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Was ist das Remis wert?

19.04.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 25:25 – viel Spannung in Hannover

Mit einem 25:25 (12:12)-Auswärtsremis bei der TSV Hannover-Burgdorf bleibt die SG Flensburg-Handewitt auf Kurs zur VELUX EHF Champions League und verteidigte in der DKB Handball-Bundesliga den dritten Rang. „In der ersten und zweiten Halbzeit haben wir zu viele Kleinigkeiten falsch gemacht – das ärgert mich“, sagte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich bin aber zufrieden mit der Einstellung meiner Mannschaft.“ Kollege Christopher Nordmeyer freute sich indes sehr über den Punktgewinn: „Ich hoffe, dass dieser Zähler den Flensburgern am Ende nicht fehlen wird. Ich drücke ihnen die Daumen, dass es wieder mit der Champions League klappt.“

Das war ein Auftakt nach Maß in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Ahmed Elahmar tanzte gleich im ersten Angriff die Recken-Abwehr aus, während der eigene Deckungsverband sofort auf der Hut war und einen ersten Gegenstoß einleitete. Nach gerade einmal 50 Sekunden schloss Anders Eggert bereits zum 2:0 ab. Die mitgereisten Fans waren aus dem Häuschen, zumal Torwart Mattias Andersson mit ersten Paraden signalisierte, als starker Rückhalt auftreten zu können. Mit einem sehenswerten Wurf erhöhte Thomas Mogensen auf 1:4. Leider ging es so nicht weiter. Beim nächsten Anlauf blieb Lars Kaufmann am TSV-Block hängen. Jim Gottfridsson haderte kurz darauf mit dem Pech: Pfosten! Mit dem 4:4 war Hannover in der Partie und lieferte der SG fortan einen Kampf auf Augenhöhe. „Beide Abwehrreihen arbeiteten gut, es war von Anfang an eine kämpferische Partie“, analysierte Ljubomir Vranjes.

Anders Zachariassen erzielte den Pausenstand.

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war es auch den „Recken“ vergönnt, einen ersten Konter aufzuziehen. Lars Lehnhoff erzielte das 8:7. Der Rückraum der SG tat sich schwer mit der gegnerischen Deckung und schien sich mit einem Pausenrückstand anfreunden zu müssen. Doch die letzten 80 Sekunden waren wieder ganz nach dem Geschmack der Nordlichter: Lars Kaufmann brach erfolgreich durch, Lars Lehnhoff traf im Gegenzug nur den Pfosten, dann nutzte Anders Zachariassen ein Anspiel von Ahmed Elahmar – es hieß 12:12. Auch die zweite Hälfte erforderte ein höchstes Maß an Konzentration. Als sich im Angriff ein technischer Fehler einschlich und sich Tobias Karlsson eine Zeitstrafe einhandelte, wussten die Burgdorfer daraus sofort einen Vorteil zu ziehen. Plötzlich hieß es 16:14, und die SG musste alles in die Waagschale werfen, um nicht vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Wichtig war die Defensive. Ein gelungener Block von Tobias Karlsson – und die SG Offensive sauste nach vorne. Thomas Mogensen glich zum 18:18 aus.

Lars Kaufmann kämpfte wie alle auf dem Spielfeld.

Eines kristallisierte sich immer mehr heraus: Die stolze Kulisse von knapp 4000 Zuschauern verfolgte einen Handball-Krimi. Immerhin war es Lasse Svan vorbehalten, nach einer 22-minütigen Durststrecke mit dem 19:20 mal wieder eine SG Führung zu erzielen. TSV-Coach Christopher Nordmeyer reagierte sofort mit einem Team-Time-Out – und seine Truppe behielt auch danach ihren Elan. Es ging hin und her. Mal auf Kosten der Spiel-Qualität, dafür prickelte es aber vor Spannung. Was die Hoffnungen der SG Schlachtenbummler gedeihen ließ: Ihre Mannschaft legte nun häufiger vor. Thomas Mogensen übernahm Verantwortung und erzielte das 24:25. Es blieben aber noch über drei Minuten, die gekennzeichnet waren von zwei Auszeiten, Spannung, einigen Wischpausen und viel Kampf. Ein letzter Wurf von Lars Kaufmann strich über die Latte. Besser machte es Runar Karason, der praktisch mit dem Schlusspfiff den Hausherren einen Punkt rettete. Linksaußen Lars Lehnhoff hatte in Kempa-Manier aufgelegt. „Dieses Tor hätten wir verhindern müssen“, ärgerte sich Ljubomir Vranjes. SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke stieß ins selbe Horn, blickte dann aber nach vorne: „Der Kampf um Platz drei geht weiter. Nun werden wir uns aber erst einmal auf das REWE Final Four in Hamburg konzentrieren.“
Lasse Svan erzielte vier Treffer. Fotos: Beate Haar.

TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt 25:25 (12:12)
TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (16 Paraden) – Andreu (3), Hykkerud (2), Lehnhoff (2), Szücs (2), Sevaljevic (2), Christophersen (3), Pollex (1), Kastening (2), Karason (5), Patrail, Gudmundsson, Mirkulovski (3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15 Paraden) – Karlsson, Nenadic, Eggert (7/3), Mogensen (5), Svan (4), Kaufmann (3), Zachariassen (2), Gottfridsson (1), Elahmar (3)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Andreu 4, Mirkulovski 2, Pollex 2 – Mogensen 2, Karlsson 2, Gottfridsson 2, Kaufmann 2); Siebenmeter: 0:3/3; Zuschauer: 3806
Spielverlauf: 0:2 (1.), 1:4 (6.), 4:4 (9.), 5:5 (13.), 6:7 (17.), 8:7 (18.), 8:9 (21.), 9:10 (23.), 12:10 (28.) – 13:12 (31.), 14:14 (34.), 16:14 (37.), 17:15 (39.), 18:16 (40.), 18:18 (41.), 19:20 (44.), 20:21 (45.), 22:21 (49.), 23:22 (50.), 23:24 (54.), 24:25 (57.)   

Von: ki

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