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Die Moral ist ungebrochen

25.02.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 25:21 – tolle Energie-Leistung gegen Lübbecke

Die SG Flensburg-Handewitt landete in der DKB Handball-Bundesliga ihren ersten Heimsieg in 2015. Sie schlug den TuS N-Lübbecke mit 25:21 (13:13). „Das war bestimmt kein schöner Handball“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Aber mir hat imponiert, wie meine Jungs die 60 Minuten gekämpft haben und unsere Abwehr letztendlich den Ausschlag gegeben hat.“ Die über 5500 Zuschauer sahen es ähnlich und applaudierten ihrem Team. „Die Mannschaft jammert nicht, sie macht es großartig“, lobte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

„Gute Besserung“, musste Moderator Michael „Holzi“ Holst bei der Mannschafts-Präsentation mehrmals anfügen. Klares Indiz dafür, dass die SG wieder auf einige Leistungsträger verzichten musste.  Das galt auch für Lars Kaufmann, der zwar von Dierk Schmäschke ein Geburtstagsgeschenk erhielt, dann aber hinter der Bank neben Lasse Svan Platz nahm. Auf halblinks war Drasko Nenadic gefordert. Der Serbe sorgte mit drei frühen Treffern auch gleich für Zauber in der „Hölle Nord“. „Es gefällt mir sehr gut, wie er und Johan Jakobsson in den letzten Spielen Verantwortung übernommen haben“, freute sich Ljubomir Vranjes. Auf der Schaltzentrale hatte Routinier Maik Machulla die Zügel in der Hand. Er servierte für Johan Jakobsson, der zum 6:5 einwarf, und legte ab auf Anders Eggert, der sogleich von Linksaußen erhöhte.  Nachdem Kreisläufer Anders Zachariassen behandelt werden musste, sprang Neuzugang Jakob Macke ein. Er erlebte mit, wie sein Team nach dem zwischenzeitlichen 7:7 wieder das Kommando übernahm. Anders Eggert kostete seinen unnachahmlichen Torjubel voll aus. Johan Jakobsson schmetterte den Ball gar zum 10:7 in die Maschen.

In der Abwehr dominierte der Kampf.

Doch Lübbecke ließ sich nicht abschütteln. Ein Team-Timeout ordnete die Strukturen. Es blieb eng. Die SG wechselte aufgrund ihrer Personal-Situation häufiger. Michael Nicolaisen mischte nun mit. Eine Rückraum-Formation mit dem Youngster, Maik Machulla und Ahmed Elahmar hatte es zuvor noch nie gegeben. Der Ägypter erzielte das 13:11. Doch mit der Pausensirene die kalte Dusche: der Ausgleich durch Christian Dissinger.

Die zweite Hälfte eröffnete der Altmeister: Maik Machulla traf und erntete Szenen-Applaus. „Hut ab vor unserem Oldie“, schmunzelte Dierk Schmäschke anerkennend. Neben ihm besetzten wieder Johan Jakobsson und Drasko Nenadic die Halbpositionen. Die SG legte vor, der TuS nach. 16:16 hieß es nach 40 Minuten. Michael Nicolaisen rückte nun auf die Mittelposition. Die SG räumte gut ab, sodass Anders Eggert zwei Mal von Linksaußen gen Gehäuse segelte und erfolgreich abschloss. Einmal sogar per Dreher! Die TuS-Bank benutzte die grüne Karte, doch nach der Unterbrechung schlug die große Stunde von Michael Nicolaisen. Mit einem Doppelschlag besorgte er das 20:17. „Es macht ja unglaublich viel Spaß, wenn man einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs dabei erlebt, wie er Verantwortung übernimmt“, verriet Ljubomir Vranjes.

Ahmed Elahmar brillierte mit „Wacklern".

Dieser Höhepunkt schien FLENS-ARENA und Mitspieler gleichermaßen zu beflügeln. Bogdan Radivojevic zirkelte den Ball vom rechten  Flügel ins Eck, Drasko Nenadic schaltete beim Gegenstoß einen Gang höher. 22:17 – die Zuschauer spendeten stehende Ovationen. Die Westfalen taten sich nun sehr schwer gegen die von Tobias Karlsson und Anders Zachariassen organisierte 6:0-Abwehr. Und wenn der Ball doch mal durchrutschte? Mattias Andersson war zur Stelle. „Mit den ersten 40 Minuten war ich voll zufrieden“, bilanzierte TuS-Trainer Dirk Beuchler. „Doch wir haben dann einfach keine Lösung gegen die Flensburger 6:0-Formation gefunden, als sie etwas weiter herausgetreten ist.“

Vorne brillierte Ahmed Elahmar und wurde sogleich mit einer kurzen Deckung konfrontiert. Diese taktische Maßnahme brachte aber keine Wende mehr. Ebenso die Einwechslung von Keeper Malte Semisch. Die Lübbecker verloren im Angriff das Spiel. Erst nach elf Minuten beendeten sie ihre Torfleute, da war der SG Express abgefahren. „In dieser schwierigen Phase müssen wir alle zusammenstehen“, betonte Dierk Schmäschke. „Die Unterstützung durch die Zuschauer hat mich sehr beeindruckt – die haben die Spieler wirklich gespürt.“

Maik Machulla versteckte sich nicht. Fotos: Ki 

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke 25:21 (13:13)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (16 Paraden) – Karlsson, Machulla (1), Nenadic (5), Eggert (6/1), Nicolaisen (2), Jakobsson (5), Zachariassen, Macke, Radivojevic (2), Elahmar (4)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (7 Paraden), Semisch (3 Paraden, ab 53.) – Langhans (4), Tauabo (4/2), Pieczkowski (1), Dissinger (3), Schubert, Remer (4), Pajovic (1), Vukovic (3), Löke (1), Wöss, Borozan
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Nenadic 2 – Pajovic 2); Siebenmeter: 1/1:2/2; Zuschauer: 5537
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:2 (3.), 3:4 (6.), 5:4 (8.), 5:5 (11.), 7:5 (15.), 7:7 (16.), 10:7 (19.), 10:9 (21.), 12:9 (23.), 12:11 (25.), 13:11 (28.) – 14:13 (31.), 15:14 (34.), 16:16 (40.), 18:16 (43.), 18:17 (44.), 23:17 (51.), 23:19 (57.), 25:20 (59.) 

Von: ki

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