Stripes
Stripes
Archiv

Thorsten Storm: "Big Point verpasst"

Thorsten Storm vermisste die "breite Brust".

Die Kölnarena ist kein gutes Pflaster für die SG Flensburg-Handewitt. Wie in den Vorjahr gab es wieder eine knappe Niederlage mit einem Tor.
Thorsten Storm: Die Chance für einen richtigen Big Point war da. Nach einer wirklich schlechten ersten Halbzeit hätten wir mit mehreren Hundertprozentigen den Sack nur zu machen müssen. Aber es spielten zu viele Leistungsträger unter ihren Möglichkeiten, zumal auch Gummersbach einer der Titelfavoriten in dieser Saison ist. Es ist kein Beinbruch hier zu verlieren. Dennoch bin ich natürlich sehr enttäuscht, weil mehr drin war.


Welche Leistungsträger blieben unter ihren Möglichkeiten?
Thorsten Storm:
Insgesamt sind wir nicht mit der Selbstverständlichkeit eines Top-Teams in Köln angetreten. Wir hatten nicht die "breite Brust" aus den Spielen in der Campushalle dabei. Das Spiel über die Außenpositionen hat im Abschluss nicht geklappt. Hier verwarfen Sören Stryger und Lars Christiansen zu viel. Trotz einer im Abschluss insgesamt schwachen Leistung können wir solche Spiele noch gewinnen, weil wir ruhig bleiben und immer weiterspielen. Das wird in Zukunft noch besser, weil Blazenko Lackovic immer besser integriert wird und auch Christian Berge wieder dabei sein wird.


Mit 6:2 Punkten ist der Saisonstart aber trotzdem geglückt - oder?
Thorsten Storm: Vor dem Spiel gegen den THW haben alle befürchtet zu verlieren. Jetzt haben wir in Gummersbach zwei Punkte abgegeben. Der Saisonstart ist dennoch geglückt. Aber so leichtfertig wie in Köln darf man nicht mit Siegchancen umgehen. Unser Anspruch ist da ein anderer. Wir haben einen Kader zusammengestellt, der uns im Vorstand und Verein viel Arbeit und Geld kostet. Verlieren kann man immer einmal, aber wenn die Chancen so groß sind, erwarte ich mehr von der Mannschaft.


Thorsten Storm möchte wieder Grund zum Jubeln haben.


Der Manager sitzt seit dieser Saison mit auf der Bank?
Thorsten Storm: Bei Auswärtsspielen bin ich mit auf der Bank. Das ist intern so besprochen. Bei Heimspielen sitzt Holger Kühl weiterhin auf der Bank und ich im Anzug auf der Tribüne.


Die Saison ist noch lang. Wo steht die Mannschaft heute im Vergleich zu den anderen Top-Teams der Liga?
Thorsten Storm: Noch nicht da, wo wir sie sehen möchten. Blazenko Lackovic ist nach seiner Verletzung noch nicht integriert, und Christian Berge wird ebenfalls mindestens noch eine Woche brauchen. Wir müssen aufpassen, dass wir die nächsten Spiele erfolgreich gestalten. Wir werden immer besser. Jetzt sind es vielleicht 80 Prozent. In der kommenden Woche folgen zwei Heimspiele - am Mittwoch im Pokal gegen Wilhelmshaven, und am Samstag kommt Göppingen in die Campushalle. In dieser Saison ist die Spitze breiter geworden. Der Weg durch die Saison ist lang. Magdeburg hatte gegen Wallau unendlich viel Glück und die Bördelandhalle im Rücken. Vom Spielverlauf her wäre Wallau ein logischer Sieger gewesen Alle werden Federn lassen. Im letzten Jahr haben wir in Gummersbach und zweimal gegen Magdeburg verloren - und trotzdem hat es insgesamt gereicht. Aber ich bleibe dabei - die Mannschaft ist in diesem Jahr kompletter besetzt. So leichtfertig darf man mit Siegchancen wie am Wochenende in Köln aber nicht umgehen. Hier erwarte ich mehr Professionalität und Siegeswillen.