicht zu seiner Form fand und zwischenzeitlich vom 22-jährigen Dennis Klockmann ersetzt wurde. Mit einer 16:13-Führung für den Titelverteidiger wurden die Seiten gewechselt.
Auch nach Wiederanpfiff bot sich das bekannte Bild aus Durchgang eins. Flensburg dominierte das Spiel und erhöhte den Vorsprung bis zur 37. Minute auf 21:15. "Wir hatten zu früh gewonnen", meinte SG-Coach Kent-Harry Andersson nachher. Doch als die SG-Fans bereits den vermeintlichen Sieg zu bejubeln begannen, nahm die Begegnung eine unerwartete Wende: Kiel zeigte eine tolle Moral und kam Tor um Tor heran, Fritz entnervte die Flensburger Angreifer mit einer Reihe von Glanzparaden. Zudem behielt Johan Pettersson bei den zahlreichen Siebenmetern für den THW die Nerven, in der 48. Minute ging Kiel erstmals in Führung - 24:23.

Die letzten zehn Minuten entwickelten sich wie erwartet zu einer Nervenschlacht. 60 Sekunden vor dem Ende stand es 31:31. Dann trat SG-Kapitän Sören Stryger zum Siebenmeter an und verwandelte sicher. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, wir sind superglücklich", gab Stryger nach dem Abpfiff zu Protokoll. Die Chance zum Ausgleich vergab Youngster Christoph Schindler, der den Ball per Aufsetzer über das Tor beförderte. Den Schlusspunkt setzte der überragende Christiansen, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde.

Jubel nach dem Pokal-Hattrick.