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Die Spitze glorreich ausgebaut

19.11.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 27:20 – SG zähmt Löwen

Die Serien wachsen weiter: 26:0 Punkte und saisonübergreifend 21 Siege in Folge stehen für die SG Flensburg-Handewitt in der DKB Handball-Bundesliga nun zu Buche. Am Abend schlug sie die Rhein-Neckar Löwen mit 27:20 (14:14). „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, freute sich SG Trainer Maik Machulla. „Gerade die zweite Hälfte war in der Art und Weise beeindruckend.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke bemerkte: „Dieses Spiel hat richtig Spaß gemacht – gerade auch mit Blick auf die Paris-Partie, in der sich Mannschaft und Halle mit Emotionen zurückgehalten hatten.“

Jim Gottfridsson stand in der Startaufstellung, doch aufgrund eines Tacklings beim ersten Löwen-Konter gegen Mads Mensah Larsen kassierte der Schwede nach nur 42 Sekunden eine Zeitstrafe und wurde für längere Zeit durch Gøran Johannessen ersetzt. Dafür war die vierte Minute ganz nach dem Geschmack der SG und ihrer Fans: eine schnelle Mitte, ein erster Konter – und es hieß 2:2. Tobias Karlsson verstärkte wieder den Mittelblock und leistete dort mit Simon Hald gleich gute Arbeit. Allerdings gelang es der SG in der ersten Hälfte nie, in Führung zu gehen. Einige Fehler in der Offensive warf sie immer wieder um maximal zwei Treffer zurück.

Die Paraden von Benjamin Buric machten Laune.

Kein Vorteil durch 7:6-Positionsangriffe der Löwen
Die Zuschauer sorgten für viel Rückenwind und begleiteten viele Angriffe mit stehenden Ovationen. Hampus Wanne schlüpfte auf dem linken Flügel durch. 7:8! Magnus Jøndal blieb von der Siebenmeter-Linie cool. Ausgleich! Die Gäste agierten nun mit denen oft von ihnen praktizierten Siebener-Spielzügen. „Wir hatten viel Respekt vor diesem 7:6-Positionsangriff“, verriet Maik Machulla. „Doch unsere Abwehr hat das Ganze wirklich gut verteidigt.“ Einige Ballverluste der Gäste sorgten für ein Raunen im Publikum. Das Tor war schließlich leer. Einige Male reichte es, und die SG Schützen zogen erfolgreich ab, bevor Löwen-Keeper Mikael Appelgren zurückgekehrt war. Der wieder mitwirkende Jim Gottfridsson erzielte den 11:12-Anschluss. „Er hat den Angriff hervorragend gesteuert und fand immer wieder gute Lösungen“, lobte Maik Machulla. Eine Parade von Benjamin Buric – und Hampus Wanne eilte zum 13:13-Ausgleich. Mit einem Remis ging es zum Pausentee. „Ich war mit dem Gefühl in die Halbzeit gegangen, dass wir hätten führen müssen“, meinte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen hinterher. „Ein paar leichte Fehler kosteten leider den Vorsprung.“

Jim Gottfridsson war der Motor im Angriff.

Erste Führung beim 16:15
Nationaltrainer Christian Prokop, SG Legende Lars Christiansen oder „Traktor“ Joachim Boldsen – viel Prominenz weilte in der „Hölle Nord“. Sie alle warteten mit Spannung auf den zweiten Durchgang. Nachdem Benjamin Buric erneut einen Ball gehalten hatte, ergab sich endlich die Möglichkeit zur ersten Führung. Alle gemeinsam trieben den Ball förmlich auf das Löwen-Gehäuse zu, das Jim Gottfridsson erfolgreich beschoss. 16:15 – was für ein Jubel! Hampus Wanne lief von der linken Außenbahn ein und packte einen drauf. „Wenn man in Flensburg in Rückstand gerät, wird es verdammt schwer“, meinte Nikolaj Jacobsen. „Die Halle baute einen großen Druck, die Abwehr stand kompakt, und der Angriff agierte sicher.“

SG ließ nach der Pause nur sechs Tore zu
Die SG gewann immer mehr Oberwasser. Holger Glandorf erhöhte mit einem Doppelpack auf 20:16. Hampus Wanne passte in der Deckung auf, nahm vor Jannik Kohlbacher den Ball auf und schleuderte ihn in den verwaisten Kasten. 22:17! Für weitere Nadelstiche sorgte Benjamin Buric, indem einen Ball nach dem nächsten parierte. Die Badener mussten zäh um jedes Erfolgserlebnis ackern und hatten überdies Pech mit einigen Holztreffern. Die Defensive mit Tobias Karlsson und Simon Hald stand phänomenal. Die Schlussphase kam einer Ehrenrunde gleich. Magnus Jøndal markierte mit dem Abpfiff den Endstand: 27:20 – wie am Mittwoch, nur andersherum. „Die Nummer eins im Land sind wir“, sangen alle gemeinsam. „Es ist ein schöner Zwischenschritt, dass wir nach 13 Spielen mit 26:0 Punkten Tabellenführer sind“, hob Dierk Schmäschke den mahnenden Zeigefinger. „Wir alle bleiben aber hübsch auf dem Boden. Unser nächstes Ziel ist ein Sieg in Gummersbach.“ Dort muss die SG am Donnerstag um 19 Uhr antreten.

Die Schlussphase glich einer Ehrenrunde. Fotos: Nolte.

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen  27:20 (14:14)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (13 Paraden), Bergerud (1/1 Parade, bei drei 7m) – Karlsson, Golla, Hald (1), Glandorf (4), Svan (1), Wanne (5), Jøndal (6/6), Johannessen (3), Gottfridsson (4), Lauge (3)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (11 Paraden), Palicka (bei einem 7m) – Schmid (6/2), Mensah Larsen (2), Guardiola, Petersson (3), Taleski, Sigurdsson (5), Nielsen, Kohlbacher (1), Fäth, Abutovic, Radivojevic (3)
Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Gottfridsson 2, Karlsson 2 – Kohlbacher 4, Abutovic 2); Siebenmeter: 7/6:6/5 (Wanne trifft den Pfosten – Sigurdsson scheitert an Bergerud); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:2 (4.), 2:2 (4.), 2:4 (8.), 3:5 (9.), 5:5 (12.), 5:7 (15.), 6:8 (17.), 8:8 (20.), 9:9 (21.), 10:10 (22.), 10:12 (24.), 11:13 (25.), 13:13 (29.) – 14:15 (31.), 17:15 (36.), 17:16 (37.), 20:16 (44.), 20:17 (45.), 23:17 (51.), 25:18 (56.), 25:20 (57.)

 

Von: ki

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