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Zurzeit sind alle Gegner schwierig

Beim obligatorischen Pressegespräch in der Geschäftsstelle der SG Flensburg-Handewitt war das bevorstehende Heimspiel in der Champions League gegen RK Metkovic (Sonnabend 15 Uhr, Fördehalle) fast nur Nebensache. Vielmehr beschäftigte SG-Trainer Kent-Harry Andersson immer
noch die schmerzliche 22:28-Niederlage beim HSV Hamburg. Wie die SG-Spieler in der zweiten Halbzeit nach 10:9-Pausenführung (drei Minuten vorher hatte es noch 10:6 gestanden) einbrachen, haben alle gesehen. Kopfzerbrechen macht die Ursachenforschung.
Kent-Harry Andersson wird nicht müde immer wieder darauf hinzuweisen, dass mit Lars Krogh Jeppesen und Christian Berge zwei wichtige Stammspieler fehlen und das Team immer noch nicht richtig eingespielt ist. Zudem waren die beiden "Kampfmaschinen" Joachim Boldsen (Grippe) und Johnny Jensen (Schienbeinprellung) gehandicapt.
"Wir haben gleich nach dem Spiel zusammengesessen und erste Ursachenforschung betrieben", beschrieb Kent-Harry Andersson die Situation nach dem Spiel in Hamburg. Es wurden auch weitere Gespräche geführt und "der eine Spieler hat mehr Gesprächsbedarf als der andere", so Andersson weiter.

Kent-Harry Andersson und Thorsten Storm betrieben Ursachen-Forschung.

Auch wollte der SG-Coach keine Schuldzuweisung treffen. "Wir spielen als Kollektiv und verlieren als Kollektiv, da wird die Schuld nicht bei einem oder zwei Spielern gesucht", erläuterte Andersson und fuhr fort: "Wir müssen wieder zu unserer kollektiven Stärke finden und das führt über harte Arbeit im Training und 60 Minuten kämpfen". Dennoch gab es gestern eine Art neues "Straftraining". Vor der eigentlichen Trainingseinheit musste die Mannschaft per Videoanalyse der zweiten Halbzeit des Spiels in Hamburg die eigenen Fehler noch einmal über sich ergehen lassen.
Im letzten Jahr gab es eine ähnliche Situation. Nach der 19:30-Heimniederlage gegen den SC Magdeburg, nach der bei der SG genauso ratlos über die Ursachen nachgedacht wurde, gab eine deutliche Leistungssteigerung die mit Pokalsieg und Deutscher Meisterschaft endete. "Das wäre mir recht, wenn das in diesem Jahr den gleichen Effekt hätte", sagte Andersson. Und SG-Geschäftsführer Thorsten Storm ergänzte: "Wir nehmen jetzt die nächsten fünf Spiele Anlauf, um dann zum ersten Mal in Magdeburg zu gewinnen".
Gegen Metkovic will sich die SG vor allem auf die eigene Leistung konzentrieren. Die Erinnerungen an den Gegner sind nicht allerbester Art. Im Hinspiel des Finales um den EHF-Cup 2000 verlor die SG auswärts in Metkovic mit 22:24. Das Rückspiel wurde dann in der Fördehalle zwar 25:23 verloren, aufgrund eines einzigen mehr erzielten Auswärtstreffers konnte Metkovic aber mit dem Pokal nach Hause fahren. Doch inzwischen spielen eigentlich alle ehemaligen Stars der Kroaten im Ausland und muss sich ein "Junior-Team" in der Champions League behaupten. In der ersten Partie gab es eine 25:30-Niederlage bei Banik Karvina. Doch die 18:29-Heimniederlage gegen Tatran Presov schmerzte viel mehr. Trotzdem darf die SG darf den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn "zur Zeit sind für uns alle Spiele schwierig", so Trainer Kent-Harry Andersson.