Stripes
Stripes
Archiv

Harte Nuss geknackt

Die SG Flensburg-Handewitt marschiert weiter mit großen Schritten einer erfolgreichen Titelverteidigung entgegen. Im zwölften Saison-Heimspiel verwies der Meister den Verfolger HSG Nordhorn mit 34:29 (17:12) erst nach einem grandiosen Endspurt in die Schranken und begeisterte dabei die 6000 Zuschauer restlos. Als schließlich noch die Nachricht vom Punktverlust des Titelrivalen THW Kiel (33:33-Unentschieden gegen Göppingen) die Runde machte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
Mit einer vor allem in kämpferischer Hinsicht überzeugenden Gesamt-Vorstellung warf sich das Team von SG-Trainer Kent-Harry Andersson für das schwere Champions-League-Auswärtsspiel gegen Montpellier HB am kommenden Sonntag in Form. Immerhin gilt die Viertelfinal-Reise nach Südfrankreich als absolute Härteprüfung auf dem weiteren Weg in der
Königsklasse. Es war eine ganz harte Nuss, die die SG zu knacken hatte, bevor der zwölfte Sieg im zwölften Heimspiel unter Dach und Fach war. Nordhorn erwies sich als der erwartet starke Gegner und ließ sich zu keinem Zeitpunkt der Partie wirklich abschütteln. Erst mit einem energischen Endspurt, für den der Meister alle Kraftreserven mobilisieren musste, behielten die Gastgeber die Oberhand. Als Matchwinner erwies sich einmal mehr Torhüter Jan Holpert, der in der 49. Minute für Dan Beutler eingewechselt wurde und mit etlichen Paraden den Grundstein für den wertvollen Sieg legte.

Holger Glandorf hatte einen schweren Stand gegen Joachim Boldsen.

Beide Teams agierten mit einer kompakten 6:0-Abwehr, hinter der mit Dan Beutler (SG) und Peter Gentzel (Nordhorn) zwei gutaufgelegte Torhüter erfolgreich auf Bälle-Jagd gingen. Sehr zur Erleichterung von SG-Trainer Kent-Harry Andersson konnte SG-Abwehrchef Glenn Solberg trotz einer schmerzhaften Rippenprellung in der Deckungs-Mitte an der Seite von Johnny Jensen seinen Job machen. Eine moderne Version eines mittelalterlichen Rippenpanzers ermöglichte dem Norweger seinen Einsatz.
In der abwechslungs- und temporeichen Spitzenpartie überzeugte die Teams durch Kollektivspiel, wobei sich die Hausherren ab dem 6:6 (10.) dank einiger "leichter" Kontertore über 9:6 (12.) und 12:8 (17.) und schließlich 17:14 zur Pause absetzen konnten. Während Dan Beutler seinem Team zu einigen Konterläufen verhalf, zeichnete sich Christian Berge nach seiner Einwechslung in der 13. Spielminute für ein effektiveres Angriffsspiel verantwortlich. Der Norweger zog geschickt im Angriff die Fäden, brachte seine Nebenleute immer wieder geschickt in Szene und überzeugte zudem als dreifacher Torschütze.
Im zweiten Durchgang ließen die Nordhorner erkennen, warum sie zu den hartnäckigsten Verfolgern des Spitzentrios aus Flensburg, Kiel und Magdeburg gehören. Mit Treffern von nahezu allen Positionen blieben die Gäste permanent auf Tuchfühlung und hatten beim 26:26 (49.) sogar erstmals wieder den Ausgleich erzielt. Einzig Traktor Joachim Boldsen bewahrte mit einer Reihe geglückter Einzelaktionen die SG vor dem möglichen Rückstand.
Kaum war die kritische Szene der gesamten Partie überstanden, setzte die SG zum Schluss-Spurt an und warf sich beim 32:28 entscheidend in Führung. In den restlichen zwei Minuten schraubten die SG. das Ergebnis noch deutlicher in Höhe, was dem Spielverlauf allerdings nicht gerecht wurde. Nordhorn hatte dem Topfavoriten lange erfolgreich die Stirn geboten, stand allerdings am Ende mit leeren Händen da.