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Sävehof-Youngster cleverer als die SG

Das wird ein hartes Stück Arbeit im Rückspiel am Sonnabend (15.15 Uhr). Die SG Flensburg-Handewitt hat das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei IK Sävehof mit 30:34 (14:17) verloren.
Während sich die Spieler von IK Sävehof von ihren Anhängern feiern ließen, stand Torhüter Dan Beutler mit trauriger Miene vor einer schwedischen Kamera und musste die 30:34-Niederlage des deutschen Handball-Meisters SG Flensburg-Handewitt erklären. "Wir haben heute nicht die richtige Konzentration in der Abwehr gehabt", erklärte der 27-Jährige dem schwedischen Moderator. "Sonst hätte Sävehof nicht so viele Abpraller bekommen und daraus noch Tore gemacht." An ihm hatte es nicht gelegen, dass sich die SG eine bessere Ausgangsposition vermasselt hatte. 16 Paraden hatten bei Beutler zu Buche gestanden. Doch wenn er pariert hatte, schnappte sich zumeist Eric Fritzon den Ball und versenkte ihn vor verdutzten SG-Spielern doch noch im Netz.

Dan Beutler: 16 Paraden halfen nicht.

Die Unaufmerksamkeiten in der Abwehr hätten für den deutschen Meister jedoch ohen Folgen bleiben können, wenn wenigstens die Chancenauswertung im Angriff gestimmt hätte. Leidglich 29:30 hatte der Champions-League-Finalist vier Minuten vor dem Abpfiff hinten gelegen. Alles schien auf ein gutes Resultat für die zweite Auseinandersetzung am Sonnabend (15.15 Uhr) in der Campushalle hinzudeuten. Doch dann lief nichts mehr. Marcin Lijewski scheiterte völlig freistehend am in den Schlussminuten überragenden Per Sandström, ebenso wie Andrej Klimovets nur eine Minute später. Und Glenn Solberg traf nur den Außenpfosten. Diese Fehler bestrafte die schwedische Talentschmiede eiskalt und schuf sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. "Ich glaube, wir waren in der Schlussphase etwas heißer", meinte IK-Kreisläufer Peter Möller, der im vergangenen Jahr beim HSV Hamburg ausgemustert worden war, zu den letzten 360 Sekunden. "Die Abpraller für uns waren einerseits ntürlich glücklich, aber wir haben sie uns irgendwie verdient - genauso wie den Sieg."
Auf der anderen Seite ärgerte sich Lars Christiansen über eine unnötige Niederlage. "Wir haben vorne unsere Chancen einfach nicht genutzt, und die vielen Abpraller dürfen auch nicht passieren. Das war teilweise Dummheit von uns." Auch Trainer Kent-Harry Andersson war alles andere als glücklich über die Niederlage seiner Star-Truppe gegen die jungen "Wilden" aus Sävehof. "Die Niederlage ist zwei Tore zu Hoch ausgefallen, weil uns vorne zwar die Möglichkeiten erspielen, sie aber nicht reinmachen." Und auch mit der Abwehr war der 55-jährige Schwede alles andere als zufrieden. "Solche Fehler dürfen nicht passieren. Wir wussten um die Gefährlichkeit von Fritzson, Larholm und Andersson. Aber diese Achse haben wir nicht in den Griff gekriegt." Wohl war - das schwedische Youngster-Trio wirbelte die SG-Abwehr durcheinander, dass ihr manchmal Hören und Sehen verging. Immer wieder spielten Larholm und Andersson mit schnellen Ballstaffaetten den kantigen Kreisläufer frei oder nutzten eine Lücke selbst zum Torwurf. Allein 24 Tore gingen auf das Konto der Drei.
Dem hatte die SG an diesem Abend nur Blazenko Lackovic entgegenzusetzen. Der 23-jährige Kroate war mit 13 Treffern der überragende Werfer in der Halle. Auch Lars Christiansen konnte mit seiner Wurfquote noch zufrieden sein. Dafür herrschte auf der rechten Angriffsseite Sendepause. Marcin Lijewski stand total neben sich, übertrieb oftmals das Einzelspiel und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst. Auch Kapitän Sören Stryger blieb blass.