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TV Großwallstadt

Zunächst herrschte Ärger in Unterfranken. Die knappen Niederlagen in Essen und bei der SG Wallau-Massenheim waren absolut vermeidbar, diktierte der TV Großwallstadt doch über weite Strecken das Geschehen. Nach der "Pleite" gegen Aufsteiger Düsseldorf in Elsenfeld scheint aber die Verunsicherung groß zu sein. Das bestätigte zumindest das überaus klare 16:30 beim keineswegs überragend gestarteten TBV Lemgo. TVG-Coach Peter Meisinger war entsetzt: "Es ist keine Katastrophe hier zu verlieren, aber die Art und Weise war unter aller Kanone." Die gesamte Truppe stand neben sich - in Abwehr und Angriff.
Muss man nun einen Absturz des Traditionsvereins befürchten? Immerhin wollten die Unterfranken ihre Vorjahres-Bilanz, als es für einen achten Platz reichte, bestätigen. Coach Peter Meisinger hatte für dieses Unterfangen aber Bedingungen gestellt, die schon jetzt nicht mehr zu realisieren sind. "Wir müssen es wieder schaffen, uns möglichst schnell von den unteren Tabellenregionen zu entfernen, damit kein negativer Druck entsteht. Aber wenn wir gut aus den ersten Partien kommen, dann ist eine ähnlich gute Platzierung möglich." Die Realität ist allerdings eine andere. "Für uns hat der Abstiegskampf begonnen", brachte es der ehemalige SG-Akteur Jörg Kunze auf den Punkt.

Peter Meisinger

Im Sommer war die Stimmung noch viel besser. Daran änderte auch der zur kommenden Saison wirksame Wechsel von Torwart Carsten Lichtlein nach Lemgo nichts. Immerhin war es gelungen, Führungsspieler wie Jörg Kunze, Jacek Bedzikowski oder Uli Wolf zu halten. Zudem ging noch ein Hoffungsträger namens Vyacheslav Lochman ins Netz. Sein Transfer mauserte sich in den warmen Monaten - ähnlich wie der "Fall Lackovic" - zu einem heißen Tanz. Der ukrainische Verband hatte seinen ehemaligen Nationalspieler wegen angeblicher Vertragsverstöße kurzerhand bis zum 7. April 2005 gesperrt. Ganz offensichtlich bemühte sich der Ex-Klub Zaporoshye darum, eine stolze Ablösesumme zu erzwingen. Die EHF machte diesem Treiben aber einen Strich durch die Rechnung und erteilte Vyacheslav Lochman die Freigabe.
Vier junge Spieler zogen sich in dieser Saison erstmals das blaue TVG-Trikot über. Daniel Brack, der schon in Pfullingen ein paar Bundesliga-Einsätze verbuchte, Trainer-Sohn Tom Meisinger, der talentierte Isländer Einar Holmgeirsson sowie Gregor Schmeißer, eine Hoffnung aus der Region. Keine großen Namen, aber Coach Peter Meisinger hat es in den letzten Spielzeiten schon oft geschafft, aus dem alten Stamm und einigen jungen Handballern erneut eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Der jüngste Beweis: der achte Platz aus dem Vorjahr.

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