Stripes
Stripes
Archiv

Start in London

29.07.2012 -Thomas Mogensen und Michael Knudsen: Fehlende Olympia-Medaille

Am heutigen Sonntag sind Thomas Mogensen und Michael Knudsen erstmals in London gefordert. Mit Dänemark geht es für die beiden Akteure der SG Flensburg-Handewitt um 22.15 Uhr deutscher Zeit gegen Ungarn. Vorher standen sie Rede und Antwort.

Anders Eggert hat geheiratet, Lasse Boesen besuchte seine ganze Familie... Wie habt ihr den kurzen Sommer genutzt?
Michael Knudsen: Meine Frau und ich waren auf zwei Hochzeiten und haben unseren kleinen Sohn Viktor getauft. Sonst waren wir hauptsächlich zu Hause. Viktor ist erst fünf Monate alt, wir wollten mit ihm keine große Reise planen.
 
Wie hoch war der Erholungseffekt?
Michael Knudsen: Nicht sehr hoch. Ich bin aber zufrieden.
Thomas Mogensen: Wir waren eine Woche unterwegs und eine Woche zu Hause. Die Erholung wurde nicht sehr groß geschrieben. Da aber Olympia unser Traumziel war, nehmen wir alles in Kauf. (lacht) Wir machen dann nächstes Jahr Urlaub!
 
Bist Du nicht auch umgezogen, Thomas?
Thomas Mogensen: Wir sind zum Ende der letzten Saison in Handewitt in unser Haus gezogen und waren sehr froh, dass wir bis zum Sommer mit dem Gröbsten fertig geworden sind.
 
Wird man mit dem eigenen Haus je fertig?
Thomas Mogensen: Wahrscheinlich nicht. (lacht) Aber jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten. Hier eine Lampe, da etwas anderes. Wir können aber alles benutzen und sind sehr froh, dass wir so weit sind.
 
Thomas, bereits vor zwei Jahren hast Du mit deiner Familie Twedter Feld gegen Handewitt getauscht. War das „Beverly Hills“ von Handewitt, wie Euer Wohnort unter Handballern heißt, die richtige Entscheidung?
Thomas Mogensen: Absolut. Die Zeit „vor Handewitt“ war eine sehr schöne. Wir hatten viel Spaß mit den anderen Spielern, ob es das Grillen war oder die gemeinsamen Fernsehabende. Wenn man aber Kinder hat, verändern sich die Prioritäten. Jetzt haben wir einen eigenen Garten, eine dänische Kinderkrippe in der Nähe und alles, was eine dänische Familie glücklich macht.

Ihr seht ziemlich zufrieden aus. Hat es auch damit zu tun, dass ihr die harte Vorbereitung nicht mit den SG-Mannschaftskollegen absolvieren müsst?
Thomas Mogensen: Unsere Vorbereitung ist jetzt fast abgeschlossen. Wir sind auch gelaufen, hatten Krafttraining und haben Handball gespielt. Wir werden in zwei Wochen sehen, ob alles richtig war. (lacht)
 
Nach Olympia?
Thomas Mogensen: Klar.

Michael, für Dich waren die letzten großen Wettbewerbe nicht allzu gut verlaufen. Vor vier Jahren in Peking die Blinddarmoperation, in Schweden eine Verletzung, in Serbien verletzungsbedingt gar nicht im Einsatz. War das nicht zu viel Pech?
Michael Knudsen: Es kann immer etwas passieren. Wenn man fast sechzig Minuten am Kreis durchspielt, kommt immer etwas. Ich finde nicht, dass ich mehr Pech habe, als andere. Jetzt bin ich 100 prozentig fit! Und 100 Prozent motiviert! Eine Olympia Medaille fehlt mir auch noch. (lacht) Das ist mein größtes Ziel mit der Nationalmannschaft.
 
Eine Medaille ... Und welche Farbe?
Michael Knudsen: (lacht) Als Sportler hast du immer hohe Ziele. Du willst alles gewinnen.

Thomas, du hast die meisten Tattoos bei der SG. Soll nach London vielleicht ein neues Motiv hinzukommen?
Thomas Mogensen: Meine Tattoos sind sehr persönlich und haben bisher nichts mit sportlichen Erfolgen zu tun. Das soll auch gerne so bleiben. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir auch nicht unbedingt die Olympischen Ringe auf meinem Oberarm vorstellen. (lacht)

Von: Zita Newerla