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Tolle erste Hälfte

04.10.2013 -DKB Handball-Bundesliga: 34:30 – endlich wieder ein Sieg in Lemgo

Die Voraussetzungen waren vielleicht nicht die besten, doch nach fast vier Jahren glückte der SG Flensburg-Handewitt endlich mal wieder ein Erfolg beim TBV Lemgo. Und das mit einem Start-Ziel-Sieg: 34:30 (20:12) hieß es nach 60 Minuten. „Darüber freuen wir uns sehr", strahlte SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Jetzt wollen wir den Sieg auch ein wenig genießen." Das Wochenende ist trainingsfrei. Am Montag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den TV Emsdetten.

Die Lipperlandhalle erlebte einen temperamentvollen Auftakt. Gerade 52 Sekunden waren vorbei, da lochte SG-Linkshänder Steffen Weinhold bereits zum 1:2 ein. Die Gäste schlugen ein hohes Tempo an und zogen mit flexiblen Spielzügen einen erstaunlichen Angriffs-Wirbel auf, dem die Westfalen nur kurze Zeit trotzen konnten. Als der Schwede Rickard Lönn das 4:5 markierte hatte, applaudierten die Zuschauer letztmals für einen Anschlusstreffer. Danach feierten die mitgereisten Fans aus dem hohen Norden.

Der Kracher von Drasko Nenadic zum 4:7 nach noch nicht einmal sieben Minuten hatte TBV-Coach Niels Pfannenschmidt bereits den Rest gegeben. Eine erste Auszeit! Doch weder ein zweites Team-Time-Out zehn Minuten später noch ein früher Torwart-Wechsel vermochten den Sturmlauf der Gäste aufzuhalten. Nach einem Doppelschlag von Steffen Weinhold hieß es bereits 6:12. Mittendrin einige Neuzugänge: Drasko Nenadic und Jim Gottfridsson hatten Zug zum TBV-Gehäuse und fütterten Jacob Heinl mit Anspielen. Der Kreisläufer erhöhte auf 9:18 nach etwas mehr als 22 Minuten. Kurz zuvor hatte auch Rechtsaußen Bogdan Radivojevic erstmals ins Schwarze getroffen. Das Newcomer-Trio hatte Ljubomir Vranjes für seine Startaufstellung berücksichtigt. Alle drei rechtfertigten das Vertrauen.

20 Tore in einer Halbzeit, noch dazu auswärts – das gibt es wirklich nicht alle Tage. Eigentlich logisch, dass es in der stärksten Liga der Welt nicht mit so einer Leichtigkeit weiter gehen konnte. Der TBV präsentierte sich nun auf Augenhöhe und schnupperte noch einmal Morgenluft, als die SG dezimiert wurde. Die Schiedsrichter ahndeten ein Foulspiel von Steffen Weinhold mit dem roten Karton. Der Linkshänder hatte den heranstürmenden Timm Schneider im Gesicht getroffen. Um keine Unruhe aufkommen zu lassen, nahm Ljubomir Vranjes etwas später – es hieß 18:24 – eine erste Auszeit.

Die SG baute ihren Vorsprung wieder aus – auch dank einiger Paraden von Mattias Andersson. Nach dem 20:28 (46.) durch Bogdan Radivojevic stockte der Motor plötzlich etwas kräftiger. Lemgo verkürzte auf 25;29, Ljubomir Vranjes intervenierte ein zweites Mal. Phasenweise ging es nun etwas hektisch zu, doch die SG wehrte einen weiteren Vorstoß der Hausherren ab.

Am Ende gab es für die Westfalen stehende Ovationen aufgrund einer guten Moral, die Punkte wanderten aber nach Schleswig-Holstein. „Lemgo hat die ganze Zeit auf das Tempo gedrückt", beobachtete SG-Routinier Maik Machulla. „Wir waren immer unter Zugzwang, mit einem Tor zu antworten. Das hat bis auf zehn Minuten in der zweiten Halbzeit zum Glück sehr gut geklappt." Bemerkenswert: Die eingesetzten Neuzugänge Bogdan Radivojevic, Jim Gottfridsson und Drasko Nenadic erzielten zusammen immerhin 14 Treffer, was den SG-Fans besonders gut gefiel. Mit 11:5 Punkten fällt der Blick auf die Tabelle wieder ein bisschen erfreulicher aus. Sehr zufrieden durften auch Tobias Karlsson und Holger Glandorf sein, die ihr 200. beziehungsweise 100. Pflichtspiel im SG-Dress mit einem Erfolg krönten.

Zufrieden: Ljubomir Vranjes.
Fotos: Benjamin Nolte (4), Beate Haar (2)

TBV Lemgo – SG Flensburg-Handewitt 30:34 (12:20)
TBV Lemgo: Bauer (2 Paraden), Dresrüsse (9/1 Paraden) – Lönn (2), Bechtloff (1), Kehrmann (3), Possehl (5), Schneider (6), Pekeler, Herth (3), Haenen (8/3), Zieker (2), Niemeyer 
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden), Rasmussen (bei einem 7m) – Karlsson, Nenadic (4), Eggert (8/4), Glandorf (3), Mogensen (2), Weinhold (4), Heinl (3), Gottfridsson (5), Radivojevic (5), Knudsen
Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg); Zeitstrafen: 12:12 Minuten (Schneider 4, Bechtloff 2, Herth 2, Niemeyer 2, Pekeler 2 – Nenadic 4, Weinhold 2, Glandorf 2, Karlsson 2, Heinl 2); Rote Karte: Weinhold (37., Foulspiel); Siebenmeter: 3/3:5/4 (Eggert verwirft gegen Dresrüsse); Zuschauer: 4435
Spielverlauf: 1:1 (1.), 1:3 (2.), 3:4 (4.), 4:5 (5.), 4:8 (9.), 5:10 (12.), 6:12 (14.), 8:12 (16.), 8:16 (22.), 9:18 (23.), 11:18 (27.), 11:20 (29.) – 13:20 (31.), 14:22 (36.), 16:22 (38.), 17:24 (40.), 18:25 (42.), 20:26 (45.), 20:28 (46.), 22:29 (49.), 25:29 (53.), 26:31 (54.), 27:32 (58.), 29:33 (59.)

Von: ki

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