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Am Ende waren alle zufrieden

Aus der Not eine Tugend machen - an diese "Weisheit" dachte auch GWD-Trainer Rainer Niemeyer. Ohne die Leistungsträger Lars Rasmussen (Fingerbruch), Jesus Fernandez Oceja (Außenband-Teillabriss im rechten Sprunggelenk) und Dimitri Kusilew (Innenbandanriss) versuchte es der Gast mit einer unorthodoxen 3:2:1-Abwehr. Die Überraschung saß. Nach zehn temporeichen Minuten führte der Außenseiter tatsächlich mit 8:6. Die Hausherren hatten zunächst nicht viel mehr als den 2000. Pflichtspieltreffer von Lars Christiansen im SG-Dress zu feiern. Dann bekam der Favorit die Partie aber in den Griff. Die 6:0-Abwehr festigte sich. Fahrkarten und Fehler häuften sich bei den Gästen. Unterstützt von zahlreichen Tempogegenstößen zogen die Hausherren bis auf 30:17 (42.) davon. "Da befürchtete ich, dass wir 40 oder gar 45 Gegentreffer kassieren", gestand Rainer Niemeyer später. Seine "Nesthäkchen-Truppe" zeigte aber Moral und durfte mit einem versöhnlichen Endergebnis nach Hause fahren. Das größte Lächeln auf dem Gesicht hatte wohl Stephan Voigt: Bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz erzielte er auch sein erstes Tor. 

SG Flensburg-Handewitt: Der Kapitän verlängert

Sören Stryger verlängerte bis 2006.

"Vor zwei Wochen hatten wir noch drei Spielmacher." Die Stimme von Trainer Kent-Harry Andersson schwankte zuletzt zwischen Staunen und Entsetzen, wenn er zuletzt an die Besetzung seiner zentralen Rückraum-Position dachte. Mit der Ausleih-Aktion von Alexander Buchmann nahm das Unheil seinen Lauf. "Er hatte hinter Boldsen und Berge keine Spielanteile zu erwarten", legte Manager Thorsten Storm dem jungen Norweger keine Steine in den Weg. Während Alexander Buchmann beim dänischen Klub Aarhus einen guten Start erwischte, verletzte sich Joachim Boldsen. Muskelfaserriss! Kurz nach der Halbzeit im Pokalspiel gegen Lübbecke humpelte plötzlich Christian Berge an die Seitenlinie. Mannschaftsarzt Hauke Mommsen diagnostizierte eine "weiche Leiste". Kent-Harry Andersson stand vor einem Rätsel: Wer "mimt" gegen Minden den Regisseur? Johnny Jensen oder der flugs zurücktransferierte Alexander Buchmann? Doch dann entspannte sich die Situation. Christian Berge erhielt "grünes Licht" und spielte unter Schmerzen, während Johnny Jensen gelegentlich aushalf. Am eutigen Dienstag könnte sich die Lage beim Nordlicht weiter entschärfen. Joachim Boldsen absolvierte am gestrigen Montag einen Belastungs-Test.
Die erwartete Präsentation eines Nachfolgers für den nach Spanien abwandernden Lars Krogh Jeppesen blieb aus. Während Spekulationen kräftig gediehen, vermeldete Thorsten Storm eine andere, erfolgreiche Personalgeschichte. Sören Stryger verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2006. Damit verstreicht für den Dänen auch die Option, bereits vorzeitig auszusteigen. Der Wirtschaft- und Jura-Student hatte kurzfristig an ein neues berufliches Standbein in seiner dänischen Heimat gedacht, dann lockte aber doch der Handball. "Ich wollte gerne in Flensburg bleiben, hier kann man noch etwas erreichen." 

SG Flensburg-Handewitt - GWD Minden 35:29 (20:14)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (bei einem 7m, 1/1 Paraden), Holpert (28/2 Paraden) - Schröder (6), Moszczynski (2), Runge, Thorsson, Jensen (9), Christiansen (6/1), Klimovets (2), Stryger, Jeppesen (4), Lijewski (5), Berge (1)
GWD Minden: de Bakker (bis 23., 3 Paraden), Besirevic (13 Paraden) - Bezdicek (3), Niemeyer (6/3), S. Pohlmann, Simon (4), Axner (8/3), Buschmann (4), Bagats (1), Voigt (1), Schäpsmeier, Ziercke (2)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/ Ebendorf); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Klimovets, Jensen - Axner zweimal, Bezdicek, Schäpsmeier); Siebenmeter: 1/1:9/6 (Axner scheiter an Beutler, Holpert pariert gegen Axner und Niemeyer); Beste Spieler: Holpert, Jensen, Schröder - Axner; Zuschauer: 5120
Spielfilm:
2:3 (3.), 6:5 (8), 6:8 (10.), 13:10 (18.), 17:11 (24.) - 25:15 (36.), 30:17 (42.), 30:23 (47.), 35:26 (58.)