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Das Gerüst für eine große Mannschaft steht

Gute Nachricht für die Fans der SG Flensburg-Handewitt. Einen Tag vor dem restlos ausverkauften Heimspiel gegen TUSEM Essen (Sbd. 19.30 Uhr) verlängerte Linkshänder Marcin Lijewski vorzeitig seinen Vertrag bis 2009.
Franz Beckenbauer würde fragen: "Ja, ist denn schon Weihnachten?" Könnte man glatt annehmen, angesichts der Fülle von Geschenken, die es in diesen Tagen für die Führungsetage und Fans der SG Flensburg-Handewitt gibt. Einen Tag nach Bekanntwerden des Knudsen-Transfers setzte Marcin Lijewski seine Unterschrift unter einen Vertrag, der ihn bis 2009 an die SG bindet. Der von vielen Clubs umworbene Linkshänder, bislang mit einem Kontrakt bis 2006 bei der SG ausgestattet, bleibt dem deutschen Handballmeister treu.
"Das Gerüst für die nächsten Jahre steht", meinte ein erleichterter Manager Thorsten Storm, der in der Adventszeit fleißig am Basteln ist. Und zwar an einer großen Mannschaft und einer rosigen Zukunft. Lackovic, Boldsen, Lijewski und Knudsen - das sollen längerfristig die Eckpfeiler und Garanten  von Erfolgen an der Flensburger Förde sein. Ausschlaggebend für den Entschluss des 27-Jährigen seien das SG-Konzept der nächsten Jahre sowie Trainer Kent-Harry Andersson gewesen. Lijewski: "Ich fühle mich hier wohl und habe mit Kent-Harry den besten Trainer, den ich kenne."

Marcin Lijewski hat verlängert.

So läuft's Business. Hinter den Kulissen soll es mächtig Rangeleien um den 1,97 Meter großen Rückraumspieler, der seit 2002 das SG-Trikot trägt, gegeben haben. Storm: "Die haben Marcin teilweise richtig verrückt gemacht. Aber zum Glück wollte er bei uns bleiben - auch wenn er anderswo mehr Geld hätte verdienen können." Besonders sauer aufgestoßen sind dem SG-Manager die vielen Anrufe aus Essen, pikanterweise heute Gegner der Flensburger in der Campushalle. "Allein drei Stück diese Woche. Das ist schlechter Stil."
Die passende Antwort soll auf dem Spielfeld erfolgen. In Form einer Demonstration Flensburger Heimstärke. Ein gemütliches "Fest-Essen" erwartet allerdings niemand im Lager der Hausherren. "TUSEM ist eine Mannschaft mit zwei Gesichtern", sagt Trainer Kent-Harry Andersson. Gegen schwächere Teams, wie zuletzt beim 33:31 gegen Minden, öfters unkonzentriert, gegen stärkere, wie beim 24:19 in Magdeburg, wiederum hochmotiviert.
Neben der 6:0-Deckung mit dem massiven Mittelblock Torgowanow und Roggisch praktiziert der Altmeister, derzeit mit 18:10 Punkten auf Tabellenrang sieben zu finden, auch häufig eine 5+1-Abwehr. Eine in der Bundesliga selten zu sehende Taktik. Normalerweise ein Fall für Joachim Boldsen. Doch der "Traktor" steht wegen seines Bänderrisses immer noch still. Folglich muss im Angriff wiederum Spielmacher Glenn Solberg "unter Volldampf" die Fäden ziehen. Wesentlich weniger Gedanken muss sich Trainer Andersson um die eigene Deckung machen. "Oleg Velyky in den Griff bekommen", lautet die Maxime. Andersson: "Das ist die halbe Miete." Schau'n mer mal.