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Eine schwere Hypothek

24.04.2019 -VELUX EHF Champions League: 22:28 – Niederlage gegen sehr starken Gegner

Das wird schwer. Das erste Viertelfinale der VELUX EHF Champions League verlor die SG Flensburg-Handewitt gegen Telekom Veszprém mit 22:28 (15:15). Das Rückspiel steigt am 4. Mai um 17.30 Uhr in Ungarn. „Wir sind sehr enttäuscht, da wir gerade in der zweiten Hälfte nicht die Leistung auf die Platte gekriegt haben, die man in einem europäischen Viertelfinale braucht“, sagte SG Trainer Maik Machulla. „Aber man muss auch anerkennen, dass Veszprém eine physisch sehr starke Abwehr gestellt hat.“

Besser hätte es gar nicht anfangen können: Benjamin Buric verzückte gleich mit zwei Paraden die „Hölle Nord“. Auf der Gegenseite traf die Skandinavien-Fraktion um Magnus Jøndal, Magnus Rød und Rasmus Lauge. So hieß es nach fünf Minuten 3:0. Früh nahm Veszprém die ersten Positionswechsel vor. Benjamin Buric begeisterte mit einem tollen Fuß-Reflex, der einen Ball in Kopfhöhe abwehrte. Es reichte aber nicht, um den Kontrahenten auf Distanz zu halten. Schnell stand es 4:4 im Vergleich der beiden 6:0-Deckungsverbände. Bei der SG hatte Tobias Karlsson zunächst Simon Hald neben sich, dann für einige Minuten Johannes Golla.

Benjamin Buric sorgte gleich für Stimmung.

Kampf um jeden Zentimeter
Vorne unterliefen der SG in dieser Phase zu viele Fehler. Plötzlich war Veszprém auf 6:9 enteilt. Maik Machulla beantragte sein erstes Team-Timeout. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“, kam die akustische Rückendeckung von den Rängen. Die Zuschauer sahen nun einen alten Bekannten im Telekom-Trikot: Kentin Mahé fütterte Andreas Nilsson mit seinem Pässen. Es wurde nun um jeden Zentimeter gerungen. Die Folge waren einige Zeitstrafen. Veszpréms Abwehr-Stratege Mirzad Terzic war bald doppelt belastet, aber auch die SG musste einige Unterzahl-Situationen überstehen.

Donnernder Jubel bei 13:12-Führung
Die Hausherren rackerten unermüdlich. Holger Glandorf, der nun mit Rasmus Lauge und Gøran Johannessen die zweite Reihe bildete, schaffte den Anschluss. Als Lasse Svan in kurzer Folge zwei Mal vor dem leeren Gehäuse aufkreuzte und jeweils einlochte, donnerte der Jubel durch das Rund. 13:12! Für eine Halbzeit-Führung reichte es allerdings nicht. Vielmehr musste sich die SG bei Benjamin Buric bedanken, dass er mit einem gehaltenen Siebenmeter das 15:15-Remis rettete.

Kampf um jeden Zentimeter. Fotos: Benjamin Nolte.

Matchwinner Roland Mikler
Mit Wiederbeginn stand im Kasten des ungarischen Rekordmeisters Roland Mikler, der glänzend in die Partie einstieg. Es dauerte satte fünf Minuten, bis Magnus Jøndal die „Hölle Nord“ erlöste. Allerdings war damit der „Bann“ nicht gebrochen. Beim 16:20 handelte Maik Machulla, er setzte auf Jim Gottfridsson. Spielverderber Roland Mikler raubte nach Magnus Jøndal nun auch Hampus Wanne einen Strafwurf. Die SG durchwanderte ein Tief. So verstrichen geschlagene zehn Minuten, ehe sich die Zuschauer wieder über ein Tor freuen konnten. Rasmus Lauge tankte sich durch. Zwischendurch lag die SG mit sechs, ja sieben Treffern hinten. „Veszprém hatte in der zweiten Hälfte mehr Ideen in der Offensive, eine stärkere Abwehr und eine bessere Leistung im Tor“, fand SG Kapitän Tobias Karlsson. „Da haben wir eine Menge zu analysieren, damit wir uns im zweiten Spiel besser präsentieren.“

Tolle Unterstützung der Fans
Maik Machulla brachte frische Kräfte: Torbjørn Bergerud hielt, Simon Jeppsson hämmert den Ball zum 19:24 in die Maschen. Die Fans entfachten ein tolles Spektakel, standen eisern zu ihren Lieblingen. Ergebnistechnisch war allerdings keine Wende möglich. Veszprém zog seinen Stiefel gekonnt durch und reiste mit einem beachtlichen Polster ab. „Wir haben diese komplizierte Aufgabe wirklich sehr gut gelöst“, freute sich Veszprém-Coach David Davis. „Aber das waren erst 60 Minuten, es folgen noch einmal 60 Minuten.“ Dem schloss sich Maik Machulla an: „Wir sollten jetzt schnell nach vorne gucken. Vor dem Rückspiel werden wir zwei Mal in der DKB Handball-Bundesliga gefordert sein.“

Holger Glandorf traf fünf Mal.


SG Flensburg-Handewitt – Telekom Veszprém  22:28 (15:15)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10/1 Paraden), Bergerud (5/1 Paraden) – Karlsson, Golla (1), Hald (2), Glandorf (5), Svan (3), Wanne, Jeppsson (1), Jøndal (5/2), Johannessen, Gottfridsson (1), Lauge (3), Rød (1)
Telekom Veszprém: Mikler (9/2 Paraden, ab 31.), Sterbik (3 Paraden) – Ilic (2), Nilsson (6), Nagy (2), Marguc (2), Terzic, Gajic (1), Blagotinsek, Tönnesen (2), Mahé (2/1), Lekai (3), Manaskov (2), Nenadic (1), Strlek (2), Mackovsek (3)
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Karlsson 2, Golla 2, Hald 2 – Blagotinsek 4, Terzic 4); Siebenmeter: 3/1:4/2 (Jøndal und Wanne scheitern an Mikler – Buric hält gegen Manaskov, Bergerud pariert gegen Mahé); Zuschauer: 5118
Spielverlauf: 3:0 (5.), 3:2 (7.), 4:3 (10.), 5:4 (11.), 6:5 (13.), 6:9 (18.), 8:10 (19.), 9:12 (21.), 13:12 (25.), 13:14 (27.), 14:15 (28.) – 15:17 (33), 16:17 (35.), 16:22 (44.), 17:24 (46.), 20:24 (52.), 20:27 (57.), 21:28 (59.)

 

Von: ki

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