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Schwere Geburt gegen muntere Eulen

15.02.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 27:23 – kein Schönheitspreis bei Friesenheim

Die SG Flensburg-Handewitt hat sich die ersten beiden diesjährigen Punkte in der DKB Handball-Bundesliga erkämpft. Bei der TSG Friesenheim glückte ein 27:23 (13:10)-Erfolg. „Es war das erwartete Kampfspiel“, bilanzierte Co-Trainer Maik Machulla. „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Wir haben uns letztendlich aber gut aus der Affäre gezogen.“ Die SG verteidigte damit ihren dritten Platz und empfängt nun am Mittwoch um 19 Uhr den direkten Verfolger SC Magdeburg in der FLENS-ARENA.

In der Friedrich-Ebert-Halle zu Ludwigshafen schien die SG schnell den richtigen Kurs einzuschlagen. Zwar prallten in der Anfangsphase gleich drei Angriffe am baumlangen Friesenheimer Nationalspieler Erik Schmidt ab, doch dann fielen die Tore wie reife Früchte. Was Mut machte: Die SG war in dieser Periode von allen Positionen gefährlich. Lars Kaufmann traf aus der zweiten Reihe, Thomas Mogensen brach durch, Johan Jakobsson legte für Lasse Svan auf, und Anders Zachariassen vollendete einen von Mattias Andersson eingeleiteten Gegenstoß. Nach zehn Minuten hieß es 3:6.

Anders Eggert: Wichtige Tore. Fotos: Jürgen Pfliegensdörfer.

Dann stockte allerdings der Offensiv-Elan. Angefeuert von 2000 Zuschauern kehrten die „Eulen“ in den Spielfilm zurück. Anders Zachariassen musste wegen einer blutenden Wunde an der Seitenlinie behandelt werden. In dieser Phase feierte Jakob Macke sein SG Debüt. „Es war schön, dass wir in dieser Situation diese Alternative hatten“, meinte Maik Machulla. „Jakob hat gleich das Gefühl vermittelt, dass er nicht zur Nervosität neigt.“

Dennoch rückten die Friesenheimer heran. Eine Parade von Mattias Andersson oder eine überhastete Aktion der Gastgeber verhinderten vorerst den Ausgleich. Nach 25 Minuten war es dann aber so weit: Nico Büdel warf zum 10:10 ein. Die SG antwortete mit Anders Eggert über Linksaußen. Die Friesenheimer versammelten sich vor Anbruch der letzten Minute der ersten Hälfte zum Team-Time-Out. Doch in den letzten 60 Sekunden ließen sie sich von den favorisierten Gästen überrumpeln. Anders Eggert und Lasse Svan entdeckten die Lücken auf den Flügeln.

Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung gleich durch eine feine Kombination über Lasse Svan auf 10:14. Diese Polster war allerdings alles andere als ein Ruhekissen. Zwei Ballverluste – und Friesenheim war wieder dran. Als dann auch noch Anders Eggert beim Stand von 14:15 einen Siebenmeter an den Pfosten setzte, drohte erneut der Ausgleich. Zum Glück parierte Mattias Andersson gegen den Distanzschützen Andrej Kogut. Im Gegenzug zog Thomas Mogensen ab und sorgte wieder für etwas Luft.

Alternative im Rückraum: Drasko Nenadic.

Doch die SG bekam keine Kontrolle über das Geschehen. Selbst ein gehaltener Siebenmeter von Mattias Andersson ließ keine Ruhe einkehren. Die nächsten beiden Angriffe mündeten in den Armen der Friesenheimer, die sofort Konter zündeten. Nach 41 Minuten hieß es plötzlich 17:17; auf den Rängen kribbelte es vor Spannung. Eine Überzahl nutzten die SG Schützen. Johan Jakobsson, Thomas Mogensen und wenig später Lars Kaufmann netzten ein – beim 17:21 stimmte der Trend wieder. Die „Eulen“ wechselten ihre Keeper, mühten sich redlich, noch einmal auf Schlagdistanz zu kommen; doch die SG war nun Herr in der Friedrich-Ebert-Halle. Als die Gastgeber beim 20:22 ein letztes Mal aufmuckten, schnürten die Nordlichter mit einer dänischen Dreier-Serie – Lasse Svan, Anders Eggert und Thomas Mogensen – den Sack endgültig zu. Im rechten Rückraum erfolgte nun ein Wechsel: Ahmed Elahmar für Johan Jakobsson. Beim Schlusspfiff waren alle zufrieden: Die SG hatte sich zwei Punkte erkämpft, die Friesenheimer einen Achtungserfolg. „Ich habe viel Positives gesehen, aber auch zahlreiche Punkte, wo wir uns noch verbessern können“, bilanzierte SG Trainer Ljubomir Vranjes.

45 Minuten im Einsatz: Johan Jakobsson.

TSG Friesenheim – SG Flensburg-Handewitt  23:27 (10:13)
TSG Friesenheim: Klier (5 Paraden), Bender (3 Paraden, ab 45.) – Grimm (3/1), Kogut (2), Dietrich (2), Lex (2), Just (2), Tesch, Büdel (8/1), Schmidt (2), Kossler (1), Criciotoiu (1), Hauk
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12/1 Paraden) – Karlsson, Nenadic, Eggert (5/2), Mogensen (6), Svan (7), Kaufmann (4), Jakobsson (2), Zachariassen (3), Elahmar, Macke
Schiedsrichter: Hurst/Krag (Oberursel/Frankfurt); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Dietrich 4, Kogut 2 – Karlsson 2, Svan 2, Jakobsson 2); Siebenmeter: 3/2:3/2 (Grimm scheitert an Andersson – Eggert trifft den Pfosten); Zuschauer: 2000
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (3.), 3:2 (6.), 3:6 (10.), 4:7 (12.), 6:7 (15.), 7:9 (21.), 8:10 (24.), 10:10 (26.) – 10:14 (31.), 13:14 (34.), 14:16 (37.), 15:17 (38.), 17:17 (42.), 17:21 (47.), 18:22 (51.), 20:22 (53.), 20:25 (56.), 22:26 (59.)  

Von: ki

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