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SG setzt ihren Flow fort

26.03.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 34:15 – sehr konsequente Vorstellung

Die SG Flensburg-Handewitt bezwang am Mittwochabend den Bergischen HC ganz souverän mit 34:15 (17:8) und gehört damit weiterhin dem Spitzentrio der DKB Handball-Bundesliga an. „Abwehr und Angriff hatten Spaß, die beiden Torhüter haben ihre Leistung gebracht", war SG-Trainer Ljubomir Vranjes ebenso stolz wie sprachlos: „Es ist unnötig, mehr zu sagen. Ich bin immer noch beeindruckt, wie diszipliniert meine Mannschaft diese Aufgabe gelöst hat."

Der Handball-Abend war schon vor dem Anpfiff so richtig nett. Zunächst schaute die SG-Zukunft in Person von Anders Zachariassen und Kevin Möller vorbei. „Hallo Flensburg, wir freuen uns sehr, bei der SG zu spielen“, sagten die beiden zu den Zuschauern. Dann erhielt Michael Knudsen einen Präsentkorb von SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke – für das SG-Spiel Nummer 350 seit 2005. Auf dem Feld kassierte der dänische Kreisläufer die erste Zeitstrafe des Tages. Seine Teamkameraden schockte das aber nicht: Thomas Mogensen marschierte durch zum 2:2.

Nur die Anfangsphase der Partie war offen. Beim 4:4 glich Alexander Oelze zum letzten Mal für den Bergischen HC aus. Da waren erst sechs Minuten gespielt. Danach formierte sich die 6:0-Deckung der Gastgeber, in der wieder Tobias Karlsson mitmischte. Die SG zog unwiderstehlich davon. Daran änderte auch ein Team-Time-Out der Gäste nichts. Die SG hatte wirklich alles im Griff. „Wir hatten nur ein paar Minuten das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten", ärgerte sich BHC-Coach Sebastian Hinze. „Dann wurde jeder technischer Fehler mit einem Gegenstoß bestraft."

Und die Tore waren zum Teil sehr sehenswert. Anders Eggert ergatterte am eigenen Wurfkreis den Ball und setzte einen perfekten Pass an, der quer über das komplette Spielfeld flog und in den Händen des blitzschnell gestarteten Lasse Svan landete. Der Rest war Formsache – 10:6! Der Rechtsaußen, Thomas Mogensen oder Steffen Weinhold legten immer wieder nach, nur mit Glück entgingen die Gäste bereits zur Pause einem Zehn-Tore-Rückstand. Dafür war dann gleich nach Wiederbeginn der Zeitpunkt reif. Der nächste Ballgewinn am eigenen Wurfkreis, der nächste Gegenstoß und der nächste Treffer von Lasse Svan. 18:8! 

„Das war eine unglaublich gute Leistung, wenn man bedenkt, dass wir gerade erst eine Reise nach Slowenien hinter uns gebracht haben", erwähnte Ljubomir Vranjes. Es war erstaunlich: Auch mit der Gewissheit, zwei weitere Zähler einzufahren, ließ die SG nicht nach und arbeitete sehr konzentriert in der Deckung. Dahinter fühlten sich die Torhüter sichtlich wohl. Nach 45 Minuten machte der einmal mehr starke Mattias Andersson Platz für seinen Kollegen: Sören Rasmussen parierte gleich einen Siebenmeter und blieb bis zum Schluss im Kasten.

Der Bergische HC konnte einem leidtun. Oder hatte er sich diese Abfuhr selbst zuzuschreiben? „In der zweiten Hälfte habe ich überhaupt nicht die Körpersprache und Aggressivität bei meiner Mannschaft gesehen, wie ich mir das vorgestellt hatte", klagte Sebastian Hinze. „Man muss den Kampf annehmen, um wieder ins Spiel zurückzukommen." Doch gegen eine wie ein absolutes Top-Team agierende SG wurde der Rückstand immer größer. 23:10, 27:12 und 30:13! Längst hatte Lubomir Vranjes sein Bank-Potenzial ausgeschöpft. Auch Olafur Gustafsson und Bogdan Radivojevic beteiligten sich am Torreigen. Manch einer fragte sich, warum Drasko Nenadic fehlte. Die Aufklärung: Er hütete die letzten beiden Tage das Bett und schaffte es nur als Zuschauer in die FLENS-ARENA.

Das Bemerkenswerteste an diesem Handball-Abend: Die SG kassierte im zweiten Abschnitt nur sieben Gegentore. „Unsere Mannschaft und das Trainer-Gespann mit Ljubomir Vranjes sowie Maik Machulla legen immer wieder eine unglaubliche Selbstdisziplin an den Tag", lobte Dierk Schmäschke. Ganz klar: Die Mannschaft hatte sie die stehenden Ovationen einmal mehr redlich verdient. Und am Samstag um 17.30 Uhr hofft sie im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League auf eine Zugabe. „Für diese Aufgabe brauchen wir viel Unterstützung von allen Fans und Zuschauern", erklärte Ljubomir Vranjes. Es gibt noch ausreichend Tickets.

In der Abwehr wurde sehr gut kommuniziert. Fotos: Ki

 

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC 34:15 (17:8)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden), Rasmussen (3/1 Paraden, ab 46.) – Karlsson, Eggert (5/4), Glandorf (3), Mogensen (5), Svan (4), Weinhold (7/1), Heinl (2), Gustafsson (1), Gottfridsson (5), Radivojevic (2), Knudsen
Bergischer HC: Gustavsson (4 Paraden; ab 31.), Huhnstock (4 Paraden) – Hoße (2), Hermann, Sabljic, Hegemann, Oelze (5/2), Wöss (2), Gutbrod (2), Szilagyi, Berggren, Meschke (1), Nippes (2), Gunnarsson (1)
Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro (Wagenfeld/Kamp-Lintfort); Zeitstrafen: 10:14 Minuten (Karlsson 4, Knudsen 4, Heinl 2 – Hoße 4, Szilagyi 4, Gutbrod 2, Hegemann 2, Berggren 2); Siebenmeter: 6/5:3/2 (Eggert scheitert an Huhnstock – Rasmussen hält gegen Oelze); Zuschauer: 5477
Spielverlauf: 1:2 (2.), 2:3 (5.), 4:4 (6.), 7:4 (10.), 8:6 (12.), 12:6 (18.), 16:7 (29.) – 19:8 (34.), 23:9 (39.), 23:11 (44.), 25:12 (46.), 28:12 (49.), 30:13 (51.), 32:14 (56.), 32:15 (58.)
 

Von: ki

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