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Ausrufezeichen in Nantes

16.09.2018 -VELUX EHF Champions League: 34:31 – eine runde Frankreich-Reise

Die SG Flensburg-Handewitt startete sehr gut in die neue VELUX EHF Champions League. Sie gewann am Abend mit 34:31 (18:16) beim französischen Vertreter HBC Nantes. „Über 60 Minuten gab es eigentlich keine Phase, in der wir nicht gut waren“, lobte SG Trainer Maik Machulla. „Gerade im Angriff hat die Mannschaft immer wieder Lösungen gefunden und sehr kreativ agiert.“

Für Nantes war es die erste Partie der VELUX EHF Champions League in der renovierten Arena. Eine Kapelle trumpfte  mit internationalen Hits auf, und auch die beiden Teams gaben kräftig Gas. Das Offensiv-Herz frohlockte. Simon Hald fing diesmal in der Abwehr und am Kreis an. Rasmus Lauge steckte für seinen Landsmann durch, der zum 4:4 einlochte. Zunächst lagen die Gastgeber immer wieder knapp vorn, beim 6:7 brachte Hampus Wanne mit einem verwandelten Gegenstoß erstmals die SG in Front.

Hampus Wanne: im ersten Durchgang vier Tore.

Erfolg mit breiter Bank
Maik Machulla wechselte viel, um das rasante Tempo hochhalten zu können. Letztendlich kamen nur Dani Baijens und Anders Zachariassen nicht zum Zuge. „Einen dritten Kreisläufer wollte ich nicht bringen, da es dann auch für Tobias Karlsson schwer wird, sich immer wieder auf einen neuen Partner einstellen muss.“ Magnus Rød mischte früh auch im Angriff mit und markierte das 8:9. Vorne lief es rund, am eigenen Kreis gestattete man es Nantes, ebenso oft zu brillieren. Nach einer Viertelstunde versuchte Maik Machulla in der 6:0-Fornation etwas zu verändern. Er schickte Johannes Golla ins Rennen. Im Kasten stand nun Benjamin Buric, der sich gleich mit einer Parade gegen einen Wurf vom linken Flügel einführte. Für Nantes war nun Altstar Kiril Lazarov zur Stelle, doch der SG gelang es, nicht mehr in Rückstand zu geraten. Als Benjamin Buric weiterhin gut hielt, war das der Grundstein zum Ausbau der Führung. Simon Jeppsson und Holger Glandorf agierten mit viel Dynamik aus dem Rückraum. 14:17! „Gerade vorne lief es sehr gut und unser Spielsystem funktionierte“, sagte Magnus Rød. „Und als wir ein paar Torwart-Paraden hatten, setzten wir uns ab.“

Ausrufezeichen von Magnus Rød
15 Sekunden vor der Halbzeit überraschte Trainer-Routinier Thierry Anti mit seinem zweiten Team-Timeout. Das Kalkül ging auf: Nicolas Claire schaffte einen Durchbruch und verkürzte. Der zweite Abschnitt begann mit zwei Hinguckern – zum Vorteil für die SG. Zunächst räumte sie bei Unterzahl ihr Gehäuse und hatte Glück bei einem Ballverlust. Nicolas Claire verzog den Distanzwurf. Im Gegenzug pflückte Simon Hald einen schweren Querpass aus der Luft und bejubelte einen Treffer. Magnus Rød demonstrierte Zug zum Tor. Sein Abschluss zum 19:22 war ein Ausrufezeichen. „Magnus war wirklich mutig und hat viel Verantwortung übernommen“, kommentierte Maik Machulla. „Holger spielt nur 15 Minuten, wir gewinnen trotzdem – das ist der Plan für die Zukunft.“

Johannes Golla: wieder ein belebendes Element.

SG zog auf 30:24 davon
Auf der anderen Seite gab es binnen Kürze drei Siebenmeter-Duelle: Einmal jubelte Benjamin Buric, dann zwei Mal Valero Rivera. Die Freude beim SG Keeper war allerdings nachhaltiger: Sein Team diktierte inzwischen das Geschehen: Johannes Golla erhaschte einen Abpraller und erhöhte auf 23:27. Thierry Anti trommelte seine Truppe für eine einminütige Besprechung zusammen. Es nutzte nichts. Die SG hatte sich längst in der Abwehr gesteigert. Die Kapelle spielte weiter. Als deutsche Ohren „Griechischer Wein“ vernahmen, schenkte Magnus Jøndal zum 24:30 ein. Kurzfristig geriet der Spielfluss leicht ins Straucheln. Spätestens mit dem 30:34 durch Rasmus Lauge war aber perfekt, was in der letzten Saison keiner Mannschaft geglückt war: ein Sieg in Nantes. „Es macht wirklich Spaß dieser Mannschaft zuzuschauen“, freute sich SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Diese schwere Aufgabe wurde wirklich sehr konsequent durchgezogen. Vor einer Woche haben unsere Neuzugänge ihre Derby-Taufe bestanden, nun ihre Königsklassen-Taufe.“

Fünf Tore: Rasmus Lauge. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen.

 

HBC Nantes – SG Flensburg-Handewitt 31:34 (16:18)
HBC Nantes: Dumoulin (2 Paraden, 31.-48.), Siffert (7 Paraden) – Claire (5), Delecroix, Faluvégi, Feliho, Gurbindo (3), Lie Hansen (4), Lagarde (4), Lazarov (2), Balaguer (1), Emonet, Rivera (6/4), Pechmalbec (1), Tournat (3), Auffret (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (12/1 Paraden, ab 15.), Bergerud (2 Paraden) – Karlsson, Golla (4), Hald (3), Glandorf (3), Svan (3), Wanne (4), Jeppsson (3), Jøndal (2), Steinhauser, Gottfridsson (1), Lauge (5), Rød (6)
Schiedsrichter: Eliasson/Palsson (Island); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Lagarde 2, Tournat 2 – Karlsson 4, Wanne 2, Gottfridsson 2, Rød 2); Siebenmeter: 5/4:1/0 (Rivera scheitert an Buric – Jøndal wirft vorbei); Zuschauer: 5108
Spielverlauf: 1:0 (2.), 2:2 (4.), 4:3 (5.), 5:5 (8.), 6:7 (9.), 8:8 (12.), 9:10 (16.), 11:11 (19.), 12:13 (22.), 14:14 (24.), 14:17 (29.), 15:18 (30.) – 17:18 (32.), 17:20 (33.), 19:21 (35.), 20:23 (38.), 21:24 (39.), 23:25 (41.), 23:27 (46.), 24:27 (47.), 24:30 (49.), 25:31 (52.), 27:31 (54.), 28:33 (56.), 30:33 (58.)

Von: ki

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