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SG auf Platz vier

22.02.2015 -VELUX EHF Champions League: 29:31 – nicht mehr als ein Achtungserfolg

Die SG Flensburg-Handewitt schlug sich ohne ein halbes Dutzend Leistungsträger sehr achtbar, musste sich aber am letzten Spieltag der VELUX EHF Champions League bei Wisla Plock mit 29:31 (13:14) geschlagen geben. Damit belegt die SG den vierten Rang in der Gruppe B und trifft im Achtelfinale entweder auf KS Vive Kielce, MKB Veszprém oder den THW Kiel. Die Auslosung findet am Dienstag um 12.30 Uhr statt und wird von „Sky Sport News HD“ live übertragen. „Mir ist es egal, auf wen wir treffen", meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich hoffe, dass bis dahin zumindest drei Spieler zurückkehren werden, damit wir unser Bestes geben können.“

Aufgrund der Verletzten-Misere hatte er mit einem eigenen Einsatz geliebäugelt, dann aber darauf verzichtet. Sein Assistent Maik Machulla war gefordert, den verletzten Thomas Mogensen zu ersetzen und das Zepter im Rückraum zu schwingen. Neben ihm standen Drasko Nenadic und Johan Jakobsson in der Startformation. In den ersten fünf Minuten der Partie musste das neue Rückraum-Gefüge noch Lehrgeld bezahlen. Die über 5000 Fans in Plock bejubelten ein 3:0. Dann brach ein Anspiel auf Kreisläufer Anders Zachariassen den Bann, und hinten parierte der diesmal beginnende Kevin Møller seinen ersten Ball.

Nun lief es etwas besser. Johan Jakobsson zog mit Macht aus der zweiten Reihe ab und fand später auch die Lücke über den Flügel. Altmeister Maik Machulla holte einen Siebenmeter heraus, den Anders Eggert sicher zum 4:3 verwandelte. Auf Rechtsaußen sprang zwischenzeitlich Ahmed Elahmar ein – trotz Fiebers. Die Abwehr machte zunächst einen soliden Eindruck, bekam aber die Kreisposition nicht unter Kontrolle. Als es 8:5 hieß, nahm Ljubomir Vranjes sein erstes Team-Timeout.

Doch das Formbarometer zeigte in dieser Phase deutlich nach unten. Hampus Wanne und Ahmed Elahmar mischten nun mit. Als der nächste Ball im Netz zappelte und Wisla bereits auf 12:6 enteilt war, rückte Mattias Andersson auf den Posten zwischen den Pfosten. Ob es an der Aura des  Stammkeepers lag? Zumindest agierte der polnische Meister urplötzlich sehr fahrig, während die SG aufdrehte. Die Gäste aus der DKB Handball-Bundesliga verblüfften mit einem neuen Spielmacher: Anders Eggert. Besonders sehenswert auch die Show von Ahmed Elahmar, der zu schnell für die großen Polen war. Mit seinen ersten drei Treffern im SG Trikot brachte der Ägypter seine Farben auf 14:12 heran. Mit einem satten Wurf setzte Drasko Nenadic die Aufholjagd fort. „Die Mannschaft hat großartig gekämpft, zeigte tolle Moral und hat gegen den Gegner und gegen diese beeindruckende Atmosphäre in einer ausverkauften Arena wirklich gut bestanden“, lobte Dierk Schmäschke.

Johan Jakobsson traf vier Mal. Fotos: Wojciech Jablonski

Mit nur einem Treffer Rückstand ging es in die Kabinen. Und der zweite Durchgang begann vielversprechend: Bodenpass von Maik Machulla auf Anders Zachariassen, der den 14:14-Ausgleich herstellte. Zwei technische Fehler warfen die SG dann wieder zurück. Sie blieb aber im Schlepptau – dank der Treffer von Drasko Nenadic und auch Maik Machulla. Der Co-Trainer markierte das 19:18. So knapp sollte es nicht wieder werden. Die Hausherren zündeten einen Konter, den der spanische Hüne Angel Montoro abschloss, und profitierten auch von einigen knappen Entscheidungen der Schiedsrichter.

Wisla hatte nun wieder ein Polster von vier Treffern. Zehn Minuten vor Schluss noch einmal eine knifflige Situation: Kamil Syprzak kassierte nach einem Foul an Anders Zachariassen eine direkte rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung! Doch gegen Marcin Wichary konnte Anders Eggert den folgenden Strafwurf nicht im Netz platzieren. Als im Gegenzug Mariusz Jurkiewicz in Unterzahl das 25:20 markierte, bahnte sich die Entscheidung an. Die SG versucht es mit einer offensiven Deckung, konnte den Trend umkehren – aber nicht das Ergebnis. Wisla Plock schaukelte den wichtigen Sieg über die Runden. „Trotz der Niederlage bin ich stolz auf meine Mannschaft", bilanzierte Ljubomir Vranjes. „Hut ab, wie jeder für den anderen gekämpft hat." Und Dierk Schmäschke ergänzte: „Wir können viele positive Erkenntnisse mitnehmen in die schwere Aufgabe am Mittwoch gegen den TuS N-Lübbecke.“

Es gab schon ein paar diskussionswürdige Entscheidungen.

Wisla Plock – SG Flensburg-Handewitt 31:29 (14:13)
Wisla Plock: Wichary (9/1 Paraden), Corrales (7 Paraden) – Kwiatkowski, Daszek (6/5), Racotea, Tioumentsev (3), Rocha (2), Syprzak (5), Zelenovic (1), Montoro (3), Nikcevic (7), Jurkiewicz (4)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (7 Paraden, ab 20.), Møller (3 Paraden) – Karlsson, Machulla (2), Nenadic (6), Eggert (3/2), Wanne (2), Jakobsson (4), Zachariassen (5), Radivojevic (3), Elahmar (4)
Schiedsrichter: Nikolov/Nachevski (Mazedonien); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Syprzak 2, Zelenovic 2, Kwiatkowski 2 – Jakobsson 2, Zachariassen 2, Radivojevic 2); Rote Karte: Syprzak (48., Foulspiel); Siebenmeter: 5/5:3/2 (Eggert scheitert an Wichary); Zuschauer: 5460
Spielverlauf: 3:0 (5.), 3:2 (8.), 5:3 (11.), 6:5 (13.), 8:5 (14.), 8:6 (15.), 13:6 (21.), 13:10 (27.), 14:11 (28.) – 14:14 (31.), 16:14 (34.), 17:15 (37.), 18:17 (40.), 19:18 (41.), 22:18 (43.), 23:20 (47.), 25:20 (49.), 25:22 (51.), 27:22 (52.), 28:24 (53.), 29:25 (55.), 29:27 (58.), 31:28 (60.) 

 

Von: ki

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