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Die Gegner

11.07.2012 -Champions League: Spitzenklasse aus Frankreich, Russland und Spanien

Da das Wild-Card-Turnier (mit dem HSV Hamburg) und die Qualifikations-Turniere erst am zweiten September-Wochenende ausgetragen werden, ist die Gruppe A der Champions League für die SG Flensburg-Handewitt noch ein Spiel mit zwei Unbekannten. Drei Gegner stehen aber bereits fest. Dabei handelt es sich allesamt um klangvolle Namen des internationalen Vereinshandballs, was die Vorfreude auf das Königsklassen-Comeback der SG noch erhöht. An dieser Stelle schweift der Blick einmal von Spanien über Frankreich nach Russland.

Reale Ademar Leon
Die Erinnerungen an 2001 sind immer noch komplex. Mehrere 1000 Menschen drängten sich damals am „Plaza Santo Domingo“, um ihren Helden zuzujubeln. Ademar war am Ziel seiner Träume und errang seine bislang einzige spanische Meisterschaft. Sonst stand der bescheidene, alles andere als finanzstarke Klub aus Kastilien stets im Schatten der „Millionäre“ aus Barcelona und Madrid und musste schon oft einen Neuaufbau starten. Das ist auch diesmal der Fall. Diverse Stars sind abgewandert. Bislang hat Leon aber immer wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt und gilt als großes Talentbecken. Der Stern von Iker Romero oder Alberto Entrerrios ging in Kastillien auf. Die SG trat bislang zwei Mal im Palacio Municipal an und verlor beide Male. Allerdings hatten diese Niederlagen keine negativen Folgen: 2001 errang die SG dennoch den Europacup der Pokalsieger, und 2009 reichte es für den Einzug ins Viertelfinale der Champions League.

2009: Michael Knudsen gegen Leon.


Montpellier HB
Wenn ein SG-Fan auf Montpellier angesprochen wird, denkt er unweigerlich an das Frühjahr 2005. Damals machte die SG einen 14-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wett, verpasste dann aber doch den Einzug ins Halbfinale der Champions League, da sie sich mit dem Schlusspfiff ein Freiwurf-Tor einfing.  Auch diesmal ist Montpellier HB wieder sehr stark einzuschätzen. Nicht umsonst gehörte der 14-malige französische Meister zum Lostopf eins der Top-Favoriten. Der Klub aus der 250.000-Einwohner-Metropole ist seit 1999 ununterbrochen in der Champions League dabei, gewann sie 2003. Nikola Karabatic, Michael Guigou, William Accambray oder Vid Kavticnik sind große Namen der Handball-Szene, der spanische Linkshänder Cristian Malmagro wurde neu verpflichtet. Die große Konstante am Mittelmeer ist Patrice Canayer. Der 50-Jährige ist seit 1994 in Montpellier als General-Manager und Cheftrainer tätig. Die „Park&Suites Arena" ist mit 8500 Plätzen die zweitgrößte Multifunktionshalle Frankreichs nach Paris-Bercy.

2005: Das letzte Tor von Montpellier.


Medwedi Tschechow
Die 68:0 Punkte des THW Kiel waren ein Novum in der über 40-jährigen Bundesliga-Historie, im russischen Handball ist eine solche Bilanz Normalität. Seit ZSKA Moskau 2002 in den Süden des Großraums, in die Trabantenstadt Tschechow gezogen ist, war Medwedi Tschechow immer russischer Meister. Und meistens ohne Verlustpunkt. So auch in diesem Frühjahr, als die Verfolger deutlich distanziert wurden. Im Kader gibt es nur noch einen Akteur, der jeden Titel miterlebt hat: Spielmacher Vasily Filippov. Vitaly Ivanov, der langjährige Kapitän ist zurückgetreten und wird fortan die zweite Mannschaft von Tschechow, die ebenfalls erstklassig ist, trainieren. Die Truppe von Trainer-Legende Wladimir Maximow gilt als extrem eingespielt, da sie das Rückgrat der russischen Sbornaja stellt. Für die erfolgreiche WM-Qualifikation gegen Tschechien waren gleich zehn „Bären" nominiert. Zurück in Tschechow ist der baumlange Kreisläufer Egor Evdokimov, der zwei Jahre zum Aufgebot von Ciudad Real gehörte. 2006  trafen Tschechow und die SG bereits aufeinander – in der Gruppenphase. Beide Teams gewannen ihre Heimspiele und erreichten das Achtelfinale.

2006: Sören Stryger stürmt gegen Tschechow

Von: ki