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19.05.2009 -SG-Klönschnack: Wo bleibt der Aufklärungswille der Verbände?

Im März gab es fast täglich neue Schlagzeilen. Doch im Manipulationsskandal im Handball ist es in den vergangenen Wochen bis auf die Entmachtung der Gesellschafter und die Umstrukturierung der Führungsgremien beim THW Kiel ruhig geworden. Die Teilnehmer des dritten SG-Klönschnacks, bei dem unter anderem aus SG-Sicht ein Rückblick auf die laufende Saison und ein Ausblick auf die neue Serie gewagt wurde, sehen diese Tatsache jedoch nicht als Indiz dafür, dass damit das Schlimmste überstanden sei. „Der Skandal ist kein Skandal des THW Kiel, sondern des gesamten internationalen Handballs. Die Glaubwürdigkeit unserer Sportart steht auf dem Spiel. Sie droht ihren Status als olympische Sportart zu verlieren“, erklärte SG-Gesellschafter Manfred Werner und machte seine Aussage an einem Brief des DOSB-Präsidenten Thomas Bach an den DHB-Präsidenten Ulrich Strombach fest.
Die Teilnehmer der Runde waren sich darin einig, dass der Imageschaden für den Handball schon jetzt immens sei und noch mehr negative Auswirkungen haben werde, je mehr Zeit die Aufklärung erfordere. Doch ein Aufklärungswille bei den Verbänden, der Europäischen Handball-Föderation (EHF) und dem Deutschen Handball-Bund (DHB), sei nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Sie versuchten weiterhin, die ganze Angelegenheit unter den Tisch zu kehren. „Warum sonst stellt der DHB seinen Schiedsrichtern einen Persilschein aus?“, fragte Hans-Werner Klünner von der sportpresse nord. Alle Teilnehmer forderten eine rückhaltlose Aufklärung des Skandals, in dessen Mittelpunkt das Finale zwischen dem THW und der SG im Jahr 2007 steht. Dazu könne und müsse in erster Linie auch  die neue Führung des THW beitragen.


Mehr Bilder (Fotos: Julius Demant)

Von: Hans-Werner Klünner (sh:z)