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Starke 5:1-Abwehr

29.05.2019 -DKB Handball-Bundesliga: 26:18 – den vorletzten Schritt getan

Die SG Flensburg-Handewitt geht mit einer neuen vereinsinternen Rekordbilanz in den letzten Spieltag. Nach dem 26:18 (14:8) über die Füchse Berlin stehen in der DKB Handball-Bundesliga 62:4 Punkte auf dem Konto. Am 9. Juni beim Bergischen HC reicht ein Zähler für die dritte Meisterschaft. „Heute haben wir in jedem Fall eine Mannschaft gesehen, die sich gegen die Füchse sehr gut aus der Affäre gezogen haben“, freute sich SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Diese Leistung und die ganze Saison machen uns sehr stolz.“

Zum 500. Mal für die SG, zum letzten Mal als Kapitän in die „Hölle Nord“ – für Tobias Karlsson begann der Handballabend mit markanten Erlebnissen. Eine Ehrung zum „Spieler der Saison“ bekam der Schwede gar nicht mit – so sehr befand er sich im mentalen Tunnel. Voll fokussiert auf seine Aufgabe in einer 5:1-Formation, die den Füchsen das Leben schwer machte. Ein weiterer Vorteil: Benjamin Buric kam im Torwart-Duell besser aus den Startlöchern. Mit einem Doppelschlag in der siebten Spielminute – Jim Gottfridsson aus dem Rückhalt, Hampus Wanne per Gegenstoß – warf die SG gleich einen 4:1-Vorsprung heraus.

Benjamin Buric war ein starker Rückhalt. Fotos: Nolte

Aus der Deckung heraus das Geschehen diktiert
Füchse-Coach Velimir Petkovic versuchte, in einer Auszeit seine Truppe besser auf die SG Defensive einzuschwören. Das gelang nur bedingt. Aus der Deckung heraus schossen immer wieder die Gegenstöße hervor. Magnus Rød mit einem Durchbruch, Hampus Wanne mit dem nächsten Konter erhöhten auf 9:4. Auch eine Unterzahl konnte die Hausherren nicht stoppen: Benjamin Buric war mit einer tollen Fußparade zur Stelle. Vom Kreis lochte Anders Zachariassen zum 11:5 ein. Da waren 20 Minuten gespielt. „Es war wirklich sehr beeindruckend, wie wir Berlin, immerhin eine Spitzenmannschaft beherrscht haben“, fasste SG Coach Maik Machulla zusammen. „Mental und körperlich waren meine Jungs absolut auf der Höhe.“

Ausfall von Tobias Karlsson
Plötzlich lag Tobias Karlsson auf dem Boden. Während die Nordtribüne seinen Namen skandierte, wurde er behandelt und dann zur Bank geleitet. Der Rücken! Nach einer Besprechung mit Mannschaftsarzt Torsten Ahnsel verschwand er in die Kabine. In die Deckungszentrale rückte Johannes Golla. „Einmal Flensburg, immer Flensburg“, zelebrierten die Fans. Alle stärkten ihrer Mannschaft mit stehenden Ovationen, alle klatschten den Wurf von Jim Gottfridsson in die Maschen. 13:7 – die SG hielt den Abstand.

Eines der (zumindest vorerst) letzten SG Tore von Rasmus Lauge.

Früh klare Verhältnisse
Nach der Pause saß Tobias Karlsson immerhin wieder auf der Bank, seine Teamkameraden musste es aber ohne ihn richten. Den Torreigen eröffnete Magnus Rød mit einem wuchtigen Geschoss. Kurzzeitig sah es so aus, als ob die Füchse noch einmal Tuchfühlung aufnehmen könnten. Zwei konzentrierte Siebenmeter von Hampus Wanne brachten die SG wieder auf Kurs. Rasmus Lauge besorgte gar das 19:12. Die zwei Punkte nahmen allmählich klare Konturen an. „Das war wirklich eine starke Vorstellung, wir hatten kaum Probleme“, freute sich Tobias Karlsson, der gerne noch einmal auf das Spielfeld gesprungen wäre. Doch die Vernunft siegte.

Kindheitserinnerungen und die „Hall of Fame“
Früh konnten die Fans ihren Fundus schmettern. „Flensburg ist viel schöner als Berlin!“ Und natürlich: „Die Nummer eins im Land sind wir!“ Das war genau die richtige Einstimmung für die sich anschließenden Verabschiedungen von Tobias Karlsson und Rasmus Lauge. Der Däne erzählte von seinen Kindheitserinnerungen, als er bei der SG Spieler wie Lars Christiansen, Lars Krogh Jeppesen oder Joachim Boldsen bewunderte. „Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen, dass ich vier Jahre hier spielen durfte.“ Auch Tobias Karlsson war sichtlich gerührt, hielt sich mit Worten aber zurück – noch. „Ich werde mir etwas überlegen, wenn ich am 10. August wiederkomme.“ Dann findet sein Abschiedsspiel statt, dann wird er in die „Hall of Fame“ aufgenommen – als sechste SG Legende.

Die Verabschiedung von Rasmus Lauge und Tobias Karlsson.

SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin 26:18 (14:8)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (15/1 Paraden) – Karlsson, Golla (1), Glandorf, Svan (4), Wanne (7/4), Zachariassen (1), Johannessen (1), Gottfridsson (3), Lauge (3), Rød (6)
Füchse Berlin: Heinevetter (14 Paraden), Semisch (bei einem 7m) – Elisson (4), Struck, Gojun, Schmidt (1), Drux (5), Holm (1), Zachrisson (3), Koch, Marsenic (2), Reißky (1), Lindberg (1), Mandalinic
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Glandorf 2, Lauge 2 – Koch 2, Gojun 2, Drux 2); Siebenmeter: 4/4:0 (Lindberg scheitert an Buric); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:0 (4.), 4:1 (7.), 5:3 (13.), 7:3 (14.), 9:4 (16.), 11:5 (20.), 12:7 (23.), 13:8 (28.) – 14:9 (32.), 16:10 (34.), 16:12 (36.), 19:12 (41.), 19:15 (45.), 22:15 (50.), 23:17 (52.), 25:17 (57.)

 

Von: ki

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