Stripes
Stripes
Archiv

Das Ende der Pokalträume

17.10.2018 -DHB-Pokal: 28:31 – Magdeburg war eine zu harte Nuss

Die SG Flensburg-Handewitt hat das Viertelfinale im DHB-Pokal verpasst. Sie unterlag am Abend dem SC Magdeburg mit 28:31 (15:16). „Das tat weh, dass wir es nicht geschafft haben“, sagte SG Trainer Maik Machulla. „Wir werden in Ruhe analysieren, woran es gelegen hat – und dann wieder aufstehen.“ SG Dierk Schmäschke hob zahlreiche positive Dinge hervor: „Ein fantastisches Publikum, eine fantastische Unterstützung – die Mannschaft hatte den Willen, zusammen mit den Zuschauern ins Viertelfinale vorzustoßen.“

„Steht auf, wenn, ihr Flensburg seid!“ Die SG hatte mit Anpfiff den Rückhalt einer fast vollen „Hölle Nord“. Rasmus Lauge wieder einsatzbereit, Torbjørn Bergerud im Kasten und Simon Hald am Kreis – das waren die Kurzantworten für die Fragen zur Aufstellung. Beiden Teams merkte man zunächst die Bedeutung der Partie an. Fehlerfrei verliefen die Aktionen nicht. Nach 3:44 Minuten erzielte Hampus Wanne endlich das erste Tor für die Hausherren. Die „Hölle Nord“ kochte. Beide Mannschaften lieferten sich einen Fight auf Augenhöhe. Jim Gottfridsson hatte sich viel vorgenommen, zog den Ball dynamisch in die Maschen. 5:3 – das erste kleine Polster.

Jim Gottfridsson hatte sich viel vorgenommen.

Schwierigkeiten im Rückzugsverhalten
Der SCM antwortete mit der schnellen Mitte. Auf das Rückzugsverhalten kam es an. „Das war nicht immer konsequent genug“, kritisierte Maik Machulla. Obwohl Torbjørn Bergerud gegen Matthias Musche einen Siebenmeter parierte, kassierten die Hausherren schnell wieder den Ausgleich. Nach rund einer Viertelstunde eilten mit Gøran Johannessen und Magnus Röd die ersten frischen Kräfte auf das Parkett. Das Spiel hatte nun eine größere Effizienz. Das galt vor allem für die Magdeburger, die das Zepter übernahmen. Beim 10:11 lagen sie vorn, beim 13:15 sogar erstmals mit zwei Treffern. „Wir haben uns auf unsere Stärken besonnen und ein hervorragendes Tempospiel aufgezogen“, betonte SCM-Trainer Bennet Wiegert. „So konnten wir immer wieder Nadelstiche setzen.“

SG wurde druckvoller
Hampus Wanne traf vom linken Flügel, der eingewechselte Marius Steinhauser von der anderen Seite. Gleichstand! „Ende der ersten Halbzeit übten wir im Angriff mehr Druck aus, zeigten mehr Mut“, erkannte Maik Machulla. Der Gast antwortete über den Kreis, dann steuerte Robert Weber dem 17. Tor entgegen. Doch Torbjørn Bergerud hatte etwas dagegen. Mit stehenden Ovationen begleiteten die Zuschauer ihre Lieblinge in die Kabine. Sie spürten, dass es ein schwerer Ritt werden würde. Maik Machulla wusste indes, dass er zwei starke Schlussleute hat. Benjamin Buric stand nun zwischen den Pfosten.

Freie Bahn für Anders Zachariassen. Fotos: Benjamin Nolte

Stimmungsorkan nach 4:0-Lauf
Die SG agierte vorerst viel über den Kreis. Simon Hald markierte das 18:18. Der SCM hatte im Angriff allerdings einen Lauf. Da war es schwer, überhaupt dranzubleiben. Anders Zachariassen traf zum Glück mit dem Nachwurf. Als Lasse Svan gegen Dario Quenstedt vergab, hatten die Gäste die Chance, weiter davonzuziehen. Beim 22:26 nahm Maik Machulla ein Team-Timeout. Torbjørn Bergerud kehrte zurück. Die SG hatte neuen Mut geschöpft. Gøran Johannessen, Holger Glandorf und Jim Gottfridsson sorgten für den Anschluss. Als Bennet Wiegert beim 25:26 seine grüne Karte auf den Kampfrichtertisch legte, fegte ein Stimmungsorkan durch die „Hölle Nord“. Alles war wieder möglich. Die SG hatte Feuer gefangen. Rasmus Lauge drang durch die Deckung und konnte nur unfair gestoppt werden: Siebenmeter! Hampus Wanne behielt die Nerven und drehte jubeln ab. Ausgleich! 

Die Crunch-Time ging an den SCM
Die Streuung in den Würfen war groß, die Spannung noch größer. „Nach acht erfolglosen Minuten unserseits lagen die Vorteile bei der SG, und die Halle war komplett zurück“, kommentierte Bennet Wiegert. „Ich bin stolz, wie wir uns danach als Crunch-Time-Mannschaft präsentiert haben.“ Der Gast geriet nicht in Rückstand. Jim Gottfridsson hatte die große Chance zum 29:28, scheiterte aber an Dario Quenstedt. Im Gegenzug machte es Magdeburg besser, und Hampus Wanne kassierte eine ärgerliche Zeitstrafe. 28:30 hieß es 2:15 Minuten vor Schluss – und dann ein Fehlpass der SG. Der SCM spielte einen langen Angriff, der zwar mit Ballgewinn für die SG endete, aber die Uhr tickte gnadenlos. Es musste schnell der Abschluss gesucht werden. Rasmus Lauge übernahm Verantwortung – und verzog. Die Stimmungskurve fiel in den Keller. Das „Aus“! Mit aufbauendem Beifall verabschiedeten sich Mannschaft und Publikum aus dem DHB-Pokal 2018/19.

Rasmus Lauge und Co. hatten Feuer gefangen. 

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg  28:31 (15:16)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (1 Parade, 31.-46.), Bergerud (10/1 Paraden) – Karlsson, Hald (3), Glandorf (5), Svan (2), Wanne (7/3), Jøndal, Steinhauser (1), Zachariassen (3), Johannessen (3), Gottfridsson (3), Lauge (1), Rød
SC Magdeburg: Quenstedt (12 Paraden) – Chrapkowski, Bezjak (5), Weber (8/4), Musche (5/2), Damgaard, Christiansen (2), O´Sullivan, Musa (2), Lagergren (7), Molina, de la Pena, Pettersson, Jimenez (2)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Karlsson 2, Svan 2, Wanne 2, Zachariassen 2, Lauge 2 – Musa 2, Chrapkowski 2, Jimenez 2); Siebenmeter: 3/3:7/6 (Bergerud hält gegen Musche); Zuschauer: 5330
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (7.), 2:3 (8.), 5:3 (11.), 5:5 (14.), 7:6 (17.), 8:8 (18.), 10:9 (20.), 10:11 (23.), 11:12 (24.), 13:13 (26.), 13:15 (28.), 15:15 (29.) – 15:17 (31.), 16:18 (33.), 18:18 (36.), 18:20 (38.), 20:21 (39.), 21:22 (40.), 22:23 (41.), 22:26 (45.), 26:26 (53.), 27:27 (55.), 28:28 (56.)

 

Von: ki

Für den Import aller Heimspiele der SG Flensburg-Handewitt in Ihren Kalender (ics Format) klicken Sie bitte hier.