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Meister schüttelt die Gladiators ab

Die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel können sich nun ganz auf den Titelzweikampf konzentrieren. Mit einem überzeugenden, aber harterkämpften 35:29 (15:11)-Heimerfolg gegen den SC Magdeburg schüttelte die SG Flensburg-Handewitt auch den letzten Rivalen ab, der den beiden Nordklubs bei der Vergabe des Meistertitels ins "Handwerk pfuschen" wollte. Den Grundstein für den am Ende deutlichen Erfolg legten die Gastgeber in der Abwehr, aus der Torhüter Jan Holpert herausragte. Gemeinsam mit dem Dänen Lars Christiansen schwang sich der "Magier" in einem ansehnlichen Spitzenspiel zum Matchwinner auf.
Während der SCM erst am vergangenen Wochenende mit dem EHF-Cup-Rückspiel gegen den VfL Gummersbach sein letztes Pflichtspiel bestritten hatte, ging für die SG gestern eine dreiwöchige Spielpause zu Ende. Entsprechend brauchte das Team von SG-Trainer Kent-Harry Andersson eine rund zehnminütige Anlaufzeit, um den Rhythmus zu finden. Gestützt auf einem überragenden Jan Holpert gelang es der SG nicht nur den wurfgewaltigen SCM-Angriff in Schach zu halten. Gleichzeitig ermöglichte Holpert seinem Team den erhofften Tempo-Handball.

So "alt" sah die SG-Abwehr nur selten aus.

Ab dem 4:4 (10.) verlief das Duell der beiden Spitzenclubs bis zum 9:9 (19.) ausgeglichen, ehe die SG zum Zwischenspurt ansetzte. Mit schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff nahmen die Gastgeber immer häufiger den Magdeburgern die Chance, ihre Defensiv-Spezialisten Sigurd Sigfuson und Steffen Stiebler einzuwechseln. Die Folge: Die Gäste-Abwehr verlor in diesen Phasen deutlich an Stabilität und auch SCM-Keeper Johannes Bitter konnte die Gegentreffer zum 9:14 (26.) und 11:15-Pausenrückstand nicht verhindern.
Auf der anderen Seite untermauerte der Meister seinen Ruf als "beste Abwehrmannschaft" der Liga. Die zwischenzeitige Einwechslung von Andrej Klimovets auf der für ihn ungewohnten halbrechten Deckungsposition für Marcin Lijeswki war dabei nur einer von mehreren technischen Schachzügen von Andersson, mit dem der Schwede den SCM-Angriff empfindlich störte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die SG zunächst kalt erwischt. Der SCM überraschte die SG mit einer 5-1-Abwehr und sorgte dafür für reichlich Irritationen im SG-Angriffsspiel. Zugleich konnten die Gäste nun besser ihr Konterspiel aufziehen oder agierten aus der zweiten Reihe wesentlich effektiver. Vor allem gab "Kanonier" Karol Bielecki Kostproben seiner enormen Wurfkraft. Nur mit großer Mühe konnte sich die SG nach dem 17:17 (38.) wieder von der Umklammerung befreien und hatte sich beim 26:21 (48.) wieder deutlicher abgesetzt.
Mit der dritten Zeitstrafe und der damit verbundenen roten Karte für Abwehrstratege Johnny Jensen (50.) geriet die SG noch einmal in Schwierigkeiten. Beim 29:27 (57.) und 30:28 (57.) waren die Magdeburger noch einmal eng auf Tuchfühlung gekommen und der SG-Erfolg geriet noch einmal stark in Gefahr. Erst mit einer allerletzten Energieleistung gelang es dem Meister sich noch einmal und dann entscheidend bis zum 35:29-Endstand abzusetzen. Neben Holpert und Christiansen wusste auch Kreisläufer Andrej Klimovets aus einer starken Mannschaftsleistung herauszuragen.