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Drahtseilakt in Spanien

19.10.2013 -VELUX EHF Champions League: 32:32 – ein Wechselbad der Gefühle

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt in der VELUX EHF Champions League ungeschlagen. In einer dramatischen Schlussphase rettete sie ein 32:32 (19:13) beim spanischen Tabellenzweiten Naturhouse La Rioja. Damit rangiert die SG in der Gruppe D mit 7:1 Punkten hinter dem HSV Hamburg an zweiter Stelle. „Am Ende bin ich froh über den einen Punkt", meinte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und sich zurückgekämpft."

Es lag sicherlich nicht nur daran, dass es in Spanien deutlich wärmer war als in Deutschland. Die SG erreichte sehr schnell Betriebstemperatur. Sie gönnte dem Kubaner Capote den ersten Treffer des Tages – quasi als Gastgeschenk. Dann dominierte nur noch die SG. Drasko Nenadic und Steffen Weinhold trafen von den Halbpositionen, Jim Gottfridsson zog auf der Mitte die Strippen. Nach knapp zehn Minuten beantragte die spanische Bank ihr erstes Team-Time-Out. Da hieß es bereits 3:7.

Nach der kurzen Unterbrechung kontrollierte die SG das Geschehen eindeutig. Die Spanier deckten offensiv, versuchten die zweite Reihe der Gäste aus dem Konzept zu bringen. Das gelang nur in einer kurzen Phase, als der Truppe von Ljubomir Vranjes ein paar Fehler mehr unterliefen. Das nutzte La Rioja: Im Nachsetzen verkürzte Angel Romero auf 9:11. Ljubomir Vranjes war rechtzeitig auf der Hut, zuckte mit der grünen Karte und stoppte den Spuck.

Mit Mattias Andersson stand der beste Keeper zunächst auf SG-Seite. Er hielt, Bogdan Radivojevic konterte zum 9:13. Im rechten Rückraum stürmte nun Holger Glandorf. Drasko Nenadic war derweil umgeknickt und musste an der Seitenlinie behandelt werden. Der Serbe konnte die Partie nicht fortsetzen. Dafür schlug die Stunde von Olafur Gustafsson. Der Isländer erhöhte auf 10:15. Die SG hatte alles im Griff. Aus der Kabine wollte die SG so zurückkehren, wie sie in diese hineingegangen war. Als souveräner Vertreter der Bundesliga. Zunächst sah es so aus, als ob sich dieser Wunsch erfüllen würde: Anders Eggert hob einen Siebenmeter zum 13:20 in die Maschen.

Der frisch eingewechselte Torhüter Gurutz Aguinagalde revanchierte sich allerdings und nervte die SG-Schützen nun mit einigen Paraden. Im „Palacio de los deportes“ tauchte ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Der auffällig agierende Kubaner Capote erzielte das 16:20. Die einheimischen Fans brannten nun ein Feuerwerk ab. „Solange wir alles im Griff hatten, war es relativ ruhig", meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Doch dann ging es richtig los."

Die frenetische Unterstützung half dem Gastgeber, der immer besser in die Partie fand. Die SG tat sich nun schwer. Zu selten, dass Holger Glandorf mit Macht um die spanische Deckung drehte und souverän abschloss. Beim 24:25 war der spanische Tabellenzweiter zum ersten Mal bis auf einen Treffer herangerückt. Der satte Wurf von Olafur Gustafsson zum 25:28 sorgte nur für eine kleine Verschnaufpause. La Rioja hatte Lunte gerochen, Luisfe bejubelte tatsächlich den 28:28-Gleichstand.

Drasko Nenadic wirkte nur in der Anfangsphase mit.

Steffen Weinhold oder Olafur Gustafsson setzten zwar erfolgreich nach, doch insgesamt unterliefen der SG nun zu viele Ballverluste. La Rioja konterte, Capote markierte mit seinem zehnten Tor das 32:30. Eine brenzlige Situation, Ljubomir Vranjes nahm seine letzte Auszeit. Michael Knudsen schaffte zwar mit etwas Glück den Anschluss, doch kurz darauf kassierte der Däne eine Zeitstrafe. Die letzte Minute musste die SG in Unterzahl meistern. La Rioja hatte Ballbesitz, doch diesmal scheiterte Capote an Mattias Andersson. Im Gegenzug fasste sich Steffen Weinhold ein Herz: Die SG hatte zumindest einen Punkt in Nordspanien gerettet. „Jetzt gehört unsere ganze Konzentration nur dem Spiel am Mittwoch", blickte Dierk Schmäschke bereits auf den Pokal-Knüller gegen den SC Magdeburg (20.15 Uhr, FLENS-ARENA).

Ein guter Fight. Fotos: Naturhouse La Rioja.

 
Naturhouse La Rioja – SG Flensburg-Handewitt 32:32 (13:19)
Naturhouse La Rioja: Jorge Martínez (3 Paraden), Aginagalde (7 Paraden, ab 31.) – Pedro Rodríguez (3/3), Luisfe (5), Thiagus Petrus, Ángel Fernández (5), Velasco, Garabaya (1), Tioumensev (4), Capote (10), Patrianova (1), Ángel Romero (2), Masachs (1)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12/1 Paraden), Rasmussen (1 Parade, 48.-56.,bei einem 7m) – Karlsson, Nenadic (2), Eggert (5/3), Glandorf (4), Weinhold (8), Heinl, Gustafsson (5), Gottfridsson (2), Radivojevic (4), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Eliasson/Palsson (Island); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Tioumensev 2, Thiagus Petrus 2, Ángel Fernández 2 – Knudsen 4, Eggert 2,Gustafsson 2); Siebenmeter: 4/3:3/3 (Masachs scheitert an Andersson); Zuschauer: 2500
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:3 (4.), 3:4 (7.), 3:7 (10.), 4:9 (14.), 5:10 (15.), 6:11 (18.), 9:11 (20.), 9:13 (21.), 10:15 (25.), 11:16 (27.), 13:17 (29.) – 13:20 (31.), 16:20 (37.), 17:22 (40.), 18:23 (42.), 21:23 (44.), 22:25 (46.), 24:25 (47.), 25:26 (48.), 25:28 (49.), 28:28 (51.), 30:29 (53.), 32:30 (56.)

Von: ki

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