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Kampf war Trumpf

18.03.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 22:22 – zumindest einen Punkt erzittert

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihren dritten Platz in der DKB Handball-Bundesliga mit Mühe verteidigt. Nach dem 22:22 (11:11) beim Aufsteiger HC Erlangen liegen die Nordlichter nunmehr nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz von 29 Treffern vor dem SC Magdeburg. „Uns fehlte heute die Explosivität“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Leider haben wir zu selten Fahrt in unseren Angriff bekommen.“
Abstiegskampf auf der einen Seite, Königsklassen-Träume auf der anderen – man spürte, dass in dieser Partie viel auf dem Spiel stand. Die Defensiven drückten dem Geschehen ihren Stempel auf, während die Angriffsreihen bisweilen verkrampften. Erstaunlich, dass der Isländer Sigurbergur Sveinsson nach einer Viertelstunde bereits drei Treffer auf dem Konto hatte. Doch dann hatte die 6:0-Formation der SG diesen Gefahrenherd im Griff.

In der ersten Hälfte entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dabei legte die SG, die im Vergleich zum jüngsten Auftritt gegen den THW Kiel in unveränderter Aufstellung begann, fast immer ein Tor vor. Nur einmal, als Anders Zachariassen mit einer Zeitstrafe auf der Bank schmorte, warf Nikolai Link Erlangen mit 7:6 in Front. Doch auf den einzigen Rückstand im ersten Durchgang antwortete der Gast mit zwei eingewechselten Akteuren: Erst traf Lars Kaufmann aus der Distanz, dann lief ein Konter über Ahmed Elahmar. Zur Pause wäre ein kleiner Vorsprung gut möglich gewesen. Johan Jakobsson lochte zum 10:11 ein, den nächsten Wurf der Hausherren vereitelte Keeper Mattias Andersson. Doch Thomas Mogensen blieb im Gegenzug am HC-Block hängen – und Erlangen rollte fast gleichzeitig mit der Halbzeit-Sirene einen erfolgreichen Gegenstoß auf.

Johan Jakobsson erzielte sechs Tore.

Mit Beginn der zweiten 30 Minuten drehte sich das Blatt. Nun ging Erlangen stets in Führung. Als Moritz Weltgen das 15:14 markierte, reagierte Ljubomir Vranjes und wechselte die Torhüter. Kevin Møller, der am Sonntag einen so glänzenden Tag hatte, sollte sein Glück versuchen. Immerhin landete ein Siebenmeter von Ole Rahmel am Pfosten. Im Gegenzug kombinierte die SG gefällig: Johan Jakobsson bediente Thomas Mogensen, der zum 15:16 traf. Der Gast war aber nur kurzzeitig obenauf. Mit einer Dreier-Serie zog Erlangen auf 18:16 davon, und die Nordlichter liefen wieder einem Rückstand hinterher.

Johan Jakobsson war nun in seinem Element und erzielte binnen Kürze nicht weniger als drei Treffer. Darunter auch der wichtige 20:20-Ausgleich. Die letzten zehn Minuten begannen, sie versprachen knisternde Spannung. Die SG wirkte nun cooler: Lasse Svan legte für Anders Eggert auf, der zum 20:21 traf. Dagegen zeigte Martin Stranovsky Nerven und setzte einen Strafwurf neben das Gehäuse. Aber Erlangen hatte auch einen Nikolas Katsigiannis zwischen den Pfosten, der die SG Schützen wiederholt nervte. So auch Thomas Mogensen, der eine Minute vor dem Abpfiff beim Stand von 22:22 die erneute Führung verpasste. Während die Zuschauer in der Nürnberger Arena ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen bedachte, musste der SG Anhang nun sogar um das Remis bangen. Erlangen hatte den letzten Angriff. Trainer Robert Andersson hatte noch eine Auszeit für einen taktischen Winkelzug, doch zum Glück verfehlte der letzte Wurf das Tor. „Wir haben gut gekämpft und sind zurückgekommen“, bilanzierte Ljubomir Vranjes. „Insgesamt fehlte aber die Lockerheit, manch einer war müde im Kopf.“

Kevin Møller kam zum Einsatz. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen

HC Erlangen – SG Flensburg-Handewitt   22:22 (11:11)
HC Erlangen: Katsigiannis (12 Paraden) – Weltgen (1), Thümmler, Sveinsson (4), Preiß (1), Krämer, Nienhaus, Hess (3), Stranovsky (1/1), Rahmel (5/1), N. Link (2), J. Link (1), Theilinger (4)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (7 Paraden), Møller – Karlsson, Nenadic (1), Eggert (6/5), Mogensen (1), Svan (4), Kaufmann (2), Jakobsson (6), Zachariassen (1), Macke, Elahmar (1)
Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff (Kaarst); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Sveinsson 2, N. Link 2, Preiß 2 – Karlsson 4, Svan 2, Zachariassen 2); Siebenmeter: 4/2:5/5 (Rahmel trifft Pfosten, Stranovsky wirft vorbei); Zuschauer: 4000
Spielverlauf: 0:1 (3.), 2:2 (7.), 3:4 (12.), 4:5 (14.), 5:6 (16.), 7:6 (20.), 7:8 (23.), 9:9 (28.), 10:11 (30.) – 12:11 (31.), 13:13 (33.), 15:14 (36.), 15:16 (40.), 18:16 (44.), 19:17 (47.), 20:18 (48.), 20:21 (52.), 21:22 (58.), 22:22 (59.) 

Von: ki

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