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Lange Zeit Hoffnung für SG

16.11.2013 -VELUX EHF Champions League: 27:32 – diesmal machte es der HSV

Die SG Flensburg-Handewitt kassierte in der VELUX EHF Champions League ihre erste Niederlage und kann nach dem 27:32 (14:15) beim HSV Hamburg nicht mehr aus eigener Kraft den Gesamtsieg in der Gruppe D erreichen. „Die Hamburger waren heute besser als wir, das müssen wir uns eingestehen", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Heute konnten wir sie nicht schlagen, aber am Donnerstag sehen wir uns ja wieder." Dann ist um 19 Uhr Anpfiff in der FLENS-ARENA.

So ist das Reglement der VELUX EHF Champions League: Im Gegensatz zu den deutschen Wettbewerben dürfen bis zu 16 Akteure auf dem Spielberichtsbogen eingetragen werden. Und so war die Reihe der SG-Spieler beim Einlauf in die verdunkelte O2 World etwas länger als sonst. Mit dabei auch Christopher Rudeck. Der dritte Keeper sollte einmal die Luft einer internationalen Top-Begegnung schnuppern. Die Startaufstellung entsprach aber sonst fast der vom Sonntag. Die einzige Ausnahme. Jacob Heinl durfte diesmal anfangen.

Auf dem blauen Königsklassen-Teppich stieg die SG so ein, wie sie zuletzt über weite Strecken gegen den HSV agiert hatte: berauschend. Die 6. Minute war besonders schön: Die SG kombinierte so exzellent, dass Drasko Nenadic plötzlich auf der rechten Seite völlig freistand und einlochte. Nur wenige Sekunden später hatte die SG schon wieder den Ball erobert. Steffen Weinhold startete zum 2:4 durch. Als Lasse Svan kurz darauf den nächsten Gegenstoß verwandelt hatte, war der Traumstart perfekt.

Nach dem 2:5 geriet der SG-Motor allerdings etwas ins Stocken. Mit einer Vierer-Serie meldeten sich die Hausherren zurück. Ein paar Minuten später nahm die HSV-Bank das erste Team-Time-Out. Für Ljubomir Vranjes das Signal, Olafur Gustafsson und Holger Glandorf zu bringen. Letzterer traf zum 7:9. Auch Jim Gottfridsson, Michael Knudsen, Bogdan Radivojevic und Hampus Wanne betraten kurz darauf erstmals das Parkett. Es war ganz offensichtlich: In dieser stressigen Saisonphase soll die Belastung auf möglichst viele Schultern verteilt werden. „Obwohl wir viel gewechselt haben, war kein Einbruch zu beobachten", meinte Anders Eggert. „Es war schön zu sehen, dass wir über eine breite Bank verfügen."

Es entwickelte sich lange Zeit eine Partie auf Augenhöhe. Allerdings leistete sich die SG einige Schwächen im Abschluss, die die Hamburger zu einem zwischenzeitlichen 13:11 nutzten. Zum Glück war Mattias Andersson zur Stelle, um Übleres zu verhindern. Mit dem Halbzeitpfiff hätte es sogar fast noch mit dem Ausgleich geklappt. Doch Holger Glandorf traf leider nur das Lattenkreuz. Gleich nach dem Seitenwechsel sorgte Drasko Nenadic mit einem flinken Geschoss für das 15:15-Remis. Ein Moment, in dem die vielen mittgereisten SG-Fans die Sicht im Unterrang so richtig genossen.

Ljubomir Vranjes führte seine muntere Rotation fort und freute sich zugleich über eine SG-Führung. Dafür verantwortlich war Bogdan Radivojevic, der von Rechtsaußen zum 16:17 in die Maschen traf. Danach machte sich allerdings die größere Routine der Hamburger bemerkbar. Pascal Hens und Joan Canellas brachen durch. Beim 24:20 griff Ljubomir Vranjes ein und versuchte in einer Auszeit neue Akzente zu setzen. Doch gleich danach landete ein Wurf von Olafur Gustafsson an der Latte, ein Konter versandete. Es sah schlecht um die SG aus. „Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme mit den Gegenstößen und mit der Defensive der SG", analysierte HSV-Coach Martin Schwalb. „In der zweiten Hälfte haben wir in der Offensive viel besser gespielt und uns mehr Chancen erarbeitet. “

Die SG blieb zunächst im Vier-Tore-Dunstkreis. Das war Ljubomir Vranjes zu wenig, der deshalb ein zweites Mal intervenierte. Jim Gottfridsson agiert nun als „Wachhund“ für Joan Canellas, kurz darauf schlüpfte Bogdan Radivojevic in die gleiche Rolle für Domagoj Duvnjak. Es gelang tatsächlich, den HSV zu verunsichern. Die SG robbte sich auf 28:26 heran, Martin Schwalb behalf sich drei Minuten vor Schluss mit seinem letzten Team-Time-Out. Danach landete ein abgefälschter Ball von Joan Canellas im Netz. 29:26 – die Entscheidung! Ljubomir Vranjes  war dennoch nicht unzufrieden. „Unsere jungen Spieler brauchen diese Einsatzzeit in einem Spitzenspiel", erklärte er. „So etwas ist wertvoll, um sich zu entwickeln. Die Jungs haben zwar nicht perfekt gespielt, ihre Sache aber doch gut gemacht."

Ein Dank an die angereisten Fans. Fotos: N. Kirschner

 


HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt 32:27 (15:14)
HSV Hamburg: Bitter (13/1 Paraden) – Duvnjak (6), Lackovic (1), Flohr, Lindberg (7/1), Hens (1), Nilsson, Mahé (4), Dominikovic, Canellas (6), Toft Hansen (2), Pfahl (5)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden), Rasmussen (3 Paraden; ab 47.) – Karlsson, Nenadic (4), Eggert (2), Glandorf (3), Mogensen, Svan (1), Weinhold (8/2), Wanne (1), Heinl (2), Gustafsson (2), Gottfridsson, Radivojevic (1), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Nikolov/Nachevski (Mazedonien); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Duvnjak 2, Dominikovic 2 – Nenadic 2, Gustafsson 2); Siebenmeter: 1/1:3/2 (Eggert scheitert an Beutler); Zuschauer: 6844
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (3.), 2:5 (7.), 6:5 (11.), 7:6 (12.), 7:9 (16.), 8:10 (18.), 10:10 (21.), 11:11 (22.), 13:11 (26.), 13:13 (28.), 15:13 (29.) – 15:15 (31.), 16:17 (37.), 18:18 (39.), 21:18 (43.), 22:20 (45.), 24:20 (47.), 25:22 (52.), 26:23 (53.), 28:23 (55.), 28:26 (57.)

Von: ki

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